Cadaveri eccellenti (1976)
Cadaveri eccellenti ist ein Film über politische Erzählungen in der Art der Alex Jones Show, nur daß er 1976 in Italien gedreht wurde und politisch die Gemeinsamkeiten zwischen Kommunismus und Katholizismus als anteilnehmende Ideologien (Herrschaft der Sorge) im Gegensatz zu einem ideologisch entkernten Stabilitätsdenken (Herrschaft der Abgemessenheit) herausstreicht, wobei Max von Sydow die zweifelhafte Ehre zuteil wurde, den pharisäischen Hohepriester zu geben, was ihm auch etwas mißglückte, da er dem inneren Ringen mit dem Zweifel oder seinem Leiden am Schwund des allgemeinen Verantwortungsgefühls nicht das nötige Gewicht gab, um seine äußere Härte pharisäertypisch erscheinen zu lassen.
Nicht von ungefähr greift Max von Sydow hingegen die Transsubstantiation heraus, um zu verdeutlichen, wessen Geistes Kind er ist, denn diese dürfte der bekannteste pharisäische Auswuchs des katholischen Glaubens sein, wenn auch nicht gerade der bedeutsamste, ist sie doch nicht mehr als eine goldene Quaste an der Decke auf einem Prozessionselephanten, welche einzig bekundet, daß man an der richtigen Stelle ist.
1976, also, herrschte noch der Gedanke in weiten Teilen der westlichen Welt vor, daß es sich beim Kommunismus um entrümpelte Nächstenliebe handeln würde; ein Gedanke, welcher seine Substanz von demselben Christentum bezieht, von welchem er sich absetzt, wie die Geschichte seitdem durch die Verflachung der Nächstenliebe unzweifelhaft bewiesen hat, dabei ganz die Schrift bestätigend, welche der Nächstenliebe die Gottesliebe im gleichwertigen Bund logisch voranstellt.
Indes, die Sicht auf die Bewegtheit der Masse war damals keine andere als heute, und der Film gibt schon recht deutlich zu verstehen, daß die Masse nur dann in dem Bett, in welches sie sich ergießt, einer neuen Zeit entgegen strömen könne, wenn es jemand für sie gemacht hätte, und daß dies das eigentliche politische Geschäft sei, also effektvoll und strategisch umzubringen.
Freilich, nach Barack Obama hat sich die Kritik an diesem Spiel politisch umgedreht, und heute steht sie also in Form Alex Jones' an Donald Trump's Seite, wovon ich, wie von den anderen hier erwähnten Aspekten auch, schon früher schrieb, doch Cadaveri eccellenti bildet einen exzellenten Bezugspunkt, dies alles noch einmal anschaulich an sich vorbeiziehen zu lassen.
Nicht von ungefähr greift Max von Sydow hingegen die Transsubstantiation heraus, um zu verdeutlichen, wessen Geistes Kind er ist, denn diese dürfte der bekannteste pharisäische Auswuchs des katholischen Glaubens sein, wenn auch nicht gerade der bedeutsamste, ist sie doch nicht mehr als eine goldene Quaste an der Decke auf einem Prozessionselephanten, welche einzig bekundet, daß man an der richtigen Stelle ist.
1976, also, herrschte noch der Gedanke in weiten Teilen der westlichen Welt vor, daß es sich beim Kommunismus um entrümpelte Nächstenliebe handeln würde; ein Gedanke, welcher seine Substanz von demselben Christentum bezieht, von welchem er sich absetzt, wie die Geschichte seitdem durch die Verflachung der Nächstenliebe unzweifelhaft bewiesen hat, dabei ganz die Schrift bestätigend, welche der Nächstenliebe die Gottesliebe im gleichwertigen Bund logisch voranstellt.
Indes, die Sicht auf die Bewegtheit der Masse war damals keine andere als heute, und der Film gibt schon recht deutlich zu verstehen, daß die Masse nur dann in dem Bett, in welches sie sich ergießt, einer neuen Zeit entgegen strömen könne, wenn es jemand für sie gemacht hätte, und daß dies das eigentliche politische Geschäft sei, also effektvoll und strategisch umzubringen.
Freilich, nach Barack Obama hat sich die Kritik an diesem Spiel politisch umgedreht, und heute steht sie also in Form Alex Jones' an Donald Trump's Seite, wovon ich, wie von den anderen hier erwähnten Aspekten auch, schon früher schrieb, doch Cadaveri eccellenti bildet einen exzellenten Bezugspunkt, dies alles noch einmal anschaulich an sich vorbeiziehen zu lassen.
Labels: 19, filmkritik, geschichte, rezension, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία