Bereitschaftsbeitrag

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5. November 2013

Dachte Milch, daß er vom Teufel besessen ist?

Ich habe mich in dieser Angelegenheit bereits genug daneben benommen, um nun nach der Maxime Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. zu verfahren.

Über die Toten nichts Schlechtes. Nun ja, aber war sein Mörder geistesgestört oder Milch selbst? Über einen Toten, sein Mörder beging Selbstmord, wird man so oder so schlecht denken.

Es sieht so aus, ich meine, es sieht wirklich so aus, als hätte Milch mit seiner Rede Wir und Rom. versucht, eine Frau, eine suggestible Frau, zum Mord am Papst zu bewegen.

Den Grund für diesen Mord habe ich ja bereits im vorigen Beitrag behandelt. Aber Milch sagt in dieser Rede noch so viel mehr, und insbesondere auch dieses.
Im Grunde muß die Schola, in der Ostliturgie der Chor, vorne an den Altar. Was repräsentiert der Chor: Maria. Der Chor kommentiert, meditiert, kontempliert das heilige Geschehen. Der Chor, die Schola tut das, was Maria tut: Sie bewahrte diese Worte in ihrem Herzen und bewegte sie in ihrem Geiste. Das ist genau das Meditieren, klassisch ausgedrückt. Mütterlich bergend. Das ist die geistige Schwangerschaft, die damit ausgedrückt wird. Und das Gebären ist dann das große Ratgeben und Verkündigen, das Prophetische. Das Prophetische und Mütterliche ist tief miteinander verwandt.
Das ist sozusagen der corpus delicti. Der Rest ist Kommentar. Denn mit sich im Reinen war Milch wohl nicht dabei.
Wenn ich heute als Priester abfalle, vom Teufel mich beherrschen lasse; in einen richtigen Haß gegen Christus gerate und mich anschicke zu zelebrieren, um Christus zu beleidigen, in der möglichst unwürdigen Form: Mit einem zerbrochenen Holzteller, mit einem schäbigen Stück Graubrot, mit miesen Wein in einem Bakelitbecher, auf einem dreckigen Küchentisch, schnell, hausgemachte Texte, die aber durchaus dem Wesen des Meßopfers gemäß verstanden werden können, in Kurzform... – [...] Nun will es ein solcher Priester aus Haß tun, ohne Not, nachdrücklich unwürdig, gemein. Er spricht die Wandlungsworte, er will verwandeln, um zu schänden: Ist diese Messe gültig? – Selbstverständlich, sie ist gültig. So hat sich Gott uns in die Hand gegeben.
Nun, das muß natürlich nicht ihm selbst gelten, aber wahrscheinlich tut es doch genau das.
Und wir dürfen die Macht Satans nicht unterschätzen, das Geheimnis der Bosheit. Wie schnell er einen Menschen herumkriegt, herumdreht ins Falsche. Gerade oft die intelligentesten. Und glauben Sie mir: Die den Progressismus durchaus für sehr katholisch halten und ihn sehr vertreten, sind oft besonders Intelligente. Und ihrer bedient sich Satan.
Ein Dummkopf kann die Intelligenz eines Anderen nicht bezeugen. Diese Bemerkung kommt schon fast einem Geständnis gleich. Und das folgende einem Hilferuf.
Wenn ein Mensch körperlich besessen ist, dann bedient sich der Satan des Leibes dieses Menschen, seiner Sprechorgane. Und alles, was dieser Mensch von sich gibt, ist nicht er, sondern der Satan benutzt ihn, um zu sprechen – der Satan spricht vermittels seiner Organe. Hat der Besessene jetzt aufgehört, dieser Mensch zu sein? – Keineswegs: Er ist noch dieser Mensch. Aber alles, was er von sich gibt, ist abscheulich, gotteslästerlich, schaurig, teuflisch, zutiefst abzulehnen. Gegen den eigentlichen Willen und das tiefste Wesen dieses Menschen gerichtet. Aber Satan hat die Oberhand über seinen Leib gewonnen und benutzt und mißbraucht seinen Leib, um das zu sagen, was er, Satan, sagen will – oder einer oder mehrere seiner Dämonen. Muß ich deshalb sagen: Das ist nicht mehr dieser Mensch, dieser Mensch ist verschwunden, diese vom Teufel besessene Anneliese Michel ist nicht mehr die Anneliese Michel? – Doch sie ist es, doch ist sie selber besetzt, ihrer nicht mehr mächtig, ein anderer benutzt ihre Organe, um sich zum Ausdruck und zur Geltung zu bringen.
Michel, Milch... Hat aber Milch selbst in dieser Rede Abscheulichkeiten von sich gegeben? Außer der, klar erkennbar gedacht zu haben: Du bist Petrus, das heißt, wenn du in deinem Irrtum handeln willst, legen wir dich um.

Er hat es...
Daß es einen Gott gibt, das wissen wir aus der Erkenntnis. Daß Gott Mensch geworden ist, wissen wir aus dem Glauben. Und das ist überhaupt das Interessante. Daß es Gott gibt, kann mir wenig nutzen, ich weiß ja nicht, ob er sich für mich interessiert und inwieweit er sich für mich interessiert.
Die einzig mögliche Definition des einen Gottes ist, daß er der Seinsgrund von allem Seienden ist, und damit insbesondere auch mein Schöpfer. Aber nur weil er mich erschaffen hat, muß er sich noch lange nicht für mich interessieren oder wie? Aber es wird noch besser...
Denken Sie an den hl. Paulus: Jahwe am Kreuz, Jahwe am Galgen, Gott am Galgen – das war für Saulus unvorstellbar, eine äußerste Gotteslästerung. Er schnaubte: "Die müssen getötet werden, die sich so an dem erhabenen einzigen Gott, dessen Namen wir nicht zu nennen wagen, versündigen.
Und dann kam der Augenblick: "Ja das ist ja wahr! Das ist ja tatsächlich wahr! Gott am Galgen für mich!" – Von diesem Datum an können wir überhaupt Gott erst lieben, weil die Selbstliebe mit der Gottesliebe dann ineins kommt und Gott mein Schicksal ist. Meins! Und das ganze gehört mir, ungeteilt!
Jesus ist also gestorben, damit unsere Selbstliebe sich einen göttlichen Anstrich geben kann?

Nun, sprechen wir lieber schnell den Funken Wahrheit aus, welcher daran ist, damit sich die Lüge nicht an der Wahrheit fettfrißt. In der Tat wird unser Glaube für uns erst schicksalsbestimmend, wenn wir Gottes Realität erfahren, und dies ist selbstverständlich durch Jesus Christus sowohl mustergültig vorgestellt als auch als historisches Ereignis von kriteriumhafter Relevanz, soll heißen: Wer Jesu Segen will, muß auf seinen Spuren wandeln, weil Gott ihn angenommen hat und mit ihm die Seinen. Dies ist eine transzendente Realität und als solche substantiell, nichts, was wir durch unsere Entscheidungen aus der Welt schaffen könnten.

Lefebvre war gesegnet und begnadet, man sieht ihm das auf den ersten Blick an. Milch war es nicht. Er  hatte ein weiches, verträumtes Gesicht als er noch jung war. Und am Ende?

Viel Schmutz ist im 20sten Jahrhundert ausgegossen worden. Die wenigsten Menschen sind in der Lage, in einem Kampf zwischen Hellblau und Hellrot, welcher seltsamerweise den Himmel verdunkelt, ihre Abweichung vom reinen weißen Licht zu registrieren. Das in etwa begegnet den Menschen nun schon seit ein paar hundert Jahren. Und Hellblau und Hellrot werden dabei immer gesättigter, ohne daß wir es bemerkten.

Nein, ich schreibe nicht von mir selbst, ich bin nur höflich. Es ist dies aber auch zu wichtig, um nicht höflich zu sein, denn was jenen, welche unfähig sind, sich aus dem ganzen Schmutz zu lösen, widerfährt, ist, daß ihre Farbwahrnehmung dauerhaft geschädigt wird und sie nur noch Abscheulichkeiten lehren können, in welchen ihre teuersten Erinnerungen und Einsichten nur noch wie Fettaugen auf der Suppe schwimmen.

Und davon gibt es weiß Gott zu viele Fälle, als daß ich die Menschen nicht warnen sollte. Wenn die letzten Dämme der Tradition brechen, werden Irrlehren alle Bereiche des Lebens überschwemmen. Der planmäßige Irrsinn heute ist in der Beziehung eher von Nutzen, denn er stärkt unsere Abwehrkräfte. Setzte man uns nicht diesen Stuß vor, und wären wir unseren eigenen heruntergekommenen und verdrehten Idealvorstellungen überlassen, erginge es uns noch viel schlechter. Man muß also froh sein, daß sich die Vorstellungen der sozial Engagierten zu der Groteske verzerrt haben, welche wir heute sehen. Wären sie ernst geblieben, bestünde überhaupt keine Hoffnung auf eine langfristige Gesundung. So aber treten immer mehr Menschen einen Schritt von dem Bild zurück, welches sie sehen, und halten inne.

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