Bereitschaftsbeitrag

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9. Februar 2015

Wieder Gesellschaftsentwurf

Reden wir noch einmal von den europäischen Gesellschaften, also jenen, welche von Leistungs- und Umgangserwartenden, sowie Gestimmten gebildet werden.

Wenn sich ein Mensch anlehnt, so läßt er sich vom Schönen beherrschen, also von Ethik, Anmut oder Zweckmäßigkeit, aus welchen Heimat, Teilnahme und Erlebnis sprießen. Solche müssen wir also nicht weiter berücksichtigen, da sie sich von sich aus in die Gesellschaft einfügen.

Die Voraussetzung der Herrschaft des Schönen, daß der sich Anlehnende etwas zu gewinnen hat, muß hier auch nicht weiter interessieren, denn das Ausmaß der Anlehnung in der Gesellschaft ist an dieser Stelle ohne Belang.

Allerdings, um etwaigen Mißverständnissen aus dem Weg zu gehen, und einen zutreffenden anschaulichen Begriff zu gewinnen, sei darauf hingewiesen, daß niemand durch seinen willentlich bestimmenden Seelenteil in seiner Anlehnung eingeschränkt wird, also daß zum Beispiel Erwartende sich nicht nur durch Anmut beherrschen lassen, sondern auch durch Ethik und Zweckmäßigkeit. Anlehnung bedeutet immer eine Aussetzung des eigenen Willens im Rahmen einer instrumentellen Transaktion.

Im Zusammenspiel der Gestimmten mit den Umgangserwartenden geht es darum, dem Umgangserwartenden die Gelegenheit, auf eine ihm gemäße Weise zu leben, zu geben. Dies ist nicht immer evident, insbesondere bei höherem geistigen Horizont nicht, doch wenn es sich nicht offen zeigt, so betrifft es eben eine tiefer sitzende Haltung.

Wenn man so will, handelt es sich bei den umgangserwartenden Frauen von körperlichen geistigem Horizont um Prinzessinnen und bei denen darüber um ausgewachsene Königinnen: Erstere wollen tun können, was sie wollen, letztere, daß geschehe, was sie wollen.

Das Zusammenspiel der Gestimmten mit den Leistungserwartenden dreht sich hingegen um Alleinstellungsmerkmale. Es ist ziemlich egal, was man Leistungserwartenden gibt, nur einzigartig sollte es sein, niemand sonst soll in der Lage sein, es sich anzueignen.

Nicht selten hat dies in der Geschichte zu psychopathischem Verhalten geführt - etwa bei den Hunnen. Der Trieb zum Rekord ist gefährlich, denn er fragt nicht danach, was er eigentlich tut. Heute richtet sich seine Blindheit oftmals gegen sein eigenes Fleisch und macht daraus noch nicht einmal ein Geheimnis: Die verquere Logik dessen, welcher weiß, daß er gut ist, weil er sich gnadenlos bekämpft, weil er weiß, daß jemand, welchem es nur um's gnadenlose Kämpfen geht, schlecht ist.

Gordische Knoten werden nicht gelöst, sondern zerschlagen. Das letzte Mal von Dschingis Khan, welcher den Tartaren ein Ende bereitete.

Aber das hier nur am Rande. Feuer verbrennt, aber Feuer wärmt auch. Es gibt keinen Grund, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Die Kunst besteht darin, daß Feuer in der Schmiede zu bannen. Hör´ich da jemanden rufen, wohin zu lauschen ich gezwungen wär...? Spaß beiseite, mir geht es ja auch nicht um Rekorde, genauso wenig wie..., es gibt also mehrere Arten von Feuer, welche indes als Feuer isomorph zu einander sind, nein, es ist also wesentlich, das Streben nach Rekorden auf eine die Gesellschaft stärkende Bahn zu bringen.

Im Zeitalter der Wunder wäre die erste Bedingung, welche mir in den Sinn kommt, die, daß nicht als Rekord zähle, was man selbst erreicht hat, sondern nur, was man auch andere erfolgreich lehren konnte. In gewisser Weise eine Imitation der wissenschaftlichen Methode aus feuerfürchtenden Gründen.

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