Bereitschaftsbeitrag

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26. Oktober 2012

Formen der Arbeit

War ja zu erwarten, daß die Freimaurer sich intern ausweichend definieren: Formen der Arbeit also.

Die interessante Frage dabei ist natürlich, was darüber entscheidet, welches die richtige Form für den verfolgten Zweck ist.

Nun, die Antwort darauf ist ziemlich einfach, nämlich die vorhandenen Möglichkeiten zur Kontrolle der beteiligten Arbeiter.

Ich habe diesen Punkt auch schon einmal besprochen, nämlich in der Gegenüberstellung der Organisation der sowjetischen Wirtschaft unter Stalin und den heutigen Globalisierungstendenzen, soweit es die Struktur der Weltwirtschaft betrifft. In beiden Fällen läßt man von einander isolierte Arbeiter einzelne Teile eines Produktes herstellen, welches ohne denjenigen, welcher den Güterverkehr beherrscht, nicht fertiggestellt werden kann.

Im Falle Stalins war es die Eisenbahn, heute sind es die Ozeane, welche zu beherrschen einen also in die Lage versetzt, die gesamte Produktion zu kontrollieren.

Es liegt nahe zu vermuten, daß die Freimaurerei selbst ebenso eine Organisation ist - und unter demselben Gesichtspunkt gestaltet.

Nun will ich mich freilich nicht auf den närrischen Standpunkt stellen, daß einem die Organisation der Arbeit egal sein könnte, wenn man keine Herrschaftsabsichten hat, denn wenn man auch nur unabhängig bleiben will, so muß man dafür doch schon bestimmte Dinge im Auge behalten. Indes ist es nicht schwer zu verstehen, worauf man dabei zu achten hat, nämlich darauf, daß sich Kompetenzen nicht abkapseln.

Der einfachste Weg, das zu verhindern, besteht darin, stets zwei Unternehmen dasselbe tun zu lassen, Microsoft und Apple, Coca Cola und Pepsi, McDonald's und Burger King und bis vor einiger Zeit auch noch Intel und Motorola, aber da ist es mittlerweile wohl zu einem Problem gekommen.

Nehmen wir ruhig an, daß die Freimaurer für diese Doppelungen verantwortlich sind. Da könnte man also von einer Sicherung der Unabhängigkeit sprechen, indessen ist dies wirklich nur die einfachste, und weiß Gott die lauwarmste Weise, sich um diesen Punkt zu kümmern. Es sieht nicht gerade nach einem vorrangigen Ziel aus, eher nach Notwendigkeit.

Und das entspricht auch durchaus dem, was man in einer ständischen Organisation erwarten muß, nämlich daß ihren bestimmenden Mitgliedern wesentliche Garantien zum Preis möglichst kleiner Einschränkungen gegeben werden. In diesem Fall Monopolkontrolle zum Preis von Dipolen.

Ich würde einen Freiheitsorden selbstverständlich transparent organisieren, denn lächerlich wäre es, daß ausgerechnet das Wissen, wie man die Abkapselung von Transparenz verhindert, abgekapselt würde - es sei denn natürlich, man setzte auf Verrat, was freilich die grundlegende Funktion von Freimaurern in Forschungsabteilungen sein mag, aber Verrat braucht man nur, wo man an Mitteln spart.

Nun, wenn ich es so überdenke, setze ich bei all diesen Fragen letztlich auf soziale Kontrolle, jeder lebt jederzeit in einer Gemeinde und muß sich gegebenenfalls vor ihr verantworten, und Gemeinden müssen sich vor anderen Gemeinden verantworten und so weiter, bis alle natürlichen Formen der Solidarität erschöpft sind. Die Selbstverpflichtung des Einzelnen und der Gruppen ist indes eine zur Unabhängigkeit aller. Nun, das habe ich ja bereits an verschiedenen Stellen genauer ausgeführt.

Wissen, welches keine weltliche Macht mit sich bringt, existiert natürlicherweise nur abgekapselt. Sollte es sich ab einem bestimmten Punkt als nützlich erweisen, müßte es veröffentlicht werden, wofür wiederum soziale Kontrolle Sorge zu tragen hätte.

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