Bereitschaftsbeitrag

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25. Juli 2013

Konzentration der Macht und Formen der Kontrolle

Es gibt letztlich nur zwei Formen der Kontrolle, die weiche, mit welcher die Sorge die Achtung lenkt, und die harte, mit welcher sie die Lust lenkt (siehe Der Führer des Gespanns).

Welche ergriffen wird, hängt offensichtlich von jenen ab, welche kontrolliert werden sollen, aber man muß auch die andere Seite sehen, also die Kontrolleure.

Je geringer die Konzentration der Macht ist, desto mehr muß die Kontrolle organisiert und gesellschaftlich verwoben sein.

Das ist eine Trivialität und folgt aus der Definition der Konzentration von Macht einerseits und der Notwendigkeit, gesellschaftliche Präsenz zu legitimieren, andererseits.

Aber was bedeuten diese Sachzwänge für die Kontrolleure?

Haben sie nicht auch ein Geschäft zu führen, welches einerseits Kosten und andererseits Einnahmen mit sich bringt?

Und wo die Kosten beträchtlich sind, einmal in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, zum anderen aber auch bei der Aufrechterhaltung der internen Hierarchie, gewinnt dieses Geschäft den Charakter einer Pflicht. Sind sie hingegen niedrig, weil sie von der Öffentlichkeit gar nicht erst wahrgenommen werden und die eigene Hierarchie überschaubar ist, so gewinnt es den Charakter der Gelegenheit.

Es ist grundsätzlich so, daß das Höhere nur verteidigen kann, was das Niedere nicht begehrt, denn es ist ja nicht als sein Ersatz entstanden, sondern als seine Zügelung.

Wenn Kontrolle also lukrativ wird, kommt es zu Kulturabrissen, da sie regelmäßig in die Hände von Glücksrittern fällt. Normalerweise passiert das, wenn es Effizienzgefälle zwischen verschiedenen Menschengruppen gibt. Die Macht konzentriert sich in den Händen der effizienteren Gruppe und die Kultur der ineffizienteren wird aufgelöst.

Der tiefere Grund dafür sind die älteren Rechte des materiellen Zykels, welche keine Kultur vernachlässigen kann, und faktisch tut eine Kultur das auch erst, wenn sie bereits in die Phase des chaotischen Kollaps' eingetreten ist, also die Korruption Überhand gewonnen hat. Gleichwohl ist es bereits einige Male in der Geschichte der Menschheit dazu gekommen, daß eine Kultur vor ihrer Zeit gefällt wurde.

Heute allerdings besteht das Problem darin, daß das Effizienzgefälle nicht zwischen verschiedenen Menschengruppen besteht, sondern letztlich zwischen Menschen und Maschinen, wobei sich die Effizienz der Maschinen usurpieren läßt. Es ist nicht abzusehen, wie daraus Stabilität entstehen könnte, da die Usurpation einerseits keine natürlichen Schwierigkeiten bereitet, welche zwischen den Zeiten des Chaos' Ordnung entstehen ließen, und sie andererseits auch bei massenhaftem Auftreten nicht aus sich selbst heraus ein Gleichgewicht stiften würde, wie es etwa bei der Ausbreitung von Feuerwaffen der Fall ist.

Nun, das hatte ich bereits zuvor besprochen, die natürlichen Kraftverhältnisse sind ausgesetzt, so daß sich also die derzeitige Konzentration der Macht nicht in einem Effizienzschub durch Kulturabriß einer ineffizienten Kultur auflösen wird, sondern notwendigerweise in einer tieferreichenderen Erschütterung ihres Fundamentes.

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