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25. März 2012

Vom Voranschreiten der Zykeln

Vor knapp drei Jahren befaßte ich mich bereits mit diesem Thema, aber ich habe einige Bemerkungen hinzuzufügen.

Die Zykeln sind wie folgt angeordnet.

Der untere Zykel ist das Drängen aus der Mischung hin zur Ordnung, wie es aus dem Entropiegesetz unter der Bedingung steter Zufuhr von Energie niedriger Entropie und Abgabe von Energie hoher Entropie resultiert. Am deutlichsten sieht man seine Wirkung in ariden Klimazonen, da Regen ein mischender Faktor ist.

Der mittlere Zykel ist das Drängen aus der Willkür hin zur Achtsamkeit, wie es sich aus der Bevölkerung eines Gebietes mit Lebewesen derselben Art, beispielsweise des Baumskelettes, welches wir Holz nennen, mit Baumfasern, ergibt, wobei die Willkür in diesem Beispiel darin besteht, relativ frei wachsen zu können.

Und der obere Zykel ist das Drängen aus der Auflösung hin zur Verbindung, wie es sich aus den allgemeinen synthetischen Kräften des Lebens ergibt, ob es sich dabei um den Austausch von Genen oder Ideen handelt. (Wird heute unter dem Stichwort Meme behandelt.)

Man kann sich diese Zykeln wie die Stellen im Dezimalsystem denken. Im Laufe der Zeit erhöht sich die Zahl unentwegt, aber die Ziffern an den einzelnen Stellen können dabei zurückgesetzt werden, wobei über dem oberen Zykel noch ein weiterer, unbekannter Zykel anzusetzen ist, um die Zurücksetzung des oberen Zykels zu erlauben.

Vermutlich treibt der untere Zykel diesen Fortschritt an, jedenfalls verlangt es das Entropiegesetz, oder anders ausgedrückt ist es die Zeit selbst, welche sich so offenbart.

Und wir als verfaßte Lebewesen, müssen ebenfalls unerbittlich in unserer Verfassung voranschreiten, also stets neue Nahrung finden, eingespielter werden und Ideen und Erbanlagen verbinden, wobei durch den Nahrungsverzehr die Entropie zwar ansteigt, die Ordnung in geeignetem Sinne aber auch, also wenn man die Fähigkeit zur Nahrungsbeschaffung als ihren Gradmesser verwendet.

Nur was tun wir, wenn wir es nicht mehr schaffen noch weitere Nahrung aufzutreiben, noch eingespielter zu werden oder Ideen (oder Erbanlagen) noch weiter zu verbinden? Es bestehen die folgenden Möglichkeiten.
  1. Wir schreiten auf dem nächsthöheren Zykel voran, wodurch unsere Position in dem betreffenden Zykel zurückgesetzt wird. Wenn wir beispielsweise Ideen neu verbinden, können wir uns größere Willkür erlauben und wenn wir achtsamer werden, stehen uns neue Nahrungsquellen offen.
  2. Wir wandern in ein Gebiet aus, in welchem wir leichter voranschreiten können.
  3. Wenn dies beides nicht möglich ist, kann auf transzendentem Wege durch Wohlwollen, Offenheit oder Verneinung eine Zurücksetzung des betreffenden Zykels erreicht werden.
Die dritte Variante findet sich übrigens schon in Platons Parabel von der irdischen und göttlichen Zeit als Wiederkehr der Götter beschrieben. Sie stellt kein antiphysisches Ereignis dar, sondern schlicht ein unerklärliches. Wie ich schon sagte, ist die herrschende Doktrin bereits zerbrochen worden und der Zykel der Verbindung und Auflösung der Ideen dadurch zurückgesetzt. Es war auch an der Zeit, beklage sich niemand. Was alles noch zerbrechen muß, das wird es auch, der innerste Zusammenhalt ist bereits verloren, die äußeren folgen ihm nach.

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