Bereitschaftsbeitrag

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29. Juli 2013

Nochmals zum Geschäft der Vernunft

Ich habe zuletzt einige Beobachtungen zur Wirkung der Sorge, oder auch dem Geschäft der Vernunft, zusammengetragen, ohne jedoch zu Klarheit über der Angelegenheit zu gelangen.

Das Geschäft des Gewahrseins, oder auch die Wirkung der Lust, ist die Anstrengung der vorhandenen Kräfte, und ist durch die gewahrten Potentiale bedingt.

Diese Potentiale sind spezifische Anstrengungen, welche unmittelbar wahrgenommen werden, und innerhalb der Ich-Assoziation die Rolle des Willens ausfüllen. Der Unterschied zwischen passiver Wahrnehmung und der Wahrnehmung eines Potentials ist ein angenommener und nicht unbedingt zutreffend, in dem Sinne, daß sich auch mit scheinbar passiven Wahrnehmungen, wie dem Kälteempfinden, Potentiale verbinden mögen, in jenem Fall der Steuerung der Körpertemperatur. Ähnliche Effekte treten im audiovisuellen Bereich in Träumen auf. Man kann also durchaus sagen, daß es nur eine Wahrnehmung gibt, in welcher die Potentiale Wahrnehmungen der eigenen Kräfte sind und die Anschauung der Welt Wahrnehmungen der eigenen Empfindlichkeiten, Kräfte und Empfindlichkeiten aber nur graduell und nicht prinzipiell verschieden sind.

Insbesondere bei Pflanzen sollte man keinen großen Unterschied zwischen Kräften und Empfindlichkeiten annehmen, denn die Empfindlichkeiten dienen in erster Linie der Verfeinerung des Bewußtseins durch den Verstand.

Das Geschäft des Verstandes, oder auch die Wirkung der Achtung, ist die Formulierung und Wahl eines Ansatzes zur Begegnung eines sich stellenden Problems, und ist durch die eigenen Verhaltensmuster bedingt.

Wie schon beim Gewahrsein bereitet auch beim Verstand ein Zusatz an unnützem Bewußtsein, Empfindlichkeit im Falle des Gewahrseins, begriffliche Erfassung im Falle des Verstandes, die nächsthöhere Bewußtseinsstufe vor.

Und damit kommen wir zum Geschäft der Vernunft, oder auch der Wirkung der Sorge, als welches die Verkörperung einer Idee sich zu verhalten ist und sowohl durch bewußte als auch unbewußte übrige Verkörperungen bedingt.

Daß ein Mensch durchaus auch in seinem Verhalten Pflanzen und Tieren gegenüber gehindert sein kann, sieht man an jenen, welche ihre Sterilität auf Pflanzen übertragen, und jenen, welche die Begrenzungen tierischen Verhaltens nicht durchschauen.

Hauptsächlich sind wir aber durch das Gelingen der Verkörperungsprozesse unserer Mitmenschen bedingt, nicht in erster Linie dadurch, daß wir ihr Wesen nicht verstehen, wie es bei Pflanzen und Tieren einzig der Fall sein kann, sondern dadurch, daß sie selbst es nicht verstehen.

Die Natur der Bedingung ist also einerseits die Herausforderung, etwas fremdes zu verstehen, und sich andererseits gesellschaftlich über die vorhandenen Auffassungen zu verständigen.

Transzendente Akte dienen, wie schon gesagt, der Neuverhandlung des Lebens in Konfliktsituationen, und tun dies auf allen Stufen. Bei der Lust geht es um Machtzuwachs oder -befreiung, bei der Achtung um Verhaltensverzahnung oder -trennung und bei der Sorge geht es um Verkörperungskoordination oder -aussetzung. Anders ausgedrückt bereinigen transzendente Akte die jeweiligen Bedingungen.

Verkörperungsaussetzung ist so etwas wie eine Notbremse, und sie findet stets am Ende eines ideellen Zykels statt. Man wird sehen, ob der Einschnitt noch tiefer geht, aber ich sehe mittlerweile wieder Ordnung in der Welt, und ich glaube an ihre Kraft und Durchsetzungsfähigkeit, auch wenn die näheren Umstände noch im Dunkeln liegen.

Die Sache ist in gewisser Weise längst entschieden, besser als alles zu kontrollieren ist es, in der Not zu beten. Das stimmte selbst dann, wenn es nichts brächte, in der Not zu beten, doch es bringt etwas, und zwar in allem Leben.

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