Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

4. Juni 2014

Das Wesentliche, das Mächtige und das Schöne

Im nachhinein muß ich über meine Verwirrung über meinen emotionalen Zustand lachen.

Was meine ich eigentlich, wenn ich sage, daß ich nach fast 20 Jahren wieder ein Herz hätte?

Daß ich mich für das Schöne begeistern kann. Es ist nicht so, daß wir grundlos unsere Unternehmungen schätzen. Der Grund ist, daß es Unternehmungen sind, das Schöne zu verwirklichen.

Aber derartige Unternehmungen habe ich durchaus in den letzten 20 Jahren geschätzt.

Was ist nun anders?

Ich habe schon über dieses Thema gesprochen, die Sache ist mir aber zu peinlich, um auf den entsprechenden Beitrag zu verweisen.

Anders ist, daß ich in den letzten 20 Jahren die Schönheit stets in der Form verfolgt habe, daß ich Haltungen suchte, welche mir dabei behilflich wären, ihr näher zu kommen. Schönheit war für mich nützliche Schönheit. Ich habe sozusagen die ganze Zeit geschnitzt und dabei auf die Technik des Schnitzens geachtet.

Und erstmals seit fast 20 Jahren verfolge ich wieder eine waltende Schönheit, also die Besinnung auf das Schöne, um es existieren zu lassen.

Beides ist Ausdruck der Suche nach der rechten Haltung, die Nützlichkeit leitet an, das Walten nimmt wahr.

Und wenn wir nicht suchen, vergessen wir wie gesagt entweder was wir noch kriegen könnten oder was wir bereits haben.

Vergessen wir das erstere, so sehen wir in den Facetten des menschlichen Willens das Mächtige, vergessen wir letzteres, so sehen wir in unserer Lage als bewußt Seiende das Wesentliche.

Und was immer wir gerade sehen, das nützliche Schöne, das waltende Schöne, das Mächtige oder das Wesentliche, wenn wir es sehen, scheint uns das andere stets bedeutungsloses Beiwerk.

Labels: , , , , , ,