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20. Oktober 2012

Wesen und Grenzen der Transzendenz

Ich habe die technische Seite der Transzendenz ja bereits im Detail beleuchtet, und zwar im Beitrag Erwartungen, Interessen und Transzendenz im allgemeinen, und wohl auch sonst bereits das Nötige dazu gesagt, indessen möchte ich das ganze Thema noch einmal in einfachen Worten vor dem Hintergrund meines vorletzten Beitrags, Erweiterungen des Bewußtseins des Wollens, zusammenfassen.

Transzendente Akte unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Akten, und sie werden ebenso wie jene innerhalb eines bestimmten Bewußtseins des eigenen Wollens vollzogen. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß wir Menschen nunmal ein alle drei Ebenen des Wollens umfassendes Bewußtsein besitzen, und daß die Zergliederung unseres Wollens in diese drei Ebenen also zu einem gewissen Grade künstlich ist und also auch nicht unbedingt im Interesse desjenigen, welcher einen transzendenten Akt versucht.

Betrachten wir dazu das Beispiel der Tummomeditation, welche im folgenden Filmausschnitt als Vorstellung des eigenen Körpers als Ballon, welcher von einem heißen Objekt von innen her erhitzt wird, erklärt wird.



Das ist stremg genommen überflüssig, denn die eigentliche Ebene dieser Wirkung ist die unterste, und es würde genügen sich vorzustellen, daß der eigene Körper heiß wird, ohne einen Grund dafür anzugeben. Es ist aber leichter sich einen Grund mitzudenken, ganz einfach, weil unser Bewußtsein eine Tendenz besitzt, auf die höchste Ebene, also zur Vernunft, zurückzukehren.

Was die Frage betrifft, warum die Tummomediation überhaupt wirken sollte, nun, warum denn nicht?

Stellen wir uns etwa nicht vor, daß sich unsere Hand schließt, bevor wir sie zusammendrücken?

Und wir sind Warmblüter und regulieren offensichtlich unsere eigene Körpertemperatur.

Es geschieht bei der Tummomeditation also nichts per se Außerordentliches. Einzig, daß wir den Vollzug des Aktes nicht bezeugen können, wie es für die transzendenten Akte kennzeichnend ist.

Die Wahrheit ist aber, daß wir im Grunde genommen alles transzendent bewirken können, sofern es nur unserem Willen und unserem Schicksal entspricht.

Man merkt es halt. Nun, insbesondere auf der zweiten Ebene tut sich da ein Reichtum auf, wenn es darum geht, welche Beziehungen zu anderen Menschen wir wollen. Auf der untersten Ebene setzt uns unsere Lust die Grenzen, und nicht zu Unrecht sind uns Menschen mit abseitigen Gelüsten suspekt. Auf der höchsten Ebene geht es vornehmlich um die Welt, in welcher wir leben wollen.

Doch bei alledem gibt es auch stets das Gegenteil. Der Mangel an Lust, welcher neue Lust gebiert, die Abkehr von den Menschen, welche neue Verbundenheit zeugt und schließlich, und schrecklichst, der Verzicht auf die Welt, welcher sie umwirkt.

Nur, all das muß authentischer Ausdruck des eigenen Willens sein und dem eigenen Schicksal, der eigenen Rolle, gemäß.

Manchmal wird dies Glauben genannt. Nun, in der Bedeutung ist Glauben schlicht die Entscheidung zum eigenen Willen und zum eigenen Schicksal.

Wie oft ist die Wahrheit von der Art, daß man über sie lacht und dann zur Seite wischt?

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