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1. Dezember 2019

Die Kategorien des Zeitlichen à la Kant

Nachdem ich den vorigen Beitrag etwas nachklingen lassen habe, bin ich darauf gestoßen, daß alle Transzendenz letztlich zwischen neun Formen des Zeitlichen besteht, welche jeweils zu Dreien die Zeiten der drei Seelenteile füllen. Und damit nicht genug, die dritte Form von Dreien ergibt sich jeweils durch eine Kant'sche Kombination der Kategorien der ersten beiden.

Ich gebe zu, daß der Begriff der Kant'schen Kategorienkombination nicht streng definiert ist, aber wer die Critik der reinen Vernunft etwas studiert hat, wird zugeben müssen, daß sie durchaus unverwechselbar ist.

Und von dieser ihrer Art ist die folgende Kombination von Kategorien:
Beziehung + Sein = Verhältnis,
wobei in meiner Nomenklatur
  • die Beziehung stets der Weg ist,
  • das Sein das Gesetz und
  • das Verhältnis das Schicksal.
Doch betrachten wir das am Beispiel der neun Formen des Zeitlichen:


Beziehung Sein Verhältnis
netzförmige Zeit (Sorge) Zusammenhang Beschaffenheit Verträglichkeit
lineare Zeit (Achtung) Prüfung Beschäftigung Gelegenheit
punktförmige Zeit (Lust) Begleitung Entgegnung Einstellung
Mit Prüfung ist hier die Situation gemeint, in welcher man geprüft wird. Begleitung steht für das Streben der Lust, welches sich beispielsweise zwischen getrennthäusigen Pflanzen zeigt. Entgegnung steht im selben Bild für das der Sonne Entgegensprießen und Einstellung für die Abstimmung des Wuchses auf den Boden.

Entgegnung und Spiegelung ist so ziemlich dasselbe, und beim Zusammenhang, der Beschaffenheit und der Verträglichkeit ist auch nicht viel, abgesehen von der Einsicht in die kategorielle Kombination, gegenüber der Verbundenheit, Rechtschaffenheit und dem Frieden gewonnen, aber in den übrigen fünf Fällen ist durchaus etwas in puncto Klarheit gewonnen, am meisten wohl bei der Begleitung, welche doch leichter faßbar als die registrative Überschneidung ist: und fürwahr, es geht beim Tauchen darum, etwas zu begleiten, nämlich die Welt unterwasser, wie auch sehr treffend in Le Grand Bleu ausgedrückt, letztlich aber für mich um das Leben jenseits meines Gesichtskreises.

Post Scriptum vom folgenden Morgen. Das Sein betrifft die Sache, die Beziehung ihre Teilhabe, also was ihr in der Zeit begegnet, und das Verhältnis betrifft ihre Fortführung, also wie sich die Zeit entfaltet. Erst durch die Entfaltung der Zeit vereinigen sich Sache und das ihr Begegnende.

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