Dienen... Dienen!
Wagners These von der letztlichen Befreiung von der Dienerschaft ist ausgesprochen weltfremd (freilich, er meint das Ende der Dienerschaft der Juden für die Kirche, eine etwas speziellere These), das Gegenteil pflegt der Fall zu sein, mit dem Alter beginnt man das schlichte Glück des bescheidenen Dienens zu schätzen.
Es paßt ja auch, die elterliche Rolle ist eine dienende. Die Jugend hingegen ist von der Hoffnung erfüllt, selbst den Kurs der Welt mitzubestimmen. Eine Hoffnung, welche sich schrittweise zurückzuziehen pflegt. Einerseits spürt man zunehmend seine Schwäche, andererseits die eigenen Torheiten. Und abhängig davon, welches von beiden überwiegt, wird man mit dem Alter ernster oder gelassener, in beiden Fällen aber bescheidener.
Was von beidem einem begegnet, hängt mit der eigenen Ausrichtung zusammen, ob sie heroisch engagiert oder philosophisch reflektiert ist, aber da gibt es selbstverständlich Raum für das Schicksal, einem Lehren beizubringen, welche man selbst gar nicht gesucht hat. In jedem Fall aber muß der eigene Geist für die Schönheit des Dienens empfänglich sein, bei Ringenden kann man dies also nicht erwarten, ihr Altern ist in engerem Sinne resignativ.
Dieser Wandel zu dieser Bescheidenheit hin ist sicherlich eine glückliche Einrichtung der Natur, er ist sozusagen die Dividende, welche die Gesellschaft für ihren gemeinschaftlichen Lernprozeß ausgezahlt bekommt.
Freilich kommt uns dieses Gut nicht freudig erwartet zu, die Welt wandelt unser Wollen und es wäre uns lieber, sie täte es nicht. Und doch, wenn wir mit der nötigen Ruhe durch diesen Prozeß gehen, so finden wir uns nicht verstoßen, sondern zu Hause, an unserem Platz.
Allerdings hängt diese glückliche Einrichtung der Natur ein wenig auch von uns selbst ab, nämlich in sofern sich dieser Prozeß nur vollziehen kann, wenn wir uns der Welt stellen, was heute zunehmend zu einer freien Entscheidung wird (freilich, wer weiß für wie lange). Indem wir nämlich Garantien für Lebensparzellen mit Rundumversorgung ausschreiben, erlauben wir es den Menschen, sich nur so viel mit der Welt auseinanderzusetzen, wie es ihnen gefällt. Und vielen gefällt es nicht.
Ich freue mich aber persönlich um so mehr über jeden Fall, in welchem einer frei entschieden hat, dem natürlichen Gang des Lebens nicht auszuweichen.
Es paßt ja auch, die elterliche Rolle ist eine dienende. Die Jugend hingegen ist von der Hoffnung erfüllt, selbst den Kurs der Welt mitzubestimmen. Eine Hoffnung, welche sich schrittweise zurückzuziehen pflegt. Einerseits spürt man zunehmend seine Schwäche, andererseits die eigenen Torheiten. Und abhängig davon, welches von beiden überwiegt, wird man mit dem Alter ernster oder gelassener, in beiden Fällen aber bescheidener.
Was von beidem einem begegnet, hängt mit der eigenen Ausrichtung zusammen, ob sie heroisch engagiert oder philosophisch reflektiert ist, aber da gibt es selbstverständlich Raum für das Schicksal, einem Lehren beizubringen, welche man selbst gar nicht gesucht hat. In jedem Fall aber muß der eigene Geist für die Schönheit des Dienens empfänglich sein, bei Ringenden kann man dies also nicht erwarten, ihr Altern ist in engerem Sinne resignativ.
Dieser Wandel zu dieser Bescheidenheit hin ist sicherlich eine glückliche Einrichtung der Natur, er ist sozusagen die Dividende, welche die Gesellschaft für ihren gemeinschaftlichen Lernprozeß ausgezahlt bekommt.
Freilich kommt uns dieses Gut nicht freudig erwartet zu, die Welt wandelt unser Wollen und es wäre uns lieber, sie täte es nicht. Und doch, wenn wir mit der nötigen Ruhe durch diesen Prozeß gehen, so finden wir uns nicht verstoßen, sondern zu Hause, an unserem Platz.
Allerdings hängt diese glückliche Einrichtung der Natur ein wenig auch von uns selbst ab, nämlich in sofern sich dieser Prozeß nur vollziehen kann, wenn wir uns der Welt stellen, was heute zunehmend zu einer freien Entscheidung wird (freilich, wer weiß für wie lange). Indem wir nämlich Garantien für Lebensparzellen mit Rundumversorgung ausschreiben, erlauben wir es den Menschen, sich nur so viel mit der Welt auseinanderzusetzen, wie es ihnen gefällt. Und vielen gefällt es nicht.
Ich freue mich aber persönlich um so mehr über jeden Fall, in welchem einer frei entschieden hat, dem natürlichen Gang des Lebens nicht auszuweichen.
Labels: 06, charaktere, gesetze, ἰδέα, φιλοσοφία