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26. März 2012

Platonismus

Ideen und Dialektik sind nach Kant Phantasterei. Ich sehe das anders und hoffe meine Sicht hier möglichst klar darzulegen.

Ich wähle denselben Zugang zu den Ideen wie Schopenhauer, nämlich die Kunst.

Warum vermag uns Kunst dermaßen zu bewegen, daß wir sie gar für das Wichtigste überhaupt halten?

Wie ich in den letzten drei Beiträgen ausführte, ist das deswegen so, weil allem, was existiert ein Wille innewohnt und dieser Wille uns, wenn überhaupt, als eine Verbindung von Ideen bekannt ist und wir dadurch, daß wir diese Ideen in unserem Geist bejahen oder verneinen Einfluß darauf nehmen, was überhaupt existiert, wobei wir natürlicherweise Ideen bejahen, deren Willen wir uns selbst zu eigen machen können, also ihnen selbst entsprechen, in welchem Falle wir sagen, daß wir uns für sie begeistert hätten, aber darüber hinaus haben wir auch die Möglichkeit, eine Verbindung von Ideen im allgemeinen zu verneinen und dadurch sämtliche Manifestationen des entsprechenden Willens zu betreffen.

Und dieses ist der folgenreichste Akt zu der ein Mensch fähig ist, weshalb unsere Ahnung uns eben sagt, daß in Kunst das Wichtigste überhaupt anklingt.

Eine Idee ist also stets eine Vorstellung von einem Sein in der Welt. Und so steht es auch bei Platon und deswegen sind Zahlen beispielsweise auch keine Ideen.

Dadurch daß diese Vorstellungen in ein Bewußtsein gelangen entsteht und vergeht die Welt, wobei sie im Falle der allgemeinen Verneinung von unserem Bewußtsein auf Gottes Bewußtsein übergehen müssen und es im transzendenten Akt der Verneinung auch tun.

Die Ideen sind also buchstäblich die Urbilder von allem, was existiert, und sie selbst existieren im Einen, also in Gottes Bewußtsein.

Und wenn man es so fäßt, dann ist auch die Wiedererinnerungslehre nicht gänzlich abwegig, also wenn man darunter eine Ahnung der Idee versteht, welche eine Manifestation hervorgebracht hat, was uns natürlich hauptsächlich beim Anblick fremder Menschen begegnet.

Weshalb sich Ideen in Musik ausdrücken lassen, ist ein Geheimnis, aber wir haben allen Grund, uns dafür zu bedanken. Genauer gesagt drückt Musik natürlich die Spannung zwischen einer Idee und der Welt aus, also eine Seinslage.

Nachdem ich dies nun in maximaler Deutlichkeit und Affirmation gesagt habe, möchte ich noch kurz auf die Dialektik zu sprechen kommen.

Das Geschäft der Dialektik besteht natürlich darin, einen Begriff so zu erklären, daß in der Erklärung die Verbindung der Ideen, welche seine Gegenstände hervorbringt, sichtbar wird oder anders ausgedrückt, die exakte Beschaffenheit einer vage empfundenen Idee herauszuarbeiten.

Dialektik gibt also die Wege vor, für welche sich ein Volk, dessen Begriffe sie definiert, begeistern kann, schlechte Dialektik eröffnet wenige, gute viele.

Ich bemühe mich hier natürlich um gute.

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