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27. Mai 2014

Zur Frage der Einsicht in das uneigentliche Erwarten

Nach allem, was ich in den letzten Beiträgen zum Thema uneigentlicher Erwartungen schrieb, blieb die Frage doch unbeantwortet, welcher Art unsere Einsicht ist, daß wir etwas uneigentlich erwarten.

Ich behaupte, daß es sich damit wie folgt verhält.
  • Wir sind in der Lage, uns ein Phänomen gemäß seiner Auszeichnung vorzustellen, als dasjenige, welches sich auf die angegebene Weise zu anderen Phänomenen verhält.
  • Wenn eine Muskelanspannung in eine Wahrnehmung hineinfällt, so ist uns in unserer übergeordneten Reflexion die Dauer der Wahrnehmung bekannt, zu welcher dies geschieht.
  • Eine uneigentliche Erwartung zeichnet den Zustand einer übergeordneten Reflexion aus, wobei alles, was sie auszeichnet, in einer übergeordneten Besinnung vorgestellt werden kann.
  • Falls etwas nicht ausgezeichnet wird, beispielsweise das Studienobjekt, aus welchem heraus ein Phänomen erscheint, so ist es egal, was im angegebenen Beispiel bedeutet, daß wir uns vorstellen, daß etwas erscheint, ohne zu wissen, unter welchen Bedingungen, etwa Pfifferlinge im Wald oder Hagel.
  • Nachdem wir uns all dies vorgestellt haben, werden wir zu der Einsicht fähig, daß wir diesen vorgestellten Zustand unserer übergeordneten Reflexion erwarten.
Auch wenn ich an dieser Stelle noch nicht endgültig formalisieren möchte, da ich zuvor noch einmal das Fehlschlagen von Besinnungen überdenken möchte,  muß hier doch die Frage geklärt werden, auf welche Weise diese Einsicht festzuhalten ist.

Es handelt sich bei ihr offenbar um eine Modalität der übergeordneten Reflexion
  • Δν,φ(χ),(χ,τ(χ)), τ (τόπος) für eine etwaige Anleitung,
ebenso wie ihre Vorstellung eine Modalität ihrer ist.

Es sind also nicht die Indizes auszutauschen, sondern der Buchstabe Δ. Sei also
  • Πν,φ(χ),(τ(χ)) (πρóγνωσις) die Erwartung der Reflexion
  • Φν,φ(χ),(τ(χ)) (φαντασία) die Vorstellung der Reflexion
Dazu ist allerdings noch einiges zu sagen.
  • Der Index τχ kann in dieser Form (zeitlich verortet) mehrfach auftreten.
  • Der Index τχ kann prinzipiell auch eine Thematisierung beschreiben (auch wenn die genauere Anleitung unbekannt ist), in welchem Fall gewisse Phänomene φχ erst zu gewissen Zeiten χ ins Bewußtsein treten.
  • Falls das aber nicht der Fall ist und durch die τχ keine neuen Themen hinzukommen, so gilt φ = φχ1 + ... + φχn für alle von der zeitlichen Zerlegung betroffenen Phänomene.
  • Der Index τ ist doppeldeutig. Ein Mal beschreibt er die Anleitung des Erwartens oder Vorstellens und ein ander Mal die Anleitung des Erwarteten oder Vorgestellten. Der einfachste Ausweg besteht darin, ihn in der letzteren Verwendung durch τ0 zu ersetzen.
Die ersten drei Bemerkungen gelten auch für das Wahrnehmen Δν,φ(χ),(χ,τ(χ)). Endgültiges dazu aber, wie gesagt, erst später.

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