Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

8. August 2013

Kampfbereitschaft

Der Beitrag Lokale soziale Zustände ist vielleicht etwas kurz geraten, deshalb hier ein paar weitere Worte zu ihm.

Zunächst einmal möchte ich seinen Ansatz bekräftigen. Es ist in der Tat gerechtfertigt anzunehmen, daß lokale gesellschaftliche Verhältnisse stets Ideologien widerspiegeln, welche sie bestimmen, und daß zu diesen Verhältnissen stets ein Organisationengeflecht gehört, denn Chaos entsteht nicht aus einem Mangel an Ideologien und Organisationen, sondern aus einem Übermaß an ihnen an einem Ort: Ohne Organisation schweiften wir Tigern gleich durch den Wald und verteidigten unser Territorium und ohne Ideologie gleich einer Affenbande.

Dieser Wettstreit gehört zum Wesen der Dinge, innerhalb einer Ideologie genauso wie zwischen verschiedenen Ideologien, er findet mithin auf allen drei Ebenen statt, auf der ideellen, der funktionalen und der materiellen, wird allerdings keinesfalls ständig wahrgenommen. Wird er wahrgenommen, fühlt man sich ausgegrenzt und ist kampfbereit, ansonsten nicht.

Und diesbezüglich ist es ein ganz wesentliches Resultat, daß nur ein Mensch, welcher autark lebt, in eigener Sache kämpfte, und zwar ums Überleben, jeder andere aber für eine Organisation oder Ideologie.

Gewiß, das ist einerseits fürchterlich banal, aber andererseits ist es allzu vielen nicht hinreichend klar, daß eine Gruppe von Menschen genau dann kampfbereit sein wird, wenn sie ihre Organisation oder ihren Glauben gefährdet sieht.

Gehen wir das mal im Detail durch. Welche Organisationen gibt es in Deutschland? Nun, zum einen die Betriebe und zum anderen die Bundesrepublik als Rechtsstaat. Die übrigen Organisationen, wie etwa die freiwillige Feuerwehr, fallen nicht weiter ins Gewicht. Eine völkische Solidargemeinschaft gibt es sicherlich in Ansätzen hier und da, aber weit her ist es mit ihr nicht. Kaum jemand wird die konkreten Vorteile angeben können, welche er durch sie erfährt, und mithin wird sie auch kaum jemand als gefährdet ansehen.

Und so ähnlich verhält es sich leider auch mit dem Glauben, jedenfalls bis es bereits zu spät wäre und wir alle in der Bredouille steckten.

Der Deutsche wird also alles schlucken, so lange weder sein Betrieb in Not gerät, noch seine rechtliche Stellung.

Wenn es soweit ist, daß massenweise ersteres eintritt, ist es wieder zu spät, letzteres hingegen ist eine subjektive Angelegenheit und damit das einzige sinnvolle Betätigungsfeld politischer Agitation. Freilich ist es nicht ganz einfach, jemandem ohne Selbstwertgefühl zu verdeutlichen, daß seine rechtliche Stellung unwürdig ist. Und also wird das Volk auf absehbare Zeit wohl nicht zu einem Korrektiv werden, mithin sich die Dinge unter dem ausschließlichen Einfluß der Mächtigen entwickeln, wobei man nur auf ihr Wohlwollen und Können hoffen kann.

Selbstverständlich muß man bei alledem von einem planmäßigen Versagen der Kirchen sprechen, andernfalls sähe die Situation ganz anders aus, aber das ist ein anderes Thema.

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