Bereitschaftsbeitrag

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4. Dezember 2012

Der Geist der Befreiung

Ich hatte den materialistischen Menschen durch seinen Vorsatz zur Beherrschung und Gestaltung seiner gesamten Umwelt, also insbesondere auch der Gesellschaft, in welcher er lebt, definiert.

Der einprägsamste Ausdruck dieses Bestrebens ist wohl durch Experimente in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts gegeben, welche darauf abzielten, den menschlichen Körper auszutauschen, also ihn entweder durch Maschinen zu ersetzen oder durch Bestandteile von tierischen Körpern oder auch menschlich-tierische Hybride zu züchten.

Heute dürften wir wohl soweit sein, aber die Begeisterung dafür hat abgenommen, auch wenn Herzschrittmacher zum Standardrepertoire der modernen Medizin gehören.

Das ist aber nicht das Thema dieses Beitrags, sondern daß der Geist dieser Zeit ein ganz anderer war, nämlich das Bestreben aus bestehenden Formen auszubrechen.

Es liegt nahe das dadurch zu erklären, daß man, bevor man eine neue Form errichten kann, die alte zunächst einmal zerschlagen muß. Aber das ist nicht die Erklärung dieses Phänomens, auch wenn es von Seiten derjenigen, welche neue Formen errichten wollten, aus diesem Grunde begrüßt wurde.

Die Erklärung dieses Phänomens ist vielmehr, daß sich der Geist einer Zeit stets den Gefahren dieser Zeit widersetzt.

Ich hatte behauptet, daß die materialistische Epoche derzeit endet, ohne daß ich mit irgendeiner Sicherheit sagen konnte, was sie ersetzt. Ich kann aber mit einiger Sicherheit sagen, welcher Geist den Geist des Ausbrechens aus bestehenden Formen zur Zeit ersetzt, nämlich der Geist der Wappnung gegen plötzliche politische oder ökonomische Erschütterungen.

Dieses ist natürlich eine Reaktion darauf, daß in Folge des Anschlags auf das World Trade Center der Irakkrieg ausgerufen wurde, welches eine gar zu offensichtliche politische Manipulation gewesen ist, um sie widerstandslos hinzunehmen, und in dem so geweckten Geiste widersetzen sich die Menschen heute auch Versuchen, sie durch die Finanzkrise verrückt zu machen.

Natürlich stellt sich hier die Frage, ob dies nicht schlicht ein anderer Modus des Widerstands gegen den Materialismus ist, denn ganz offensichtlich geht es jenen, gegen welche sich der Widerstand richtet, ja um gesellschaftliche Gestaltung.

Aber es gibt einen fundamentalen Unterschied zur materialistischen Epoche, denn in jener waren es die Menschen selbst, welche die Gesellschaft gestalten wollten. Daß Herrscher die Gesellschaft gestalten wollen, ist nichts außergewöhnliches und kann schwerlich zur Epochenbestimmung herangezogen werden. Wir müssen an dieser Stelle vielmehr fragen, welchen Sinn die gewählte Form des Widerstandes hat, was durch politische und ökonomische Autarkie eingeläutet wird.

Und das ist doch recht offensichtlich der Zerfall der bestehenden politischen und ökonomischen Strukturen, mit anderen Worten beginnt eine anarchistische Epoche, verkompliziert indes durch technische Möglichkeiten zur totalen Kontrolle.

Ich denke, genau dies drückt der Ausdruck titanisches Zeitalter aus, was bisher geschehen ist, mag manchem zwar bereits so geschienen haben, aber erst heute werden die Hekatoncheiren eingeschlossen, wenden sich die Herrschenden offen von ihnen ab.

Indes, die Wiederkehr der Götter vollzieht sich damit auch in dieser Zeit, und diese ganze Zeit kann als die Dauer begriffen werden, welche nötig ist, damit die Götter die Herzen der Menschen gewinnen. Gott, dabei, ist stets, über wen die Herrschaft der Titanen keine Gewalt hat, und wenn man ihre heutige Gewalt bedenkt, ist der Titel Gott wohl auch angemessen, wenngleich nicht mit dem Titel des Grundes allen Seins zu verwechseln, welcher der Welt in jenen Göttern lediglich etwas korrektives Licht spendet.

Nun, man mag sie auch Heilige nennen, darum geht es hier nicht. Auch ist das keine Vollzeitbeschäftigung, sondern stets ein schicksalsrelevantes Eingreifen, welches indes Voraussetzungen hat, welche sich ein Stück weit selbst gestalten lassen.

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