Eine kleine Polemik
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, daß mir die meisten Menschen gefallen. Aber so ganz allgemein kann man dieses Thema eh nicht angehen, überall gibt es alle möglichen Typen, was will man da schon für allgemeine Aussagen treffen?
Und doch, seltsamerweise drängen sich einem gewisse Eindrücke auf. Es ist wohl so, weil sich die Menschen gegenseitig dominieren und Dominanz anerkennte Spielregeln braucht, welche festlegen, auf welche Weise Dominanz errungen werden darf.
Dessen eingedenk ist es dann auf einmal auch gar nicht mehr merkwürdig, wenn einem bestimmte Gegenden gefallen und andere nicht, man schätzt halt eine Form der Dominanz mehr als die andere.
Was mich angeht, so gefallen mir Länder, in welchen Prahlerei und Risikobereitschaft hoch im Kurs stehen, gar nicht einmal, weil ich selber so veranlagt bin, sondern weil auf diese Weise ständig Deppen fallen, um es einmal so zu sagen. Aber es ist eine liebende Schadenfreude, ich nehme schon auch mein Risiko auf mich, wenn vielleicht auch nicht gar so arg wie andere.
Daher kommen meine etwas seltsam verteilten nationalen Präferenzen, mit Frankreich, Dänemark, Österreich und Estland vorneweg. Wiewohl, das ist nur der erste Eindruck.
Ich will mir meine Laune hier nicht verderben, und deshalb gehe ich bei den Gegenden, welche mir zutiefst zuwider sind, lieber nicht ins Detail, aber eine davon ist Schweden.
Schweden ist, könnte man sagen, etwas finnischer als Dänemark, aber dieses Beispiel zeigt sehr schön, daß etwas, was in der Mitte liegt, nicht unbedingt auch so empfunden wird. Aber halten wir zunächst einmal fest, was finnisch ist.
Ich war für eine Woche in Finnland, nahm an einer so genannten Sommerschule da teil, und wohnte während dieser Zeit zusammen mit zwei finnischen Studentinnen in einem Studentenhaus. Es gab eine gemeinsame Toilette für unsere drei Zimmer, und eines Tages war das Klopapier weg.
Glücklicherweise hatte ich, als ich das bemerkte, gerade kein allzu dringendes Bedürfnis und schaffte den Weg in den nächsten Supermarkt und zurück. Meinen privaten Klopapiervorrat verwahrte ich daraufhin bei mir im Zimmer.
Ein paar Tage später nun saß ich mit den beiden finnischen Studentinnen in der Küche, und eine von ihnen fing an, mir verlegen etwas zu beichten. Ich solle nicht denken, daß Finnen böse seien. Es gebe nur gewisse Regeln. Ja, und das war's.
Halten wir fest. Wenn Sie mal in Finnland ein Klo mitbenutzen, dann kaufen sie besser ungefragt neues Toilettenpapier, wenn Ihnen die Rolle zu Ende geht.
Die Schweden, nun, sind ein bißchen so, nur fehlt ihnen die rührende Aufrichtigkeit.
Deshalb ist es mir ziemlich egal, wenn die Schweden unter einander irgendwelche Psychospielchen spielen, welche ihnen am Ende allen gemeinsam auf die Füße zu fallen drohen. Ich will dann aber doch ein bißchen zu dem gedanklichen Kniff sagen, welcher in Schweden zur Zeit die Runde macht, nämlich daß Zuschreibungen von Taten Einzelner zu irgendwelchen Gruppen, denen sie nunmal angehören, reine Akte der Willkür sind.
Nun, oftmals denke ich das auch, zugegebenermaßen. Beispielsweise liegt es mir fern, an so etwas wie den typischen Freimaurer zu glauben. Das macht in etwa so viel Sinn, wie an den typischen Millionär zu glauben oder gleich an den typischen Menschen. In allen diesen Fällen wird die Gruppe durch ein Potential bestimmt, über welches sie verfügt, und es verbietet sich von selbst, die Möglichkeit, etwas tun zu können, in eine Analyse der Ursachen gewisser Vorkommnisse mit einzubeziehen, wenn man nicht die Absicht zur Unterdrückung hat.
Anders ausgedrückt: Jene Gruppen sind Stände.
Und Stände stehen im Gegensatz zu Orden. Wie ich nicht müde werde zu betonen. Und was nun Orden angeht, so spiegeln die Taten der Ordensmitglieder selbstverständlich den Ordensauftrag wieder.
Aber das heißt jetzt natürlich nicht, daß jede Gruppe das eine oder das andere sein muß. (Stabile) soziale Organisationen sind das eine oder das andere, wobei eine Gruppe von Menschen ähnlichen Potentials sich aus Gründen der nötigen Rücksichtnahme geradezu zwangsläufig organisiert.
Sicher, darauf beruht die Hoffnung der Herrschenden, daß ihr Ständesystem alle Orden zerbricht, aber es gibt inhärente Gründe, warum das nicht geschieht, ganz ähnlich, wie Viele trotz zu zahlender Zinsen reich werden können, am Ende aber stets die Bank gegenüber der Gesellschaft gewinnt: Geliehenes Vertrauen muß bezahlt werden, wenn man seinen Grund nicht erschüttern möchte, und ohne Vertrauen keine Macht. Diese Dinge reichen tiefer als bis zur Wirtschaftsleistung Amerikas. Orden sind die Basis allen Vertrauens, ohne sie gibt es kein abstraktes gesellschaftliches Potential und damit auch keine Stände.
Ein Beispiel einer andersartigen Gruppe ist durch das Geschlecht gegeben. Männer bilden weder einen Stand, noch einen Orden, wenngleich es Ansätze zu beidem gibt. Entsprechend wird man einige Taten von Männern ganz zu Recht auf ihr Geschlecht zurückführen, während es bei anderen lediglich ihre höhere Begabung, ihr größeres Potential ist, welches sich statistisch niederschlägt und nicht wirklich etwas über Männlichkeit als solche verrät.
Um nun zu den heutigen Schweden zurückzukehren, ist es nicht so, daß Männer ihres typisch männlichen Verhaltens wegen kritisiert wurden und werden?
Und ja auch durchaus zu Recht, soweit es die Zuschreibung ihrer typisch männlichen Taten zu ihrem Geschlecht betrifft. Nicht zu Recht in sofern, als sich natürliche Konstanten nicht an menschlichen Moralvorstellungen, sondern am Gleichgewicht des Universums messen lassen müssen. Freilich, jenes existiert nicht unabhängig von uns, aber es bedarf schon einer gewissen Weisheit, um zu verstehen, welche Wege sich mit ihm vertragen.
Nun, ich schweife etwas ab. Geschlechtsspezifisches Verhalten wurde und wird erfaßt, und soweit Gesetze es im Auge haben, um die Probleme, welche es verursacht, zu mildern, ist diese Erfassung auch von Nutzen. Wenn es hingegen erfaßt wird, um es zu beseitigen, dann ist sie es nicht, und dieses läßt sich so von allen natürlichen Verhalten sagen, gleich ob geschlechtsspezifisch oder nicht.
Staatskunst ist, das, was man hat, gedeihlich zu verbinden (Platon: Politikos), nicht das, was man hat, in vorgegebene Formen zu pressen.
Und aus diesem Grund haben sich die Griechen auch auf Stadtstaaten beschränkt, im Gegensatz zu den heutigen größenwahnsinnigen Trotteln. Die gedeihliche Verbindung der Menschen der Welt, um für Star Trek fit zu werden, was?
Nur seltsam, daß die bei Star Trek nichts anderes tun, als Krieg zu führen, weiter entwickelt, wie sie sind.
Es ist deshalb so, weil der Mensch halt nur endlich viele Dinge tun kann: essen, trinken, tanzen, singen, arbeiten, spielen, lieben, suchen, jagen, kämpfen, klagen, in sich gehen.
Und was davon ist telegen? Theodore John Kaczynski hat schon Recht, nur wer Komplexe hat, hat genügend Feinde, um ein wahrhaft erfülltes Leben voller Kämpfe in der heutigen Welt zu führen.
Allerdings muß man die Konsequenzen daraus nicht allzu weit verfolgen, weil sich unsere Welt in Folge dessen wandelt.
Angesichts des gegenwärtigen Ungemachs nur leider ein größerer Wandel, als irgendjemandem lieb sein kann.
Und doch, seltsamerweise drängen sich einem gewisse Eindrücke auf. Es ist wohl so, weil sich die Menschen gegenseitig dominieren und Dominanz anerkennte Spielregeln braucht, welche festlegen, auf welche Weise Dominanz errungen werden darf.
Dessen eingedenk ist es dann auf einmal auch gar nicht mehr merkwürdig, wenn einem bestimmte Gegenden gefallen und andere nicht, man schätzt halt eine Form der Dominanz mehr als die andere.
Was mich angeht, so gefallen mir Länder, in welchen Prahlerei und Risikobereitschaft hoch im Kurs stehen, gar nicht einmal, weil ich selber so veranlagt bin, sondern weil auf diese Weise ständig Deppen fallen, um es einmal so zu sagen. Aber es ist eine liebende Schadenfreude, ich nehme schon auch mein Risiko auf mich, wenn vielleicht auch nicht gar so arg wie andere.
Daher kommen meine etwas seltsam verteilten nationalen Präferenzen, mit Frankreich, Dänemark, Österreich und Estland vorneweg. Wiewohl, das ist nur der erste Eindruck.
Ich will mir meine Laune hier nicht verderben, und deshalb gehe ich bei den Gegenden, welche mir zutiefst zuwider sind, lieber nicht ins Detail, aber eine davon ist Schweden.
Schweden ist, könnte man sagen, etwas finnischer als Dänemark, aber dieses Beispiel zeigt sehr schön, daß etwas, was in der Mitte liegt, nicht unbedingt auch so empfunden wird. Aber halten wir zunächst einmal fest, was finnisch ist.
Ich war für eine Woche in Finnland, nahm an einer so genannten Sommerschule da teil, und wohnte während dieser Zeit zusammen mit zwei finnischen Studentinnen in einem Studentenhaus. Es gab eine gemeinsame Toilette für unsere drei Zimmer, und eines Tages war das Klopapier weg.
Glücklicherweise hatte ich, als ich das bemerkte, gerade kein allzu dringendes Bedürfnis und schaffte den Weg in den nächsten Supermarkt und zurück. Meinen privaten Klopapiervorrat verwahrte ich daraufhin bei mir im Zimmer.
Ein paar Tage später nun saß ich mit den beiden finnischen Studentinnen in der Küche, und eine von ihnen fing an, mir verlegen etwas zu beichten. Ich solle nicht denken, daß Finnen böse seien. Es gebe nur gewisse Regeln. Ja, und das war's.
Halten wir fest. Wenn Sie mal in Finnland ein Klo mitbenutzen, dann kaufen sie besser ungefragt neues Toilettenpapier, wenn Ihnen die Rolle zu Ende geht.
Die Schweden, nun, sind ein bißchen so, nur fehlt ihnen die rührende Aufrichtigkeit.
Deshalb ist es mir ziemlich egal, wenn die Schweden unter einander irgendwelche Psychospielchen spielen, welche ihnen am Ende allen gemeinsam auf die Füße zu fallen drohen. Ich will dann aber doch ein bißchen zu dem gedanklichen Kniff sagen, welcher in Schweden zur Zeit die Runde macht, nämlich daß Zuschreibungen von Taten Einzelner zu irgendwelchen Gruppen, denen sie nunmal angehören, reine Akte der Willkür sind.
Nun, oftmals denke ich das auch, zugegebenermaßen. Beispielsweise liegt es mir fern, an so etwas wie den typischen Freimaurer zu glauben. Das macht in etwa so viel Sinn, wie an den typischen Millionär zu glauben oder gleich an den typischen Menschen. In allen diesen Fällen wird die Gruppe durch ein Potential bestimmt, über welches sie verfügt, und es verbietet sich von selbst, die Möglichkeit, etwas tun zu können, in eine Analyse der Ursachen gewisser Vorkommnisse mit einzubeziehen, wenn man nicht die Absicht zur Unterdrückung hat.
Anders ausgedrückt: Jene Gruppen sind Stände.
Und Stände stehen im Gegensatz zu Orden. Wie ich nicht müde werde zu betonen. Und was nun Orden angeht, so spiegeln die Taten der Ordensmitglieder selbstverständlich den Ordensauftrag wieder.
Aber das heißt jetzt natürlich nicht, daß jede Gruppe das eine oder das andere sein muß. (Stabile) soziale Organisationen sind das eine oder das andere, wobei eine Gruppe von Menschen ähnlichen Potentials sich aus Gründen der nötigen Rücksichtnahme geradezu zwangsläufig organisiert.
Sicher, darauf beruht die Hoffnung der Herrschenden, daß ihr Ständesystem alle Orden zerbricht, aber es gibt inhärente Gründe, warum das nicht geschieht, ganz ähnlich, wie Viele trotz zu zahlender Zinsen reich werden können, am Ende aber stets die Bank gegenüber der Gesellschaft gewinnt: Geliehenes Vertrauen muß bezahlt werden, wenn man seinen Grund nicht erschüttern möchte, und ohne Vertrauen keine Macht. Diese Dinge reichen tiefer als bis zur Wirtschaftsleistung Amerikas. Orden sind die Basis allen Vertrauens, ohne sie gibt es kein abstraktes gesellschaftliches Potential und damit auch keine Stände.
Ein Beispiel einer andersartigen Gruppe ist durch das Geschlecht gegeben. Männer bilden weder einen Stand, noch einen Orden, wenngleich es Ansätze zu beidem gibt. Entsprechend wird man einige Taten von Männern ganz zu Recht auf ihr Geschlecht zurückführen, während es bei anderen lediglich ihre höhere Begabung, ihr größeres Potential ist, welches sich statistisch niederschlägt und nicht wirklich etwas über Männlichkeit als solche verrät.
Um nun zu den heutigen Schweden zurückzukehren, ist es nicht so, daß Männer ihres typisch männlichen Verhaltens wegen kritisiert wurden und werden?
Und ja auch durchaus zu Recht, soweit es die Zuschreibung ihrer typisch männlichen Taten zu ihrem Geschlecht betrifft. Nicht zu Recht in sofern, als sich natürliche Konstanten nicht an menschlichen Moralvorstellungen, sondern am Gleichgewicht des Universums messen lassen müssen. Freilich, jenes existiert nicht unabhängig von uns, aber es bedarf schon einer gewissen Weisheit, um zu verstehen, welche Wege sich mit ihm vertragen.
Nun, ich schweife etwas ab. Geschlechtsspezifisches Verhalten wurde und wird erfaßt, und soweit Gesetze es im Auge haben, um die Probleme, welche es verursacht, zu mildern, ist diese Erfassung auch von Nutzen. Wenn es hingegen erfaßt wird, um es zu beseitigen, dann ist sie es nicht, und dieses läßt sich so von allen natürlichen Verhalten sagen, gleich ob geschlechtsspezifisch oder nicht.
Staatskunst ist, das, was man hat, gedeihlich zu verbinden (Platon: Politikos), nicht das, was man hat, in vorgegebene Formen zu pressen.
Und aus diesem Grund haben sich die Griechen auch auf Stadtstaaten beschränkt, im Gegensatz zu den heutigen größenwahnsinnigen Trotteln. Die gedeihliche Verbindung der Menschen der Welt, um für Star Trek fit zu werden, was?
Nur seltsam, daß die bei Star Trek nichts anderes tun, als Krieg zu führen, weiter entwickelt, wie sie sind.
Es ist deshalb so, weil der Mensch halt nur endlich viele Dinge tun kann: essen, trinken, tanzen, singen, arbeiten, spielen, lieben, suchen, jagen, kämpfen, klagen, in sich gehen.
Und was davon ist telegen? Theodore John Kaczynski hat schon Recht, nur wer Komplexe hat, hat genügend Feinde, um ein wahrhaft erfülltes Leben voller Kämpfe in der heutigen Welt zu führen.
Allerdings muß man die Konsequenzen daraus nicht allzu weit verfolgen, weil sich unsere Welt in Folge dessen wandelt.
Angesichts des gegenwärtigen Ungemachs nur leider ein größerer Wandel, als irgendjemandem lieb sein kann.
Labels: 05, gesellschaftskritik, gesetze, identitäten, φιλοσοφία