Zur Formalisierung der Gedanken (2)
Ergänzungen, Präzisierungen und Verbesserungen.
- Ich denke nicht, daß unseren erlebten Augenblicken unbewußt Zeitpunkte zugeordnet werden, statt dessen stehen sie ohne bewußtes Zutun in zeitlichen Beziehungen zu einander.
- Genau dann ist ein Gegenstand A Teil unserer Haltung, wenn er in unserem Denkvermögen Λ liegt, Λ{A}.
- Wir sind sehr wohl bereit, unsere Haltung ohne weiteres zu ändern, aber immer nur vorläufig, irgendwann setzen wir sie auf einen früheren Zustand zurück. Das beste Beispiel dafür ist durch das Lesen eines Buches gegeben, wo wir so lange Aussagen unserer Haltung hinzufügen, bis wir sie zu einem Fazit verdichten und weiterlesen.
- Wenn wir Eindrücke gesondert erfassen, etwa die angesprochenen drei Bäume, so ordnen wir ihnen keine Wahl zu, sondern wir nehmen sie wiederum mit allen auf sie bezuüglichen Aussagen in unser Denken auf. Unsere Haltung enthält also auch anschauliche Gegenstände, was wiederum am besten beim Lesen eines Buches zu beobachten ist, wenn wir uns vornehmen, uns konsequent auf bestimmte Vorstellungen zu beziehen.
- Es ist nötig zwei weitere Wahrnehmungsvermögen anzugeben, nämlich
- Ι (ἰδιος) der eigene Verantwortungsbereich
- Ο (ὄν) das Gegenwärtige, im Gegensatz zu Λ
Ι bezeichnet Wahrnehmungen, für welche wir selber verantwortlich sind. Es gilt:∀a; Λ{a}: Ι{Λ{a}}
Letzteres, da eine Aussage nur dann unmittelbar eingesehen werden kann, wenn nicht sie gegenwärtig ist, sondern ihre Gegenstände gegenwärtig sind.
∀A; unmittelbar Δ{A}: >Ο{A}<, Λ{A}, wobei unmittelbar bedeutet, daß die Einsicht nicht auf einem logischen Beweis beruht.
Anmerkung. Zur Definition des Allquantors sage ich einstweilen nichts, das ist ein nachrangiges Problem. - Es scheint mir mittlerweile unsinnig, die Gültigkeit eines bezüglichen Begriffs durch Zuordnung auszudrücken und allgemeiner befürchte ich, daß es sich bei dem Verhältnis der Zuordnung um eine reine Bequemlichkeit meinerseits handelt. Einstweilen möchte ich ganz auf Zuordnungen verzichten, und die folgenden Kurzschreibweisen sind also wie folgt zu erklären.
- A{b} für ν(A), φ(b)
- a~b für σ(a), ς(b)
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