Vorstellbares, Unvorstellbares, Suche und Experiment
Es gibt zunächst einmal zwei Sorten von Fragen. Einmal jene, deren Antwort durch die Herbeiführung von etwas Vorstellbarem gegeben wird und zum anderen jene, deren Antwort durch die Verkörperung eines unvorstellbaren Begriffes erfolgt.
Was sind unvorstellbare Begriffe?
Nun, es gibt derer wiederum zwei verschiedene Sorten. Einmal mag ein Begriff unvorstellbar sein, weil er einen Allquantor über einer zu großen, insbesondere unendlich großen, Menge enthält, wie etwa der Begriff einer Parabel, das heißt f(x)=x2, oder er ist deswegen unvorstellbar, weil er eine empirisch bedingte Inzidenz beschreibt, und das fängt schon mit der Frage: Was will ich eigentlich? an, denn das dumpfe Gefühl, etwas zu wollen, erlaubt aus sich selbst heraus die Vorstellung des Gewollten keineswegs, sondern erzwingt vielmehr ein Abklopfen der Art: War es das? Oder das? bis es auf das Gewollte anschlägt.
Wer nun einwendet, daß diese Definition des Vorstellbaren seltsam eng gefaßt ist, verkennt ihren Wert, welcher darin besteht, die Grenze zwischen vernunftbegabten Wesen und Tieren zu ziehen. Tiere nämlich kennen nur vorstellbare Gegenstände und können also auch nur vollstellbare Gegenstände verfolgen, mithin nur Fragen der ersten Art stellen.
Den Versuch, etwas Vorstellbares herbeizuführen, nenne ich Suche, und Tiere suchen also ausschließlich.
Was nun die unvorstellbaren Gegenstände der ersten Art angeht, so behilft sich der Mensch dabei durch Hypothesen, nämlich die Annahme, daß es bestimmte unvorstellbare Gegenstände gibt, aus welchen sich dann die Existenz anderer unvorstellbarer Gegenstände nicht nur ableiten, sondern sogar hypothetisch vorstellen läßt, im Sinne der hypothetischen Anwendung von Vorstellungsschritten auf hypothetische Gegenstände. Mit anderen Worten werden die Antworten auf solche Fragen durch hypothetische Suchen nach hypothetisch vorstellbaren Gegenständen gegeben, wobei sich eine hypothetische Suche rein heuristisch nicht von einer natürlichen Suche unterscheidet, sondern durch die Betrachtung von beliebigen Teilmengen der unvorstellbar großen Menge gänzlich parallel zu ihr verläuft.
Daneben läßt sich natürlich auch nach vorstellbaren Gegenständen hypothetisch suchen, etwa wenn man der Frage nachgeht, was die Menschen wohl auf dem Mars anstellen würden. Eine solche Betrachtung könnte an und für sich auch von einem Tier angestellt werden, nur daß ihm der Anlaß dazu fehlt und fehlen muß, so lange es wach ist, denn im Traume sind Tiere in der Tat in der Lage, hypothetisch nach vorstellbaren Gegenständen zu suchen.
Und bei den unvorstellbaren Gegenständen der zweiten Art behilft sich der Mensch durch Experimente, das heißt, er sorgt entweder dafür, daß der inzidente Begriff gegeben ist, und studiert dann seine Verkörperungen hinsichtlich anderer, diese beschreibender Begriffe, etwa die Lage zu einer bestimmten Zeit beim Studium von Bewegungen dieser oder jener Körper unter diesen oder jenen Umständen, wobei Körper und Umstände im inzidenten Begriff enthalten sind, oder er geht verschiedene Gegenstände durch und schaut, ob der inzidente Begriff vorliegt, meistens, wie schon gesagt, wenn man sich fragt, was man will.
Suche, hypothetische Suche und Experiment erschöpfen also die menschlichen Möglichkeiten, Antworten auf Fragen zu finden, wobei der Mensch aufgrund seiner Vernunftbegabung neben den beiden anderen Formen der Untersuchung auch noch den Vorteil hat, in fast jeder Situation suchen zu können, während ein Tier dazu auf konkrete Probleme angewiesen ist.
Das liegt natürlich daran, daß dem Menschen die Existenz eines Gegenstandes an sich etwas bedeutet, und dem Tier nicht. Und wo der Mensch also stets versucht ist zu spekulieren, da phantasiert das Tier höchstens.
Und wo wir gerade dabei sind, der Ausgangspunkt dieses Beitrags bestand darin, daß ich einen Unterschied zwischen den alten und den neueren Die drei ???-Folgen bemerkt hatte, welcher so ähnlich übrigens auch zwischen den alten und den neueren James Bond-Filmen besteht, bei den neueren treibt mich nur die Neugier dazu, mir das weiteranzuhören oder -anzuschauen, bei den älteren hingegen fesselt mich die Spannung, und das korrespondiert Spekulation und Phantasterei, was ganz interessant ist, da es die natürliche menschliche Neigung zu beiden belegt, wohl zur Übung des Denkens, genauer gesagt des Experimentierens, im Falle der Neugier, und des Suchens, im Falle der Spannung.
Zugegeben, die Experimente der letzten Bond-Filme à la Welcher Schauspieler darf als nächstes mitspielen? (John Cleese??? Ja??? Ja???) waren nicht sonderlich gedankenanregend, aber der Neugier scheint's zu genügen, wohl gemerkt, ein Experiment aus Sicht des passiven Zuschauers, welcher mal sehen will, wer diesmal mitspielt.
Was sind unvorstellbare Begriffe?
Nun, es gibt derer wiederum zwei verschiedene Sorten. Einmal mag ein Begriff unvorstellbar sein, weil er einen Allquantor über einer zu großen, insbesondere unendlich großen, Menge enthält, wie etwa der Begriff einer Parabel, das heißt f(x)=x2, oder er ist deswegen unvorstellbar, weil er eine empirisch bedingte Inzidenz beschreibt, und das fängt schon mit der Frage: Was will ich eigentlich? an, denn das dumpfe Gefühl, etwas zu wollen, erlaubt aus sich selbst heraus die Vorstellung des Gewollten keineswegs, sondern erzwingt vielmehr ein Abklopfen der Art: War es das? Oder das? bis es auf das Gewollte anschlägt.
Wer nun einwendet, daß diese Definition des Vorstellbaren seltsam eng gefaßt ist, verkennt ihren Wert, welcher darin besteht, die Grenze zwischen vernunftbegabten Wesen und Tieren zu ziehen. Tiere nämlich kennen nur vorstellbare Gegenstände und können also auch nur vollstellbare Gegenstände verfolgen, mithin nur Fragen der ersten Art stellen.
Den Versuch, etwas Vorstellbares herbeizuführen, nenne ich Suche, und Tiere suchen also ausschließlich.
Was nun die unvorstellbaren Gegenstände der ersten Art angeht, so behilft sich der Mensch dabei durch Hypothesen, nämlich die Annahme, daß es bestimmte unvorstellbare Gegenstände gibt, aus welchen sich dann die Existenz anderer unvorstellbarer Gegenstände nicht nur ableiten, sondern sogar hypothetisch vorstellen läßt, im Sinne der hypothetischen Anwendung von Vorstellungsschritten auf hypothetische Gegenstände. Mit anderen Worten werden die Antworten auf solche Fragen durch hypothetische Suchen nach hypothetisch vorstellbaren Gegenständen gegeben, wobei sich eine hypothetische Suche rein heuristisch nicht von einer natürlichen Suche unterscheidet, sondern durch die Betrachtung von beliebigen Teilmengen der unvorstellbar großen Menge gänzlich parallel zu ihr verläuft.
Daneben läßt sich natürlich auch nach vorstellbaren Gegenständen hypothetisch suchen, etwa wenn man der Frage nachgeht, was die Menschen wohl auf dem Mars anstellen würden. Eine solche Betrachtung könnte an und für sich auch von einem Tier angestellt werden, nur daß ihm der Anlaß dazu fehlt und fehlen muß, so lange es wach ist, denn im Traume sind Tiere in der Tat in der Lage, hypothetisch nach vorstellbaren Gegenständen zu suchen.
Und bei den unvorstellbaren Gegenständen der zweiten Art behilft sich der Mensch durch Experimente, das heißt, er sorgt entweder dafür, daß der inzidente Begriff gegeben ist, und studiert dann seine Verkörperungen hinsichtlich anderer, diese beschreibender Begriffe, etwa die Lage zu einer bestimmten Zeit beim Studium von Bewegungen dieser oder jener Körper unter diesen oder jenen Umständen, wobei Körper und Umstände im inzidenten Begriff enthalten sind, oder er geht verschiedene Gegenstände durch und schaut, ob der inzidente Begriff vorliegt, meistens, wie schon gesagt, wenn man sich fragt, was man will.
Suche, hypothetische Suche und Experiment erschöpfen also die menschlichen Möglichkeiten, Antworten auf Fragen zu finden, wobei der Mensch aufgrund seiner Vernunftbegabung neben den beiden anderen Formen der Untersuchung auch noch den Vorteil hat, in fast jeder Situation suchen zu können, während ein Tier dazu auf konkrete Probleme angewiesen ist.
Das liegt natürlich daran, daß dem Menschen die Existenz eines Gegenstandes an sich etwas bedeutet, und dem Tier nicht. Und wo der Mensch also stets versucht ist zu spekulieren, da phantasiert das Tier höchstens.
Und wo wir gerade dabei sind, der Ausgangspunkt dieses Beitrags bestand darin, daß ich einen Unterschied zwischen den alten und den neueren Die drei ???-Folgen bemerkt hatte, welcher so ähnlich übrigens auch zwischen den alten und den neueren James Bond-Filmen besteht, bei den neueren treibt mich nur die Neugier dazu, mir das weiteranzuhören oder -anzuschauen, bei den älteren hingegen fesselt mich die Spannung, und das korrespondiert Spekulation und Phantasterei, was ganz interessant ist, da es die natürliche menschliche Neigung zu beiden belegt, wohl zur Übung des Denkens, genauer gesagt des Experimentierens, im Falle der Neugier, und des Suchens, im Falle der Spannung.
Zugegeben, die Experimente der letzten Bond-Filme à la Welcher Schauspieler darf als nächstes mitspielen? (John Cleese??? Ja??? Ja???) waren nicht sonderlich gedankenanregend, aber der Neugier scheint's zu genügen, wohl gemerkt, ein Experiment aus Sicht des passiven Zuschauers, welcher mal sehen will, wer diesmal mitspielt.
Labels: 07, formalisierung, intelligenz, φιλοσοφία