They Live (1988)
Ich knüpfe mit dieser Filmbesprechung an den Beitrag Lokale soziale Zustände an.
Natürlich liegt es nahe, diesen Film im Zusammenhang mit Alex Jones und David Icke zu sehen, aber gerade das möchte ich nicht machen, oder jedenfalls nicht primär.
Denn worum es meiner Ansicht nach in diesem Film wirklich geht, ist Maslow's Bedürfnispyramide, genauer gesagt um die Schwelle zwischen sozialen und Sicherheitsbedürfnissen.
Nada rutscht ab, und indem er fortan von Sicherheitsbedürfnissen dominiert wird, versteht er das ganze Gespinst der höheren Bedürfnisse nicht mehr, oder aber umgekehrt, versteht er es erst.
Nun, man kann es auch anders, und ergänzend, sehen, nämlich daß Nada von niedriger Eingebundenheit in niedrige Ausgegrenztheit übertritt, wodurch sein Perspektivwechsel unmittelbar bedingt wird.
Ein paar Worte dazu. Jede Form der Ausgrenzung erhöht das Bedürfnis nach Sicherheit, aber nur für die niedrig Ausgegrenzten erübrigen sich dadurch soziale Beziehungen. Maslow's Hierarchie ist in dem Sinne defizitär, daß sie nur innere Bedürfnisse betrachtet und keine äußerlich bedingten, also solche, welche sich aus der eigenen Rolle in der Gesellschaft ergeben. Für den Gegenstand des Films ist ein niedrig Ausgegrenzter also notwendig. Zum anderen schrieb ich ja, daß niedrig Ausgegrenzte unfähig seien, sich zu organisieren, was natürlich im klaren Gegensatz zu dem steht, was der Film zeigt. Nun, ich meinte positive Organisationen, nicht solche, welche sich ausschließlich gegen etwas richten, und deren Lebensdauer entsprechend auch nicht über den jeweiligen Kampf hinausreicht.
They Live ist also zugleich ein klassenkämpferischer und ein psychologisch erklärender Film. Je nach Lebenslage, das, was ich den lokalen sozialen Zustand nenne, und was sich mit Maslow's Analyse verbinden läßt, ergeben sich grundverschiedene Verständnisse der, grundverschiedene Sichten auf die Welt.
Was den Eingebundenen wichtige Symbole zur Differenzierung innerhalb ihrer Organisation sind, welche dadurch, daß sie ganz spezifische Mitglieder ansprechen, diese zusammenführen und somit weitere Suborganisierung, eine weitere Verfeinerung der bestehenden Organisation erlauben, ist den Ausgegrenzten nichts weiter als ein Befehl, der Organisation zu dienen.
So, und an dieser Stelle gehe ich dann vielleicht doch auf Alex Jones und David Icke ein. Was bewirken sie, indem sie die Sicht der Ausgegrenzten kundtun?
Primär, würde ich sagen, bringen sie die Ausgegrenzten dadurch schlicht dazu, ihnen zuzuhören. Sekundär mögen sie den einen oder anderen Grenzfall von der eigenen Sicht überzeugen. Dabei ist die Lage in den Vereinigten Staaten recht kurios, insbesondere was Lebensmittel angeht.
Natürlich sind die Lebensmittelpreise zu niedrig, führen auf diesem Niveau also zwangsläufig zur Industrialisierung der Landwirtschaft. So gesehen ist es schon geradezu pfiffig, industriell erzeugte Lebensmittel gezielt zu vergiften, um einen Markt für nicht industriell erzeugte zu schaffen. Und indem den Ausgegrenzten das unter die Nase gerieben wird, bringt man sie vielleicht dazu, selber Lebensmittel anzubauen und zu verkaufen.
Es ginge hier also gerade darum, die Marktwirtschaft vor dem Sozialismus zu schützen. Und zugleich geht es darum, die Masse zu beschäftigen. Nicht unbedingt schlechte Ziele, aber auch nicht unbedingt gute, Zeichen einer Zeit, in welcher man bereit ist, sich immer weiter zu verrenken, um sich dem System anzupassen, Stephen Hawking ist wirklich eine Metapher unserer Zeit, so wie all die Schwindsüchtigen eine Metapher der Romantik waren.
Gut, das betrifft eher Alex Jones, David Icke zielt mehr auf gelebte Menschlichkeit, wie der Film They Live wohl auch, was indes leicht dahergesagt ist, ohne daß sich dabei recht was denken ließe. Dennoch hat der Film wie gesagt seinen Wert als Reflexion unterschiedlicher parallel existierender Verständnisse und David Icke hat wohl auch irgendeinen, wenigstens innerhalb des Common Wealth'.
Natürlich liegt es nahe, diesen Film im Zusammenhang mit Alex Jones und David Icke zu sehen, aber gerade das möchte ich nicht machen, oder jedenfalls nicht primär.
Denn worum es meiner Ansicht nach in diesem Film wirklich geht, ist Maslow's Bedürfnispyramide, genauer gesagt um die Schwelle zwischen sozialen und Sicherheitsbedürfnissen.
Nada rutscht ab, und indem er fortan von Sicherheitsbedürfnissen dominiert wird, versteht er das ganze Gespinst der höheren Bedürfnisse nicht mehr, oder aber umgekehrt, versteht er es erst.
Nun, man kann es auch anders, und ergänzend, sehen, nämlich daß Nada von niedriger Eingebundenheit in niedrige Ausgegrenztheit übertritt, wodurch sein Perspektivwechsel unmittelbar bedingt wird.
Ein paar Worte dazu. Jede Form der Ausgrenzung erhöht das Bedürfnis nach Sicherheit, aber nur für die niedrig Ausgegrenzten erübrigen sich dadurch soziale Beziehungen. Maslow's Hierarchie ist in dem Sinne defizitär, daß sie nur innere Bedürfnisse betrachtet und keine äußerlich bedingten, also solche, welche sich aus der eigenen Rolle in der Gesellschaft ergeben. Für den Gegenstand des Films ist ein niedrig Ausgegrenzter also notwendig. Zum anderen schrieb ich ja, daß niedrig Ausgegrenzte unfähig seien, sich zu organisieren, was natürlich im klaren Gegensatz zu dem steht, was der Film zeigt. Nun, ich meinte positive Organisationen, nicht solche, welche sich ausschließlich gegen etwas richten, und deren Lebensdauer entsprechend auch nicht über den jeweiligen Kampf hinausreicht.
They Live ist also zugleich ein klassenkämpferischer und ein psychologisch erklärender Film. Je nach Lebenslage, das, was ich den lokalen sozialen Zustand nenne, und was sich mit Maslow's Analyse verbinden läßt, ergeben sich grundverschiedene Verständnisse der, grundverschiedene Sichten auf die Welt.
Was den Eingebundenen wichtige Symbole zur Differenzierung innerhalb ihrer Organisation sind, welche dadurch, daß sie ganz spezifische Mitglieder ansprechen, diese zusammenführen und somit weitere Suborganisierung, eine weitere Verfeinerung der bestehenden Organisation erlauben, ist den Ausgegrenzten nichts weiter als ein Befehl, der Organisation zu dienen.
So, und an dieser Stelle gehe ich dann vielleicht doch auf Alex Jones und David Icke ein. Was bewirken sie, indem sie die Sicht der Ausgegrenzten kundtun?
Primär, würde ich sagen, bringen sie die Ausgegrenzten dadurch schlicht dazu, ihnen zuzuhören. Sekundär mögen sie den einen oder anderen Grenzfall von der eigenen Sicht überzeugen. Dabei ist die Lage in den Vereinigten Staaten recht kurios, insbesondere was Lebensmittel angeht.
Natürlich sind die Lebensmittelpreise zu niedrig, führen auf diesem Niveau also zwangsläufig zur Industrialisierung der Landwirtschaft. So gesehen ist es schon geradezu pfiffig, industriell erzeugte Lebensmittel gezielt zu vergiften, um einen Markt für nicht industriell erzeugte zu schaffen. Und indem den Ausgegrenzten das unter die Nase gerieben wird, bringt man sie vielleicht dazu, selber Lebensmittel anzubauen und zu verkaufen.
Es ginge hier also gerade darum, die Marktwirtschaft vor dem Sozialismus zu schützen. Und zugleich geht es darum, die Masse zu beschäftigen. Nicht unbedingt schlechte Ziele, aber auch nicht unbedingt gute, Zeichen einer Zeit, in welcher man bereit ist, sich immer weiter zu verrenken, um sich dem System anzupassen, Stephen Hawking ist wirklich eine Metapher unserer Zeit, so wie all die Schwindsüchtigen eine Metapher der Romantik waren.
Gut, das betrifft eher Alex Jones, David Icke zielt mehr auf gelebte Menschlichkeit, wie der Film They Live wohl auch, was indes leicht dahergesagt ist, ohne daß sich dabei recht was denken ließe. Dennoch hat der Film wie gesagt seinen Wert als Reflexion unterschiedlicher parallel existierender Verständnisse und David Icke hat wohl auch irgendeinen, wenigstens innerhalb des Common Wealth'.
Labels: 06, filmkritik, psychologie, rezension, φιλοσοφία