Bereitschaftsbeitrag

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22. Juli 2013

Eine kleine Spekulation über die Menschwerdung

Ich war gestern im Zoo und habe mich einmal gefragt, was Lisztaffen eigentlich für Tiere sind. Normalerweise tut man das ja nicht. Man geht hin und kuckt sich die kleinen Affen an. Aber was sind das eigentlich für Tiere?

Katzen sind es nicht, dafür sind sie zu scheu, aber auch keine Nagetiere, dafür sind sie zu überlegend. Sie haben stets ihre eigene Gruppe im Blick, doch nicht in gedankenloser Anpassung wie bei Herden- oder Rudeltieren, sondern in einem Mittelding aus gemeinsamer Wacht und gemeinsamer Strategie, wiederum das Verhalten von Nagetieren und Katzen in sich vereinend.

Nun meinte Darwin ja, der Mensch sei vernünftig geworden, weil er die Hände frei hatte. Mag sein, daß er tatsächlich vernünftig ward, als er die Hände frei hatte, aber ich glaube nicht, daß das der Grund war. Homo Erectus jedenfalls war schon vernünftig, was wir wissen, weil er bereits Flöße baute, mit welchen er das Mittelmeer befuhr, und kein Tier außer Ameisen baut Flöße, und Ameisen stellen es gänzlich anders an.

Nein, ich glaube vielmehr, daß der Mensch vernünftig wurde, weil er sich im oben beschriebenen Zwiespalt zwischen Flucht- und Angriffstier befand. Seine Haltung war instabil, schwankend, und also bildete sich in ihm die Vernunft zur Festlegung, zur vernünftigen Regelung der Haltung. Die Umwelt wurde nach dem ersten Begriff unterschieden, nämlich dem der Bewältigbarkeit, als welcher von alleine auf eine Reihe weiterer führt.

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