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2. Juni 2014

Katechon, Judas, Saint Jean-Plan

Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte obendarauf, daß er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre; und darnach muß er los werden eine kleine Zeit.
Die tausend Jahre endeten 1492.

Seitdem währt die kleine Zeit.
Und so der HERR diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig: aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er auch diese Tage verkürzt.
Das ist die biblische Rechtfertigung des Saint Jean-Plans.

Am 10. Februar 1763 verlor die katholische Kirche ihren Einfluß in Nordamerika. Da nun die letzte Möglichkeit des Katechons, das Kommen des Antichristen aufzuhalten, dahin war, besann er sich auf Markus 13:20 und wechselte die Seite.

Bereits zuvor gab es erste Regungen in diese Richtung, etwa in Hamburg 1737 mit der Gründung der Loge Saint Jean (heute Absalom zu den drei Nesseln). Das französische Königtum wurde nun aber ernsthaft als Anachronismus gewertet und schließlich mit allerlei Gauckelei unter Mithilfe des nicht vollständig eingeweihten Kardinals de Rohan zu Fall gebracht.

Bereits zuvor entrissen die nordamerikanischen Brüder der Hamburger Großbritannien seine wichtigste Kolonie, und, wenn alles geklappt hätte, wäre 1813, 50 Jahre nach der Urkatastrophe, der gesamte europäische Kontinent gleichfalls unter säkulärer Herrschaft vereint gewesen.

Selbstverständlich bestand keine realistische Chance dazu, und also mußte der Saint Jean-Plan erstmal nach der Bataille de Mont Saint-Jean, besser bekannt als Waterloo, begraben werden.

Indes, vielleicht war es zunächst nötig, einen mythischen Hintergrund für das weitere zu schaffen.

100 Jahre nach der Völkerschlacht und 150 Jahre nach der Urkatastrophe war die Zeit gekommen, den Saint Jean-Plan wiederzubeleben.

Die folgenden beiden Ereignisse sind die wesentlichen.
  • 13.9.1913. Versicherung Rußlands Teilnahme am Ersten Weltkrieg.
  • 23.12.1913. Zusage den Dollar zur internationalen Leitwährung aufzubauen.
Da es Deutschland, Rußland und Großbritannien versäumten, ihre nationalen Interessen zu wahren, fiel die globale Führungsrolle den Vereinigten Staaten zu.

Und unter dieser Führung kam es, wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, zunächst zur wirtschaflichen Expansion (1930-1980), um die gesellschaftlichen Eliten durch Neureiche zu besetzen, und seitdem (1980-) unter Verweis auf den Club of Rome zur wirtschaftlichen Kontraktion, um die Macht in den Händen der Verantwortungslosesten zu konzentrieren.

Das ist der Saint Jean-Plan. Sein letztes Kapitel war die Erhebung der EZB zur beherrschenden europäischen Organisation 2013, 100 Jahre nach dem Federal Reserve Act, 200 Jahre nach der Völkerschlacht und 250 Jahre nach der Urkatastrophe.

Meine Position zu ihm hat sich in den letzten Tagen gewandelt. Timm Thaler ist schuld. Zuvor sah ich ihn schlicht als unvermeidlichen Bestandteil der Endzeit an. Das ist er auch, an der Einschätzung hat sich nichts geändert. Aber ich neigte dazu, ihn aus diesem Grunde zu entschuldigen.

Damit verhält es sich aber genau so, wie mit Judas' Verrat. Er war nötig, Gott selbst wußte davon und wollte ihn, aber das macht ihn nicht gut. Judas ist mit seinen 30 Silberlingen nicht glücklich geworden, und ebensowenig sind Napoléon, Poincaré oder Wilson glücklich geworden. Und auch Hollande wird nicht glücklich werden.

Was Gott durch sie erreicht, ist die Ächtung. Sie sterben nicht für unsere Sünden, sie saugen sie auf. Napoléon die Undankbarkeit, Poincaré die Unversöhnlichkeit, Wilson die Vorteilsnahme und Hollande die Beliebigkeit.

Früher oder später macht sich jeder naß, entweder er badet im Pfuhl oder er rümpft die Nase. Ich bin nicht traurig, daß ich mein Herz nach fast 20 Jahren zurück habe.

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