Bereitschaftsbeitrag

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23. Januar 2020

Entäußerung

Ich sah gestern einmal wieder Terrence Malick's The New World und dachte mir:
Wer dafür lebt, daß der beste Krieger gewinnt, hat auch in der Niederlage seinen Frieden.
Ein solcher wird nur wenig von seinem Gewissen geleitet, denn er hat sich materiell entäußert, und dient damit nicht dem in seinem Gewissen gebundenen Heil der Lust, sondern dem freien, genauer gesagt dem Gleichgewicht (des Wettbewerbs).

Er ist einstellungshörig: Er stellt sich ein und steht ein, wie es das freie Heil erfordert.

Allgemein können wir danach fragen, ob sich die (Lebens-)Bahn eines Menschen mehr dem im Leben (Glauben, Vorliebe, Gewissen) gebundenen Heil zuneigt oder mehr dem freien. Ist letzteres der Fall, sprechen wir von Entäußerung.

Neben der bereits besprochenen materiellen Entäußerug, gibt es noch die funktionale und die ideelle.

Wer sich funktional entäußert, wird nur wenig von seiner Vorliebe geleitet, sondern dient der Schöpfung. Er ist begleitungshörig: Er begleitet und läßt sich ein, wie es das freie Heil der Achtung erfordert.

Wer sich ideell entäußert, wird nur wenig von seinem Glauben geleitet, sondern dient dem Auffinden von Formen der Ausgeglichenheit. Er ist entgegnungshörig: Er entgegnet und ihm leuchtet ein, wie es das freie Heil der Sorge erfordert.

Allen Entäußerten ist gemein, daß sie die Gegenwart mehr als die Zukunft suchen. Und mit Blick auf den Zeitenzykel können wir festhalten, daß im Zeitalter
  • der Wacht ideelle Entäußerung herrscht,
  • der Werke funktionale und
  • der Wunder materielle,
und zwar aus Notwendigkeit. Bisher hat sich die Notwendigkeit des Zeitalters der Wunder selbstverständlich noch nicht entfaltet, und auch seine bestimmenden Gleichgewichte haben sich bisher nicht entwickelt.

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