Neue Himmel
Jesaja 65:17-25.
Letzteres im Sinne lustorientierter materieller und funktionaler Transzendenz. Jesaja entwirft dieses Bild also für Erregte, durchaus im Einklang mit der Schlichter-Verteidiger-Rollenverteilung der semitischen Völker, denn zur Schlichtung gehört selbstverständlich auch, sie selbst anzupreisen.
Freilich, bei den Juden ist die Schlichtung nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar, da sie zwischen den Gesegneten des Herren ja überhaupt nicht nötig sein sollte, faktisch findet sie aber doch statt, und zwar immer dann, wenn es einem Juden erlaubt wird, trotz seiner Verfehlungen in der jüdischen Gemeinschaft zu bleiben.
Während also im Islam der Schlichter darauf wartet, daß es Streit gibt, und sich dann rufen läßt, ist es im Judentum so, daß der Schlichter kategorisch erklärt, daß es zwischen so vorzüglichen Menschen unmöglich Streit geben könne, und wenn es ihn dann doch gibt, tritt er mit einem Pfandschein in der Hand an die betroffenen Parteien heran.
Jesaja spricht unabhängig davon vom Zeitalter der Werke. Die Art und Weise, wie er Gottes Segen ins Spiel bringt, hat etwas redundantes, absicherndes an sich und entspricht den Idealvorstellungen des Zeitalters der Wacht, ebenso wie der heilige Berg, in welchem das Ideal der Läuterung kulminiert.
Gerade das war also nicht verhießen, wurde aber zwangsläufig erwähnt, weil der Prophet im Geist dieses Zeitalters lebte.
Der Gipfel wird nicht erreicht, wenn die Höhe ausreicht, den nächsten Schritt zu tun, fährt ein anderer Geist in die Menschen und das alte Ideal verweht.
Offenbarung 21.
Was letzteres betrifft:
Mit anderen Worten, unser Geist generiert Möglichkeiten seines Seins und wählt aus diesen für sich aus.
Niemand dankt einem dafür, daß man ihm sagt, daß er auf eine bestimmte Weise glücklich werden könnte, denn diese Wahl behält sich jeder für sich selbst vor, Dank kann man nur dafür ernten, daß man jemandem erklärt, daß etwas unmöglich ist, und er es entsprechend nicht weiter in Betracht ziehen muß.
Deshalb können die Alten nicht raten, es so zu machen wie sie, um glücklich zu werden, sondern sie müssen den Jungen die Vergeblichkeit ihrer eigenen Bestrebungen und die Gründe ihres Scheiterns mitteilen.
Und das setzt voraus, daß die Alten sich in ihrer Jugend einen Überblick darüber verschafft haben, was möglich ist und was nicht, und das wiederum, daß sie Dinge nur um ihrer selbst willen verfolgt haben, ohne dabei an ihr eigenes Glück zu denken, also daß sie ihre Kraft in vielen ganz unsinnigen Bemühungen verschwendet haben.
Aber wenn sie das in hinreichendem Maße getan haben, wird es ihnen möglich, die Pfade zu sehen, auf welchen die Menschen einzig zu ihrem Heil gelangen. Und diese Ausschließlichkeit macht ihre Stimme unbezwingbar.
Die Erfahrung dieses Geisteszustands wird ewiges Leben genannt, vergleiche Die drei Ebenen der Meditation und ihr Zusammenspiel und Zur Bedeutung des ewigen Lebens.
Johannes geht es also in erster Linie darum, daß Menschen alt genug werden, um diese Funktion des Alters für die Jugend ausfüllen zu können.
Das entspricht in seiner Denkungsart dem Zeitalter der Wunder, im Zentrum dessen Denkens die Frage nach der Stellung des bewußten Einzelnen in der Welt steht.
Zugleich weist er so den Forschern den Weg, um ihrer Rolle den Errichtern gegenüber gerecht werden zu können, vergleiche wiederum Insignien, er schreibt also nicht für semitische Völker, sondern für indogermanische.
Freilich gibt es eine andere Weise, ihn zu verstehen, eine Weise, nach der die Erde ohne Meer womöglich der Mars wäre. Ich glaube, das Meer steht für die Unüberschaubarkeit des Möglichen, aber wenn das Neue Jerusalem wirklich ein Raumschiff wäre und die neue Erde ein anderer Planet, ironischerweise selbst die letzten Schlupfwinkel des Unwahrscheinlich- aber Möglichen, dann müßte entsprechend auch das ewige Leben ein Nicht-Sterben bedeuten. Aber wozu sollten wir das? Wir funktionieren so, wie wir sind, sterblich, idealerweise als Alter und Jugend auf einander bezogen.
Wie kann das Erste vergehen, wenn es an Bord eines Raumschiffs geht?
Es wäre sinniger daran zu glauben, in einem anderen Universum wiedergeboren zu werden.
Die Wahrheit ist, was Jesaja noch vertraut und leuchtend erschien, ist im Laufe der Erfüllung seiner Prophezeiung bedeutungslos geworden. Es wird erst wieder etwas bedeuten können, wenn wir unsere Verbundenheit mit Gott wiederentdecken. Das nähere dazu habe ich in meinen Beiträgen über die drei Zeitlater geschrieben.
Was wir heute sehen, ist indes die vollständige Abkehr der von Johannes beschriebenen Offenheit für alle Tugenden unter dem Gesichtskreis der ewig Lebenden, vielmehr wollen alle Menschen, gleich wie alt sie sind, gleich alt sein. (Sollte dieser Beitrag die Zeiten überdauern, werden zukünftige Altphilologen am vorigen Satz was zu knabbern haben.)
Am Ende kommt man in eine Konditorei und alle von 7 bis 70 stellen die speziellen Vorzüge ihres jeweiligen Alters bei sonstiger grundlegender Gleichheit heraus.
Nicht gewachsen, wie auch unter diesen Umständen?, gänzlich geformt.
Und gerade diese mögen auf Raumschiffe warten, aber was sollten sie auch sonst?
Doch jemandem, der das Leben erkannt hat, muß man nicht mehr erklären, in welcher Form es sich nicht verbirgt.
Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen; sondern sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, was ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem schaffen zur Wonne und ihr Volk zur Freude, und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk; und soll nicht mehr darin gehört werden die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. Es sollen nicht mehr dasein Kinder, die nur etliche Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen; sondern die Knaben sollen hundert Jahre alt sterben und die Sünder hundert Jahre alt verflucht werden. Sie werden Häuser bauen und bewohnen; sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, was ein andrer bewohne, und nicht pflanzen, was ein andrer esse. Denn die Tage meines Volke werden sein wie die Tage eines Baumes; und das Werk ihrer Hände wird alt werden bei meinen Auserwählten. Sie sollen nicht umsonst arbeiten noch unzeitige Geburt gebären; denn sie sind der Same der Gesegneten des HERRN und ihre Nachkommen mit ihnen.Und soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR.Gesundheit, Rechtssicherheit, Gottes Segen.
Letzteres im Sinne lustorientierter materieller und funktionaler Transzendenz. Jesaja entwirft dieses Bild also für Erregte, durchaus im Einklang mit der Schlichter-Verteidiger-Rollenverteilung der semitischen Völker, denn zur Schlichtung gehört selbstverständlich auch, sie selbst anzupreisen.
Freilich, bei den Juden ist die Schlichtung nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar, da sie zwischen den Gesegneten des Herren ja überhaupt nicht nötig sein sollte, faktisch findet sie aber doch statt, und zwar immer dann, wenn es einem Juden erlaubt wird, trotz seiner Verfehlungen in der jüdischen Gemeinschaft zu bleiben.
Während also im Islam der Schlichter darauf wartet, daß es Streit gibt, und sich dann rufen läßt, ist es im Judentum so, daß der Schlichter kategorisch erklärt, daß es zwischen so vorzüglichen Menschen unmöglich Streit geben könne, und wenn es ihn dann doch gibt, tritt er mit einem Pfandschein in der Hand an die betroffenen Parteien heran.
Jesaja spricht unabhängig davon vom Zeitalter der Werke. Die Art und Weise, wie er Gottes Segen ins Spiel bringt, hat etwas redundantes, absicherndes an sich und entspricht den Idealvorstellungen des Zeitalters der Wacht, ebenso wie der heilige Berg, in welchem das Ideal der Läuterung kulminiert.
Gerade das war also nicht verhießen, wurde aber zwangsläufig erwähnt, weil der Prophet im Geist dieses Zeitalters lebte.
Der Gipfel wird nicht erreicht, wenn die Höhe ausreicht, den nächsten Schritt zu tun, fährt ein anderer Geist in die Menschen und das alte Ideal verweht.
Offenbarung 21.
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes. Und ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem hellen Jaspis. Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, nämlich der zwölf Geschlechter der Kinder Israel. Vom Morgen drei Tore, von Mitternacht drei Tore, vom Mittag drei Tore, vom Abend drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, daß er die Stadt messen sollte und ihre Tore und Mauer. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß als die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Feld Wegs. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Und er maß ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, nach Menschenmaß, das der Engel hat. Und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis und die Stadt von lauterm Golde gleich dem reinen Glase. Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelgestein. Der erste Grund war ein Jaspis, der andere ein Saphir, der dritte ein Chalzedonier, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Berill, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jeglich Tor war von einer Perle; und die Gassen der Stadt waren lauteres Gold wie ein durchscheinend Glas. Und ich sah keinen Tempel darin; denn der HERR, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Heiden, die da selig werden, wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen des Tages; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Heiden in sie bringen. Und es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines und das da Greuel tut und Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.Zuführung zu Christo, alle Tugenden überblickend, durch das Ringen zur Gestaltung vorgedrungen.
Was letzteres betrifft:
Der Mensch sucht nicht die Möglichkeit des Glücks,
sondern das Glück im Möglichen.
Mit anderen Worten, unser Geist generiert Möglichkeiten seines Seins und wählt aus diesen für sich aus.
Niemand dankt einem dafür, daß man ihm sagt, daß er auf eine bestimmte Weise glücklich werden könnte, denn diese Wahl behält sich jeder für sich selbst vor, Dank kann man nur dafür ernten, daß man jemandem erklärt, daß etwas unmöglich ist, und er es entsprechend nicht weiter in Betracht ziehen muß.
Deshalb können die Alten nicht raten, es so zu machen wie sie, um glücklich zu werden, sondern sie müssen den Jungen die Vergeblichkeit ihrer eigenen Bestrebungen und die Gründe ihres Scheiterns mitteilen.
Und das setzt voraus, daß die Alten sich in ihrer Jugend einen Überblick darüber verschafft haben, was möglich ist und was nicht, und das wiederum, daß sie Dinge nur um ihrer selbst willen verfolgt haben, ohne dabei an ihr eigenes Glück zu denken, also daß sie ihre Kraft in vielen ganz unsinnigen Bemühungen verschwendet haben.
Aber wenn sie das in hinreichendem Maße getan haben, wird es ihnen möglich, die Pfade zu sehen, auf welchen die Menschen einzig zu ihrem Heil gelangen. Und diese Ausschließlichkeit macht ihre Stimme unbezwingbar.
Die Erfahrung dieses Geisteszustands wird ewiges Leben genannt, vergleiche Die drei Ebenen der Meditation und ihr Zusammenspiel und Zur Bedeutung des ewigen Lebens.
Johannes geht es also in erster Linie darum, daß Menschen alt genug werden, um diese Funktion des Alters für die Jugend ausfüllen zu können.
Das entspricht in seiner Denkungsart dem Zeitalter der Wunder, im Zentrum dessen Denkens die Frage nach der Stellung des bewußten Einzelnen in der Welt steht.
Zugleich weist er so den Forschern den Weg, um ihrer Rolle den Errichtern gegenüber gerecht werden zu können, vergleiche wiederum Insignien, er schreibt also nicht für semitische Völker, sondern für indogermanische.
Freilich gibt es eine andere Weise, ihn zu verstehen, eine Weise, nach der die Erde ohne Meer womöglich der Mars wäre. Ich glaube, das Meer steht für die Unüberschaubarkeit des Möglichen, aber wenn das Neue Jerusalem wirklich ein Raumschiff wäre und die neue Erde ein anderer Planet, ironischerweise selbst die letzten Schlupfwinkel des Unwahrscheinlich- aber Möglichen, dann müßte entsprechend auch das ewige Leben ein Nicht-Sterben bedeuten. Aber wozu sollten wir das? Wir funktionieren so, wie wir sind, sterblich, idealerweise als Alter und Jugend auf einander bezogen.
Wie kann das Erste vergehen, wenn es an Bord eines Raumschiffs geht?
Es wäre sinniger daran zu glauben, in einem anderen Universum wiedergeboren zu werden.
Die Wahrheit ist, was Jesaja noch vertraut und leuchtend erschien, ist im Laufe der Erfüllung seiner Prophezeiung bedeutungslos geworden. Es wird erst wieder etwas bedeuten können, wenn wir unsere Verbundenheit mit Gott wiederentdecken. Das nähere dazu habe ich in meinen Beiträgen über die drei Zeitlater geschrieben.
Was wir heute sehen, ist indes die vollständige Abkehr der von Johannes beschriebenen Offenheit für alle Tugenden unter dem Gesichtskreis der ewig Lebenden, vielmehr wollen alle Menschen, gleich wie alt sie sind, gleich alt sein. (Sollte dieser Beitrag die Zeiten überdauern, werden zukünftige Altphilologen am vorigen Satz was zu knabbern haben.)
Am Ende kommt man in eine Konditorei und alle von 7 bis 70 stellen die speziellen Vorzüge ihres jeweiligen Alters bei sonstiger grundlegender Gleichheit heraus.
Nicht gewachsen, wie auch unter diesen Umständen?, gänzlich geformt.
Und gerade diese mögen auf Raumschiffe warten, aber was sollten sie auch sonst?
Doch jemandem, der das Leben erkannt hat, muß man nicht mehr erklären, in welcher Form es sich nicht verbirgt.
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