Zur Entfaltung der Achtung
Zum rechten Wuchs eines Menschen gehört die Entfaltung aller seiner Seelenteile.
Die Achtung. Während das Wesen der Lust die Bewältigung ist, ist das Wesen der Achtung die Koordination: Werte werden formuliert und Rollen zu ihrer Durchsetzung entworfen und zugeteilt.
Wie auch bei der Lust vollzieht sich die Entwicklung der Achtung in drei Phasen.
In der ersten Phase machen sich Kinder die Haltung ihrer Eltern zu eigen, das heißt, sie studieren, welche Prinzipien ihre Eltern verteidigen und beginnen damit, sie ebenfalls zu verteidigen, wenngleich oftmals nur in Gesten.
In der zweiten Phase schließen sich Kinder zu Gruppen zusammen, in welchen sie Erfahrungen damit sammeln, die Werte der Gruppe in einer zugeteilten Rolle durchzusetzen und abhängig von ihrem Erfolg zum Kern der Gruppe, der Auslegung dieser Werte, hin aufzusteigen, oder zu ihrer Peripherie, der Erfüllung zunehmend unangenehmer Dienste, hin abzusteigen.
Mädchen leben dies ein Reinform aus, das heißt, daß über ihren Erfolg einzig ihre Identifikation mit den Werten der Gruppe entscheidet, der Grad, in welchem ihre Haltung ihnen entspricht, so daß das schönste Mädchen im Kern der Gruppe steht, und um es herum sich zunehmend derbere Formen der Schmeichelei staffeln.
Bei Jungen kommt hingegen noch die Fähigkeit hinzu, die Leistungen, welche zu den Werten der Gruppe dazugehören, auch tatsächlich zu vollbringen, so daß ihre Hierarchie sowohl die Vorbildlichkeit ihrer Haltung als auch ihre Talente widerspiegelt.
Im Gegensatz zur Lust, wo Kongenialität die Voraussetzung zur Bildung der Gruppe ist, lassen sich Jungengruppen unter äußerem Druck bilden*, etwa in Form von Sportmannschaften, wo es der Spielmacher ist, welcher den Kern der Gruppe bildet - aber dazu muß es selbstverständlich einen Spielmacher geben und idealerweise auch noch von ihm mit Unteraufgaben Betraute, denn also entwickelte sich die Achtung am besten, wobei es allerdings wichtig ist, daß über Auf- und Abstieg nie nur die reine Leistung entscheidet, sondern stets auch das Ansehen innerhalb der Gruppe, mit anderen Worten den Jugen also die Möglichkeit gegeben werden muß, selbst über ihre Hierarchie zu entscheiden, was bei Sportmannschaften freilich meistens nicht der Fall ist. Nichtsdestotrotz, es ist auf ein Gruppenbewußtsein, welches sich mit der Organisation der eigenen Gruppe befaßt, hinzuarbeiten, am einfachsten wohl dadurch, daß den Jungen eingeschärft wird, daß es ihre Mannschaft ist und sie selbst für ihre Strategie verantwortlich sind. Letztere einem Trainer zu überlassen, beschädigte die Achtung unter den Jungen nur.
In der dritten Phase schließlich schließen sich Jugendliche gesellschaftlich etablierten Gruppen nach Maßgabe der von ihnen kultivierten Werte an. (Ein Fall, in welchem die Doppeldeutigkeit des Satzes nichts an seiner Aussage ändert.)
Nachdem die Achtung voll entwickelt ist, erweist sie sich fortan an der ordnenden Verbindung der Gesellschaft, und es ist ihr also ein hinreichend variables Umfeld zu schaffen, in welchem sie ihre Dynamik zur Entfaltung bringen kann, wobei indes sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Ethik des Systems zu garantieren ist.
* Ist der Druck nur groß genug, lassen sich wahrscheinlich auch Freundeskreise unter äußerem Druck bilden, etwa wenn ein Kind, welches nicht stocksteif daherschreitet, von jedem passierenden Erwachsenen zusammengeschissen wird, aber der Preis für die so erzwungene Gruppenbildung ist wohl zu hoch.
Die Achtung. Während das Wesen der Lust die Bewältigung ist, ist das Wesen der Achtung die Koordination: Werte werden formuliert und Rollen zu ihrer Durchsetzung entworfen und zugeteilt.
Wie auch bei der Lust vollzieht sich die Entwicklung der Achtung in drei Phasen.
In der ersten Phase machen sich Kinder die Haltung ihrer Eltern zu eigen, das heißt, sie studieren, welche Prinzipien ihre Eltern verteidigen und beginnen damit, sie ebenfalls zu verteidigen, wenngleich oftmals nur in Gesten.
In der zweiten Phase schließen sich Kinder zu Gruppen zusammen, in welchen sie Erfahrungen damit sammeln, die Werte der Gruppe in einer zugeteilten Rolle durchzusetzen und abhängig von ihrem Erfolg zum Kern der Gruppe, der Auslegung dieser Werte, hin aufzusteigen, oder zu ihrer Peripherie, der Erfüllung zunehmend unangenehmer Dienste, hin abzusteigen.
Mädchen leben dies ein Reinform aus, das heißt, daß über ihren Erfolg einzig ihre Identifikation mit den Werten der Gruppe entscheidet, der Grad, in welchem ihre Haltung ihnen entspricht, so daß das schönste Mädchen im Kern der Gruppe steht, und um es herum sich zunehmend derbere Formen der Schmeichelei staffeln.
Bei Jungen kommt hingegen noch die Fähigkeit hinzu, die Leistungen, welche zu den Werten der Gruppe dazugehören, auch tatsächlich zu vollbringen, so daß ihre Hierarchie sowohl die Vorbildlichkeit ihrer Haltung als auch ihre Talente widerspiegelt.
Im Gegensatz zur Lust, wo Kongenialität die Voraussetzung zur Bildung der Gruppe ist, lassen sich Jungengruppen unter äußerem Druck bilden*, etwa in Form von Sportmannschaften, wo es der Spielmacher ist, welcher den Kern der Gruppe bildet - aber dazu muß es selbstverständlich einen Spielmacher geben und idealerweise auch noch von ihm mit Unteraufgaben Betraute, denn also entwickelte sich die Achtung am besten, wobei es allerdings wichtig ist, daß über Auf- und Abstieg nie nur die reine Leistung entscheidet, sondern stets auch das Ansehen innerhalb der Gruppe, mit anderen Worten den Jugen also die Möglichkeit gegeben werden muß, selbst über ihre Hierarchie zu entscheiden, was bei Sportmannschaften freilich meistens nicht der Fall ist. Nichtsdestotrotz, es ist auf ein Gruppenbewußtsein, welches sich mit der Organisation der eigenen Gruppe befaßt, hinzuarbeiten, am einfachsten wohl dadurch, daß den Jungen eingeschärft wird, daß es ihre Mannschaft ist und sie selbst für ihre Strategie verantwortlich sind. Letztere einem Trainer zu überlassen, beschädigte die Achtung unter den Jungen nur.
In der dritten Phase schließlich schließen sich Jugendliche gesellschaftlich etablierten Gruppen nach Maßgabe der von ihnen kultivierten Werte an. (Ein Fall, in welchem die Doppeldeutigkeit des Satzes nichts an seiner Aussage ändert.)
Nachdem die Achtung voll entwickelt ist, erweist sie sich fortan an der ordnenden Verbindung der Gesellschaft, und es ist ihr also ein hinreichend variables Umfeld zu schaffen, in welchem sie ihre Dynamik zur Entfaltung bringen kann, wobei indes sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Ethik des Systems zu garantieren ist.
* Ist der Druck nur groß genug, lassen sich wahrscheinlich auch Freundeskreise unter äußerem Druck bilden, etwa wenn ein Kind, welches nicht stocksteif daherschreitet, von jedem passierenden Erwachsenen zusammengeschissen wird, aber der Preis für die so erzwungene Gruppenbildung ist wohl zu hoch.
Labels: 16, formalisierung, gesellschaftsentwurf, gesetze, institutionen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία