Auszeichnungen von Themen und Thematisierungen
Bescheidenes Thema heute, aber ohne Butter bi de Fische eier ich ja doch nur 'rum.
Ein Thema heiße ausgezeichnet, wenn es entweder angegeben ist oder wenn es in einem angegebenen phänomenalbezüglichen Verhältnis zu einem angegebenen Thema steht.
Liste der phänomenalbezüglichen Verhältnisse.
In diesen Fällen ist die Auszeichnung eines Themas durch einen Ausdruck der Form
Wenn etwa ein Gegenstand b ausgezeichnet werden soll, welcher mir näher als c liegt, aber weiter entfernt von mir als a ist, so ist die kanonische Auszeichnung wie folgt gegeben (halbformal).
Wenn wir also ein Thema auszeichnen wollen, können wir es in dieser Form tun. Aber was tun wir, wenn wir einen Geisteszustand auszeichnen wollen?
Zunächst einmal sollten wir bemerken, daß wir in dem Falle stets annehmen können, eine Thematisierung ausgezeichnet zu haben, denn schließlich muß den in der Auszeichnung auftretenden Themen ja irgendetwas entsprechen. Probleme bekämen wir damit nur, falls wir auschließlich an den Verhältnissen interessiert wären, welche in der übergeordneten Reflexion gegeben sind. Das ist aber so gut wie nie der Fall, und wo es der Fall ist, ist eine Formalisierung, zumindest für's erste, sinnlos.
Dann sollten wir bedenken, daß wir angeben müssen, durch welche Wahrnehmung (im weiteren Sinne) ein Thema gegeben ist, und für den Fall, daß es sich um eine Erscheinung handelt, darüberhinaus, durch welche Wahrnehmungen (im weiteren Sinne) diejenigen Eindrücke gegeben sind, welche in ihr enthalten sind.
Erscheinungsweisen entspringen dabei dem Empfinden der Betroffenheit des eigenen Denkens, also der übergeordneten Reflexion.
Da die Dauer wichtig sein könnte, unsere Gefühle hingegen einstweilen nicht, liegt es nahe, das Begriffspaar ν, φ wie folgt zu erweitern, um Wahrnehmungen (im weiteren Sinne) zu formalisieren.
Für die Auszeichnung der Thematisierung im obigen Beispiel ergibt sich also
Die angegebene Auszeichnung ist nicht minimal, aber es handelt sich ja auch um ein Lehrbeispiel.
Formal erscheint die Wahrnehmung von näher und weiter durch Δν,φ,χ alles andere als plausibel, aber sie stimmt inhaltlich. Wie gesagt, Δν,φ,χ ist lediglich eine einstweilen sinnvoll scheinende Formalisierung des übergeordneten Reflexionsvermögens, dessen Leistung darin besteht, uns in ein Verhältnis zur Welt zu setzen, indem das (im weiteren Sinne) Wahrgenommene in Bezug auf unser Wahrnehmen (im weiteren Sinne) gesetzt wird, und zu letzterem gehört jede subjektive Empfindung, welche sich auf dieses Wahrgenommene bezieht, wie eben die eigene Verantwortung für es auf die entsprechende Weise oder die Dauer seines Wahrnehmens oder auch durch die eigene Betroffenheit durch eine Erscheinungsweise, welche die Reflexion des Wahrgenommenen in einem erregt. Und just diese Betroffenheit formt mit ihrem Thema einen synthetischen Eindruck.
Reflexionen schöpfen also aus der übergeordneten Reflexion Erscheinungen ab und halten sie als erscheinend fest. Sie reflektieren dabei das in der übergeordneten Reflexion Liegende, das in ihr Liegen wird durch die übergeordnete Reflexion selbst reflektiert.
Und genau das geschieht in der zweiten Zeile des vorstehenden Lehrbeispiels. Der Fall ist nur in sofern ungewöhlich, als daß das in der übergeordneten Reflexion Liegende normalerweise Teil einer Wahrnehmung (im weiteren Sinne) ist, welche wir auf eine bestimmte Weise zu verantworten glauben und welche wir als andauernd empfinden, was indes von der Form der Betroffenheit durch eine Erscheinungsweise beides nicht gilt.
Wenn beispielsweise mein Farbempfinden von einer Farbe affiziert wird (bei den relativen Erscheinungsweisen verhält es sich nicht anders), so ist diese Affektion, in welcher das Verhältnis, ein Phänomen zu sein, begründet liegt, nicht etwas, dessen Vorhandensein ich erzeugt hätte, sie ist vielmehr etwas, dessen Vorhandensein mir bewußt wurde, das heißt etwas, über dessen Vorhanden- oder Nichtvorhandensein ich rückblickend keine Aussage treffen kann.
Einzig über das Vorhandensein dieser Reflexion selbst kann ich Aussagen treffen. Genauer gesagt auch nicht über ihr Vorhandensein, sondern über das Vorhandensein derjenigen Reflexion, welche sie überhaupt erst ermöglichte.
Denn ist ja so, daß ich nur dann bemerken kann, daß eine Farbe mein Farbempfinden affiziert, wenn sie es affiziert, und auch nur dann, wenn ich die Erscheinung einer Fläche durch diese Farbe thematisiert habe. Und genau von dieser Reflexion, daß die Fläche durch die Farbe erscheint, weiß ich, wann ich sie verantwortet habe.
Entsprechend verhält es sich bei der zweiten Zeile des Lehrbeispiels. Erst nachdem ich das Erscheinen als näher und weiter thematisiert habe, kann ich erkennen, daß näher und weiter Teil der übergeordneten Reflexion sind. Wann sie das sind, weiß ich nicht, jedenfalls nicht genau, ich habe lediglich Grund zu erwarten, daß sie es zumindest so lange sind, wie ich das Erscheinen als näher und weiter thematisiere.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Δν,φ,χ sich selbst reflektiert und keine Wahrnehmung (im weiteren Sinne) in sich, so ist Δν,φ,χ als Δν,φ,χ schlecht bezeichnet, da die angegebenen Erscheinungsweisen dann gar nicht Teil der Erscheinung sind. Genauer gesagt fehlt χ. Es ist also besser, die zweite Zeile des Lehrbeispiels wie folgt zu berichtigen.
Ich hoffe, daß ich mich nach diesen technischen Klarstellungen als nächstes just diesen Erwartungen im uneigentlichen Sinne widmen kann.
Ein Thema heiße ausgezeichnet, wenn es entweder angegeben ist oder wenn es in einem angegebenen phänomenalbezüglichen Verhältnis zu einem angegebenen Thema steht.
Liste der phänomenalbezüglichen Verhältnisse.
- α (ἀντίποδες) antipodische Erscheinung
- α (ἀντίποδες) antipodische Erscheinung
- ο (ὅλο) enthaltende Erscheinung
- λ (λόγος) enthaltener Eindruck (synonym für Phänomen)
In diesen Fällen ist die Auszeichnung eines Themas durch einen Ausdruck der Form
- α/ο/λ(a), gedacht als Erscheinungen [a, α/λ/ο],
Wenn etwa ein Gegenstand b ausgezeichnet werden soll, welcher mir näher als c liegt, aber weiter entfernt von mir als a ist, so ist die kanonische Auszeichnung wie folgt gegeben (halbformal).
- λ1(α2([a, näher])), λ1(α3([c, weiter]))
Wenn wir also ein Thema auszeichnen wollen, können wir es in dieser Form tun. Aber was tun wir, wenn wir einen Geisteszustand auszeichnen wollen?
Zunächst einmal sollten wir bemerken, daß wir in dem Falle stets annehmen können, eine Thematisierung ausgezeichnet zu haben, denn schließlich muß den in der Auszeichnung auftretenden Themen ja irgendetwas entsprechen. Probleme bekämen wir damit nur, falls wir auschließlich an den Verhältnissen interessiert wären, welche in der übergeordneten Reflexion gegeben sind. Das ist aber so gut wie nie der Fall, und wo es der Fall ist, ist eine Formalisierung, zumindest für's erste, sinnlos.
Dann sollten wir bedenken, daß wir angeben müssen, durch welche Wahrnehmung (im weiteren Sinne) ein Thema gegeben ist, und für den Fall, daß es sich um eine Erscheinung handelt, darüberhinaus, durch welche Wahrnehmungen (im weiteren Sinne) diejenigen Eindrücke gegeben sind, welche in ihr enthalten sind.
Erscheinungsweisen entspringen dabei dem Empfinden der Betroffenheit des eigenen Denkens, also der übergeordneten Reflexion.
Da die Dauer wichtig sein könnte, unsere Gefühle hingegen einstweilen nicht, liegt es nahe, das Begriffspaar ν, φ wie folgt zu erweitern, um Wahrnehmungen (im weiteren Sinne) zu formalisieren.
- ν (νοῦς) Wahrnehmungsvermögen
- φ (φαινόμενον) Eindruck
- χ (χρόνος) Dauer
- Δν,φ,χ.
Für die Auszeichnung der Thematisierung im obigen Beispiel ergibt sich also
- [Δvisuell, ν4], [a, φ4], [λ1(α2([a, näher])), λ1(α3([c, weiter])), φ4], [c, φ4],
- [Δν,φ,χ, ν5], [näher, φ5], [weiter, φ5],
- [Δnäher,weiter, ν6], [[a, näher], φ6], [α2([a, näher], φ6],
- [Δnäher,weiter, ν7], [α3([c, weiter], φ7], [[c, weiter], φ7]
Die angegebene Auszeichnung ist nicht minimal, aber es handelt sich ja auch um ein Lehrbeispiel.
Formal erscheint die Wahrnehmung von näher und weiter durch Δν,φ,χ alles andere als plausibel, aber sie stimmt inhaltlich. Wie gesagt, Δν,φ,χ ist lediglich eine einstweilen sinnvoll scheinende Formalisierung des übergeordneten Reflexionsvermögens, dessen Leistung darin besteht, uns in ein Verhältnis zur Welt zu setzen, indem das (im weiteren Sinne) Wahrgenommene in Bezug auf unser Wahrnehmen (im weiteren Sinne) gesetzt wird, und zu letzterem gehört jede subjektive Empfindung, welche sich auf dieses Wahrgenommene bezieht, wie eben die eigene Verantwortung für es auf die entsprechende Weise oder die Dauer seines Wahrnehmens oder auch durch die eigene Betroffenheit durch eine Erscheinungsweise, welche die Reflexion des Wahrgenommenen in einem erregt. Und just diese Betroffenheit formt mit ihrem Thema einen synthetischen Eindruck.
Reflexionen schöpfen also aus der übergeordneten Reflexion Erscheinungen ab und halten sie als erscheinend fest. Sie reflektieren dabei das in der übergeordneten Reflexion Liegende, das in ihr Liegen wird durch die übergeordnete Reflexion selbst reflektiert.
Und genau das geschieht in der zweiten Zeile des vorstehenden Lehrbeispiels. Der Fall ist nur in sofern ungewöhlich, als daß das in der übergeordneten Reflexion Liegende normalerweise Teil einer Wahrnehmung (im weiteren Sinne) ist, welche wir auf eine bestimmte Weise zu verantworten glauben und welche wir als andauernd empfinden, was indes von der Form der Betroffenheit durch eine Erscheinungsweise beides nicht gilt.
Wenn beispielsweise mein Farbempfinden von einer Farbe affiziert wird (bei den relativen Erscheinungsweisen verhält es sich nicht anders), so ist diese Affektion, in welcher das Verhältnis, ein Phänomen zu sein, begründet liegt, nicht etwas, dessen Vorhandensein ich erzeugt hätte, sie ist vielmehr etwas, dessen Vorhandensein mir bewußt wurde, das heißt etwas, über dessen Vorhanden- oder Nichtvorhandensein ich rückblickend keine Aussage treffen kann.
Einzig über das Vorhandensein dieser Reflexion selbst kann ich Aussagen treffen. Genauer gesagt auch nicht über ihr Vorhandensein, sondern über das Vorhandensein derjenigen Reflexion, welche sie überhaupt erst ermöglichte.
Denn ist ja so, daß ich nur dann bemerken kann, daß eine Farbe mein Farbempfinden affiziert, wenn sie es affiziert, und auch nur dann, wenn ich die Erscheinung einer Fläche durch diese Farbe thematisiert habe. Und genau von dieser Reflexion, daß die Fläche durch die Farbe erscheint, weiß ich, wann ich sie verantwortet habe.
Entsprechend verhält es sich bei der zweiten Zeile des Lehrbeispiels. Erst nachdem ich das Erscheinen als näher und weiter thematisiert habe, kann ich erkennen, daß näher und weiter Teil der übergeordneten Reflexion sind. Wann sie das sind, weiß ich nicht, jedenfalls nicht genau, ich habe lediglich Grund zu erwarten, daß sie es zumindest so lange sind, wie ich das Erscheinen als näher und weiter thematisiere.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Δν,φ,χ sich selbst reflektiert und keine Wahrnehmung (im weiteren Sinne) in sich, so ist Δν,φ,χ als Δν,φ,χ schlecht bezeichnet, da die angegebenen Erscheinungsweisen dann gar nicht Teil der Erscheinung sind. Genauer gesagt fehlt χ. Es ist also besser, die zweite Zeile des Lehrbeispiels wie folgt zu berichtigen.
- [Δν,φ, ν5], [näher, φ5], [weiter, φ5],
Ich hoffe, daß ich mich nach diesen technischen Klarstellungen als nächstes just diesen Erwartungen im uneigentlichen Sinne widmen kann.
Labels: 09, formalisierung, formalismus, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία