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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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22. Mai 2020

Die Flucht vor und zu dem Recht

Fürchte nicht, daß Gott sich auf die Seite deiner Feinde schlägt,
sondern daß du nicht zu Seinem Lager findest.

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20. Mai 2020

Von der himmlischen Ordnung

Die Frage, welche ich im vorigen Beitrag angerissen habe, läßt sich auch so fassen: Welches Verhältnis zum himmlischen Willen sollten wir anstreben?, wobei der himmlische Wille Gottes fortwährende Berücksichtigung der Gebete Seiner Geschöpfe ist, auch über ihr irdisches Ableben hinaus.

Leider gibt es noch nicht einmal einen Konsens darüber, daß es so einen Willen überhaupt gibt. Und etliche, welche glauben, daß es ihn gibt, sehen in ihm lediglich eine Rahmenbedingung unseres Lebens, welche dem einen Gunst und dem anderen Ungunst verheißt, und nicht auch zugleich das Ziel ihrer eigenen Existenz, was von ihnen übrig bleibt, indem Gott sich seiner annimmt.

Wenn wir uns über unsere eigene Autorenschaft, um es der Einfachheit halber einmal so kühn zu benennen, nicht im Klaren sind, werden wir vieles unterlassen, weil wir den Segen nicht sehen, welcher sich an es knüpft.

Und wenn wir nicht glauben, daß die Welt durch den himmlischen Willen gestaltet wird, werden wir uns oftmals an die Willen verlieren, welche die in ihr Lebenden leiten.

Zu glauben, daß es den himmlischen Willen gibt, verleiht unserem Handeln Bezugspunkte, welche die Gestaltung der Art unseres Lebens ermöglichen, indem wir sie als Marken des Kommenden betrachten, innerhalb derer wir einmal leben.

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18. Mai 2020

Puppets and people

NATURA HOC DEBUIT UNI

A man becomes a tyrant out of insolence,
He climbs and climbs, until all people call him great,
He seems upon the summit, and God flings him thence;
Yet an ambitious man may lift up a whole State,
And in his death be blessed, in his life fortunate.

And all men honour such; but should a man forget
The holy images, the Delphian Sibyl's trance,
And the world's navel-stone, and not be punished for it
And seem most fortunate, or even blessed perchance,
Why should we honour the Gods, or join the sacred dance?

Teddy Roosevelt said one time that it's better to try and win glorious triumphs and victories even though you are checkered by failure and fate than to rank with those poor spirits that neither enjoy victory or defeat, because they lived in such a great twilight that they've never tried either one. So, rather than be a painter of the Brooklyn Bridge or work in the Lincoln Tunnel in New York City and suck all that carbon dioxide in every day and live in those ghettos, I decided to fly through the air and live in the sunlight and enjoy life as much as I could and that's just what I'm doing.
Q.E.D.

Then again, it does not have to be insolence when there is an occasion to which one can live up to, an ideal that merits action on its behalf, as expressed rather loftily by the Rienzi overture.

Bei dieser gottbegnadeten Musik hatte ich als junger Mensch im Linzer Theater die Eingebung, daß es auch mir gelingen müsse, das deutsche Reich zu einen und groß zu machen.

Whether Hitler himself lived up to the occasion, rather than being insolent, is of little importance, he did understand however that the music was useful to that end with others.

And even more important is the question what kind of worldly believers the churches want: Men of humility and depth or insolent ones?

The latter are more easily controlled, and the former may lose their way despite their qualities. In the opera, Rienzi leads the city of Rome eventually into a conflict with the Holy Roman Empire that has little chance of doing it any good. So he is disposed of. Hitler's moves were of course from the beginning geared towards war.

But the question stands: What kind of contact person in politics or the economy do the churches want?

To me it looks as if they were fishing for imbeciles, whose insolence they are eager to bless, so that they may later enjoy their gratitude. The churches are serious in their charitable work, outside of it, however, they rather deal with puppets than with people.

I mean, there must be some reason, why the general public has come to believe that left wing political parties adhere most closely to Christian principles. So much so, that the German Antifa can openly state on their website that:
  1. demonstrations not guided by socialism can easily pick up right wing arguments,
  2. mixing with right wing activists is a danger for society at large and hence
  3. all non-socialist demonstrations have to be violently fought on the streets,
without anyone thinking that this is morally problematic.

Had the churches invested anything in believers rooted in their belief, and I mean actually experiencing believing, this could not possibly have come about.

The world is filled with those who wish to steer their fellow human beings into one direction or the other and human beings are getting sick of it. Rightfully so, I think, if you can't talk to people on the same level that you want to be talked to, don't think that you have anything to say to them.

Well, here we are.

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Leitungsverlust in Befassungsgemeinschaften

Der vorige Beitrag erlaubt es, danach zu fragen, was aus einem sozialen Gefüge wird, wenn die es leitende Kommunikation versiegt und nur die bindende und unterbindende übrig bleibt.

Es ergeben sich die folgenden Übergänge:
  • die Zurückgezogenen werden zur Aushilfe,
  • eine Partei zu einer Aufsicht,
  • eine Bande zu einem Betrieb,
  • eine Clique zu einer Besatzung,
  • ein Stab zu Wanderarbeitern und
  • eine Schule zu einer Tradition,
und übrig bleiben in allen Fällen Zuschauer ihrer eigenen Befassung, wobei sich der Übergang, welcher sich am schwierigsten vorstellen läßt, gerade vor unseren Augen abspielt: Zunehmend zeigt es sich, daß es nicht viele politische Parteien auf der Welt gibt, sondern nur eine, und in ihr findet kein zureichender Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Koordinierens statt, so daß ihre Rolle darauf schrumpft, ihren Einklang zu wahren, was sie zunehmend mehr zu einer Aufsicht macht.

Freilich haben unsere Politiker vornehmlich die Aufgabe, sich zu beraten, wie sie die Steuergelder auszugeben gedenken, inwiefern sie eine Bande bilden, aber aus ihrer Alltagssicht heraus handelt es sich dabei um die Sorge um das wirtschaftliche Beziehungsgeflecht, inwiefern sie eine Partei bilden. Und aufgrund der heutigen Rahmenbedingungen arbeiten sie als Bande noch selbständig, da sie ja Haushalte verabschieden können, doch als Partei sind ihnen in den sonstigen Koordinationsfragen zunehmend die Hände gebunden, so daß die Politik zunehmend den Charakter der Aufsicht annimmt.

Träte hingegen ein Mangel an Steuereinnahmen ein, so nähme die Politik zunehmend den Charakter eines Betriebs an, wobei das eine das andere selbstverständlich nicht ausschließt. Und wenn beides zusammen aufträte, so nähme die Politik zunehmend den Charakter einer Besatzung an.

Daß sie das letztere tun wird, kann ich mir hier in Deutschland nicht recht vorstellen, aber daß sie zunehmend zur Aufsicht wird, liegt auf der Hand. Wenn es dann auch noch wirtschaftlich eng wird, erwarte ich eine Änderung des politischen Systems. In England und Amerika sind die Wähler bereits zuvor vor der sich abzeichnenden Aufsicht geflohen, aber wenigstens einstweilen hat sie sie wieder eingeholt. Den Druck nimmt es sicher nicht von der Politik.

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17. Mai 2020

Höhere Kommunikationsvereine und soziale Gefüge

Soziale Gefüge sind spezialisierte Befassungsgemeinschaften, entweder dadurch spezialisiert, daß sie sich ausschließlich mit Verfolgung, Einlösung oder Auslösung befassen (Partei, beziehungsweise Zurückgezogenheit oder Bande) oder dadurch, daß sie sich ausschließlich mit einem dieser dreien nicht befassen (Stab, beziehungsweise Clique oder Schule).

Befassen mag man etwas schwammig finden, aber der vorige Beitrag verdeutlicht das Gemeinte wenigstens mich zufriedenstellend. Die hier genannte Schule ist eine esoterische, der Kommunikationsverein hingegen eine exoterische.

Nun habe ich einerseits im Beitrag Die Herrschaftsvereine der Herrschaftsformen des I Chings diesen Herrschaftsformen Vereine der höheren Kommunikation in unterschiedlichen Rollen (Leitungs-, Bindungs- oder Unterbindungsverein) zugewiesen, andererseits aber schon lange zuvor behauptet, daß
  • Zurückgezogenheit der Herrschaft der Sorge ähnelt,
  • eine Schule der Herrschaft der Abgemessenheit,
  • eine Partei der Herrschaft der Achtung,
  • eine Clique der Herrschaft der Unvernunft,
  • eine Bande der Herrschaft der Lust und
  • ein Stab der Herrschaft der Rücksichtslosigkeit.
Ich sollte mir also wohl die Frage vorlegen, ob sich die geforderten Kommunikationsaffinitäten an den Befassungsgemeinschaften nachweisen lassen.

Zu diesem Zweck möchte ich die folgende Tafel aufstellen.
Befassungs-gemeinschaftLeitungs-
verein
Bindungs-
vereine
Unterbindungs-
vereine
Stab Leistungs-
bund

Kompetenz-
gefolgschaft und -kult
Schule Prinzipien-
schule

Theorien-
gefolgschaft und -kult
Clique Aufmerksam-
keitsstand

Anspruchs-
vertreterschaft und -kult
Zurück-
gezogenheit
Widmungs-
orden
Heilsandien-
schaft und -gefolgschaft
Autoritäts-
vertreterschaft
Partei Koordina-
tionsverband
Harmoniekult und -gefolgschaft Harmonie-
gefolgschaft und -kult
Bande Planungsrat Machtkult und -andienschaft Solidaritäts-
vertreterschaft
Bevor ich zur Erklärung komme, zunächst ein paar Worte zur die ästhetischen Ideale betreffenden Verteidigung: Jene beziehen sich stets auf den Leitungsverein, also daß
  • die Leistung groß sei,
  • die Prinzipien harmonisch,
  • die Aufmerksamkeit ewig,
  • die Widmung wahr,
  • die Koordination glänzend und
  • die Planung machtbringend.
Allzu großes Gewicht möchte ich aber nicht auf diesen Punkt legen. Kommen wir also zu dem, was mir an dieser Tafel erklärenswert erscheint.

Kompetenzgefolgschaft bedeutet, auf die Kompetenten zu hören, Kompetenzkult hingegen die Kompetenz des Stabes zu verherrlichen (die größten, die besten und so weiter) und sich dadurch zur persönlichen Richtschnur zu machen.

Anspruchsvertreterschaft ist das sich im Namen der Clique Aufspielen, um bei seinen Kumpanen zu punkten. Anspruchskult hingegen ist das für sich Reklamieren von Straßenzügen und so weiter.

Heilsandienschaft ist das Zutragen zum Heil und Heilsgefolgschaft die Berücksichtigung des Heils bei allen Unternehmungen. Natürlich kann man hier nicht von Kompromittierung und Verblendung sprechen, doch formal passen die Vereine, was wohl auch der Grund dafür ist, daß manchmal, wenn man etwas des Heils wegen tut, ein anderer meint, man wolle sich bei ihm einschleimen, beziehungsweise, daß man blöd sei.

Autoritätsvertreterschaft bedeutet, sich für andere Autoritäten auf ihrem Gebiet einzusetzen, um zu verhindern, daß man selbst kein Gehör mehr findet, weil die Diskussion von Hammeln dominiert wird.

Harmoniekult ist die Selbstverpflichtung zur Harmonie, Harmoniegefolgschaft hingegen sich von der Harmonie leiten zu lassen. Der Unterschied liegt definitionsgemäß in der Art der Verblendung, ob sie ideologisch oder pragmatisch ist, ob man meint, das Rechte zu tun oder zu profitieren.

Solidaritätsvertreterschaft bedeutet, sich für die Solidarität innerhalb der Bande einzusetzen, um zu verhindern, daß sie zerfällt.

Dabei sei es belassen. Ich denke, die Übertragung der Herrschaftsvereine auf die Befassungsgemeinschaften hat auf Erscheinungen geführt, welche sich tatsächlich an Befassungsgemeinschaften beobachten lassen. Freilich, nach dem Kriterium habe ich sie auch aufgesucht, aber nicht jeder Versuch gelingt, nicht jede Perspektive erweist sich als fruchtbar, doch diese eben schon.

Und also dürften meine vorigen Betrachtungen zu Kommunikationsvereinen, sozialen Gefügen und den Herrschaftsformen des I Chings die Wirklichkeit einigermaßen brauchbar eingefangen haben.

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16. Mai 2020

Die sozialen Gefüge der Bereitungsgemeinschaften

Der vorige Beitrag hat mich dazu angeregt, die Gesinnungsreifung in Bereitungsgemeinschaften noch einmal unter dem Blickwinkel der dabei auftretenden sozialen Gefüge (offensichtlich hätte ich auch Gesinnungen und soziale Gefüge schreiben können) zu betrachten, denn was ist das für eine Gemeinschaft, welche sich da frühmorgens bei Platon trifft?
Zeitalter derunbedingte Basis herzliches Bewegendes ehrwürdige Form
Werke Unterstützung
durch Befreun-
dungswerk
Lehre
durch
Musterung
Kultur
durch
Schatzwaltung
Wunder Gewährung
durch
Wirkmacht
Teilhabe
durch Lebens-
ausrichtung
Bildung
durch
Widmungsschau
Wacht Anerkennung
durch
Tugendklärung
Aufgabe
als
Regelungstrupp
Organisation
durch
Verbindungspflege

Zur Wirk- beziehungsweise Werkmacht habe ich sogar einen eigenen Beitrag geschrieben, sonst dürfte das meiste klar sein, nur daß das Befreundungswerk seine Aufgabe nicht darin sieht, allen möglichst gleiche Reaktionen einzuprägen, sondern vielmehr einem jeden in seinem Wollen zu helfen, und daß die Musterung alles daraufhin ansieht, zu was es sich verwenden ließe, möchte ich hier eigens festhalten.

Hinsichtlich der sozialen Gefüge also gilt folgende Zuordnung,
Zeitalter derBande Partei Zurück-gezogenheit
Werke Schatzwaltung Befreundungswerk Musterung
Wunder Wirkmacht Lebensausrichtung Widmungsschau
Wacht Regelungstrupp Verbindungspflege Tugendklärung
wobei sich eine Bande durch ihr Interesse an der Auslösung (und damit insbesondere am Besitz), eine Partei durch ihres an der Verfolgung (und damit insbesondere am wirtschaftlichen Beziehungsgeflecht) und die Zurückgezogenheit durch ihres an der Einlösung (und damit insbesondere an Wissen) auszeichnet.

Wer trifft sich also in den Nomoi? Schatzwalter? Schatzwalter treffen sich in unseren Parlamenten. Ich sehe nicht, daß Platon sie gemeint haben könnte. Widmungsschauer? Widmungsschauer lebten zuvor als Lebensausrichter und kämen ungezwungen zusammen, um ihre Erfahrungen zu vergleichen. Nein, Platon kann nur Verbindungspfleger meinen, wiederum im Einklang mit der These, daß Platon noch im Zeitalter der Wacht lebte.

Übrigens sehen wir sehr deutlich, daß beim Übergang eines Zeitalters zum nächsten das Verwaltungsgefüge durch ein gleichartiges Einübungsgefüge ersetzt wird, am Ende des Zeitalters
  • der Werke die Schatzwaltung durch die Wirkmacht,
  • der Wunder die Widmungsschau durch die Tugendklärung und
  • der Wacht die Verbindungspflege durch das Befreundungswerk,
was Statisierungen darstellt, welche allerdings mit zugehörigen Dynamisierungen verbunden sind, genauer gesagt wechselt das statische ontische Gefüge zum dynamischen synthetischen und das dynamische synthetische zum dynamischen analytischen und das dynamische analytische zurück zum statischen ontischen, aber nur bei der Statisierung besteht inhaltliche Kontinuität.

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15. Mai 2020

Tugend

Platon beschließt die Nomoi also mit der Aufforderung, man möge die Tugend bestimmen, und dann auch anderen vor Sonnenaufgang erklären; nebenbei, mehr Nahrung für meine These, Damaskios habe den Koran geschrieben, wiewohl das hier gleichzeitig an Johannes erinnert:
Beim Himmel und dem Morgenstern,
doch was sagt dir, was der Morgenstern ist?
Es ist der durchdringende Stern!
Keines Menschen Seele hat einen höh'ren Leiter als ihn.
Lass` den Menschen denn bedenken, woraus er ward:
Er ward aus ausgestoßener Flüssigkeit,
welche zwischen Lenden und Hüften entsprang.
Wahrhaftig, dann, kann Er ihn wiederbringen
an dem Tag, an welchem die geheimen Gedanken offenbar werden.
Dann hat er weder Macht, noch Helfer,
bei dem Himmel, der den wiederkehrenden Regen gibt,
und der sich auftuenden Erde.
Dies ist ein gültig' Wort
und keine Poesie.
Sie haben einen Plan,
und Ich habe einen Plan.
Lass' denn die Ungläubigen sein. Behandle sie sanft, eine Weile lang.
Sure 97 erwähnte ich ja schon zuvor, wiewohl die Stunde dort, wohl wüstenklimabedingt, eine noch vorgerücktere ist.

Nun denn, den Anfang zu solch frühen Versammlungen hat also Platon gemacht, soweit die Schriften reichen. Und ich schicke mich jetzt also an, ganz prosaisch die Tugend zu bestimmen.
Tugend ist jene Orientierung eines Menschen durch seine Haltung, sein Verständnis und seinen Glauben, welche die Sorge (Vernunft) ihm auserköre.
Das heißt nicht, daß ein tugendhafter Mensch es durch Vernunft wurde, doch heißt es, daß die Vernunft zu dem selben Ergebnis gekommen wäre.

Jedenfalls ist dies das richtige Verständnis der Tugend, und wohl auch Platons, wiewohl er wahrscheinlich nur auf Haltung und Verständnis absieht, indem
  • Weisheit das rechte Verständnis bezeichnet,
  • Besonnenheit die grundsätzliche Wertschätzung des sich Orientierens,
  • Gerechtigkeit die Anwendung des Verständnisses auf die eigene Orientierung und
  • Tapferkeit die Beherzigung der eigenen Orientierung.
Dieses sind Platons Begriffe, Tapferkeit verwende ich in gleicher Weise, statt Gerechtigkeit spreche ich in diesem Sinne von Rechtschaffenheit, Besonnenheit verwende ich wieder in gleicher Weise, und Weisheit vermeide ich als Terminus technicus; stattdessen spreche ich von Einsicht, wenn etwas als richtig erkannt wird.

Die Abenddämmerung geht ihrem Ende entgegen, und ich bin allein. Ob es wirklich klug wäre, sich in der Morgendämmerung unausgeschlafen gemeinschaftlich den Arsch abzufrieren, wage ich zu bezweifeln, die rechte Stunde für Philosophie ist es meines Erachtens in unseren Breiten nicht, jedenfalls nicht im Sommer, im tiefsten Winter mag es angehen.

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13. Mai 2020

Thoughts on two Star Trek episodes

There's a strange difference in tone between two of my favourite The Next Generation episodes, Time's Arrow and The Survivors.

Time's Arrow is a take on the panther. There must be quite a few nonsensical TNG episodes seen through the lens of Darwinism, but Time's Arrow takes the cake. It is so obviously absurd that one has little choice but to understand it symbolically. So there are these creatures living in a cave feeding off of humans. They don't talk much, but when they finally open their mouth they point out the foolishness of humans who, without their wisdom, would destroy themselves.

Well, no reason not to get rid off them. But perhaps the symbolism ends there. Or does it? I'm not sure, after all TNG carries the rottenberrygene. But seriously, what is there to condemn? Choosing the wise course requires us to make sacrifices. Are we supposed to rebel against that?

Other than getting rid of the troglodytes this episode rebels very little against the view of the wise, that the course of history is carved in stone and that we all have to fulfil our fate, although pretty much any other episode on the subject tells us that that is not the case, but then again Star Trek has a lot of, often hilarious, inconsistencies, my favourite being the Norse dialect they speak on Vulcan in the Motion Picture from 1979.

Still, the troglodytes are creepy, monstrous. And their annihilation doesn't raise any moral questions on the plane of the uninterpreted parable. Somehow I feel that the episode is meant as a proclamation of emancipation from the old gods, watching over immutable necessities.

Well, let us consider the other episode, The Survivors. Kevin lets the Husnock kill to their hearts content, but once they've shown their true colours, he decides their race doesn't merit existence. Interestingly, Mr. Pickard, the great British actor, expresses tacit support of that approach, also known as the burning of the tares at the harvest.

Is this supposed to be a different way? The liberation from necessity? At least for the short-sighted?

Because it isn't. It is the exact same way: Letting bad people do bad deeds is the sacrifice that people have to pay for a free society built on trust, which, under the right circumstances, is the wise choice.

Still, on the one side monstrous and creepy, on the other dignified and feeling.

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Verselbstzweckung der Herrschaftsformen der Erneuerung der Seelenteile und Krisenanfälligkeit

Im Gegensatz zu den Herrschaftsformen der Seelenteile, welche durch ihren jeweiligen Seelenteil an Gott gebunden sind und also ein Gespür für das ihnen Gebührende besitzen, betrachten die Herrschaftsformen der Erneuerung der Seelenteile ihr Walten als ein Experiment, bei dessen Durchführung sie zu Werkzeugen greifen, und so kann es nicht verwundern, daß sie unter Umständen auch zu einem solchen Instrument greifen, welches geeignet ist, ihre jeweilige Herrschaft zu verlängern.

Wie ich im vorigen Beitrag schrieb,
  • erzeugt die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit Mannschaftswettbewerb, welcher Mannschaften zu Verbänden macht, welche sie irgendwann ablösen,
  • die Herrschaft der Abgemessenheit Verfänglichkeit, welche sie ablösende Räte entstehen läßt, und
  • die Herrschaft der Unvernunft Unerschlossenheit, welche sie ablösende Orden entstehen läßt.
Genauer gesagt
  • wird eine Mannschaft dadurch zu einem Verband, daß sie sich einspielt,
  • entstehen Räte dadurch, daß Gruppen Verantwortung übernehmen, und
  • Orden dadurch, daß Gruppen das Unerschlossene entdecken,
und diese Prozesse lassen sich verhindern, nämlich indem
  • Mannschaften mit Spitzeln durchsetzt werden,
  • Verantwortung nie nur auf eine Gruppe übertragen wird, also durch parallele Strukturen, und
  • eine fortwährende implizite Enteignung von Entdeckern stattfindet.
Letzteres ist bei weitem am kunstreichsten. Heute geschieht es in Form von zentralbanklich vergünstigtem Kredit. Allerdings haben diese herrschaftsverlängernden Maßnahmen Nebenwirkungen, indem sich die Menschen ihnen anpassen und
  • unter Spitzeleinsatz hinterhältig werden,
  • unter parallelen Strukturen korrupt, das heißt zur Unterschlagung neigend, und
  • unter impliziter Enteignung zu Drückebergern.
Die Herrschaft der Achtung ist besser als die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit, die Herrschaft der Sorge besser als die Herrschaft der Unvernunft, und wenn die Herrschaft der Lust vielleicht auch nicht besser als die Herrschaft der Abgemessenheit ist, so läßt sie sich doch nicht verhindern. Es ist also besser friedlich mit der Zeit zu gehen, als sich durch hinterhältige, korrupte oder drückebergerische Untertanen gegen sie zu wehren, denn gehen muß man doch, wenn nicht friedlich, so indem
  • der Spitzeleinsatz zu einer Leistungskrise der Hinterhältigen führt,
  • parallele Strukturen zu einer Loyalitätskrise der Korrupten führen oder
  • implizite Enteignung zu einer Vertrauenskrise unter den Drückebergern führt,
denn der Hinterhältige muß stets den doppelten Aufwand treiben, um sich abzusichern, der Korrupte seinen Herren fürchten, gleich wer er ist, und der Drückeberger kann sich auf seinesgleichen nicht verlassen.

Die Gerechtigkeit, welche den Anmaßenden widerfährt, ist die Gewalt.

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12. Mai 2020

Zur Entstehung der Vereine der höheren Kommunikation

Wenn es Vereine der höheren Kommunikation gibt, dann gibt es wohl auch Verhältnisse, aus welchen sie erwachsen.

Die Vereine der höheren Kommunikation bilden sich auf natürliche Weise, indem
  • Mannschaftswettbewerb zur Mitteilung von Nachgewiesenem innerhalb der Mannschaft führt, welche dadurch zu einem Verband wird,
  • Gruppenbeschränkung zur Mitteilung von Bedürfnissen innerhalb der Gruppe führt, welche dadurch zu einem Stand wird,
  • Verfänglichkeit für eine Gruppe zur Mitteilung von Fragen innerhalb der Gruppe führt, welche dadurch zu einem Rat wird,
  • Anpassungszwang einer Gruppe an ihre Umwelt zur Mitteilung von Ausblicken innerhalb der Gruppe führt, welche dadurch zu einem Bund wird,
  • Unerschlossenheit der Umwelt durch eine Gruppe zur Mitteilung von Gemahnungen (an Ideale) innerhalb der Gruppe führt, welche dadurch zu einem Orden wird und
  • Verwirrung innerhalb einer Gruppe zur Mitteilung von Beweisen innerhalb der Gruppe führt, welche dadurch zu einer Schule wird.
Sie tun dies, wann immer ihre Entstehungsbedingungen bestehen und insbesondere auch beim Übergang der Herrschaftsformen in einander, das heißt
  • die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit erzeugt Mannschaftswettbewerb,
  • die Herrschaft der Abgemessenheit erzeugt Verfänglichkeit,
  • die Herrschaft der Unvernunft erzeugt Unerschlossenheit,
  • die Herrschaft der Achtung erzeugt Beschränkung in ihrem Kult (Fortschrittsrebellion) oder Verwirrung in ihrer Gefolgschaft (Kritikerrebellion),
  • die Herrschaft der Lust erzeugt Beschränkung in ihrem Kult (Prinzenrebellion) oder Anpassungszwang in ihrer Andienschaft (Dienerrebellion) und
  • die Herrschaft der Sorge erzeugt Anpassungszwang in ihrer Andienschaft (Ritterrebellion) oder Verwirrung in ihrer Gefolgschaft (Jüngerrebellion).

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11. Mai 2020

Am Ende der Herrschaft der Unvernunft

Die bedeutendste Vertreterschaft zur Unterbindung politischer Bünde in der heutigen Zeit ist die aristotelische Selbstoptimierungsgemeinschaft wie sie vielleicht am deutlichsten in den Star Trek - The Next Generation Episoden zum Ausdruck kommt.

Wie ich nun schon mehrere Male schrieb, besteht der Witz bei ihr darin, daß der sich fügende Einzelne sich mit dem gesellschaftlichen Fortschritt, welchen er durch sein sich Fügen ermöglicht, identifiziert. Besonders verbreitet ist diese Haltung selbstverständlich bei Wissenschaftlern und solchen, welche es zu werden hoffen.

Nun, das Schlimmste, was sich gegen diese Vertreterschaft sagen läßt, ist, daß sie Alexander den Großen ermöglichte und damit das Ende der griechischen Kultur besiegelte. Seitdem also klebt sie uns an den Hacken, und vielleicht hatte sie andernorts auch schon früher Vorläufer.

Es liegt wahrscheinlich genau an dieser unbestreitbaren geschichtlichen Bewährung, daß ihr Einsatz als Herrschaftsinstrument heute nur als Lösung von Problemen gesehen wird und nicht selbst als mögliches Problem.

Es besteht nämlich eines: Vertreterschaften sind ausgesprochen passiv, wie es ein gutes Herrschaftsinstrument natürlich auch sein sollte, und wenn sich das Gewicht vom Leitungsverein weg hin zum Unterbindungsverein verschiebt, findet irgendwann keine Leitung durch den Leitungsverein mehr statt, da er die dazu nötigen gesellschaftlichen Eingriffe nicht mehr organisieren kann.

Die aristotelische Selbstoptimierungsgemeinschaft im besonderen nun ist auf Leitung angewiesen und wird, sobald sie ihre verliert, aktiv nach neuer suchen, wobei sie sich, ihrem ganzen Wesen nach, am bereitwilligsten einem Rat unterstellt, da dieser von allen sie begleitenden Leitungsvereinen am ergebnisoffensten das ihm Dienliche erwägt.

Dabei ist es ihr selbst egal, ob der Rat den Herrschaftswillen einer Gruppe von Menschen ausdrückt oder nicht, also ob der Rat tatsächlich gesellschaftliche Ziele verfolgt, oder ob er lediglich glaubhaft machen kann, durch seinen Kurs eine insgesamt bessere Position zu erreichen, so lange der Kurs nur klar ist.

Und das ermöglicht es, die aristotelische Selbstoptimierungsgemeinschaft zu kapern, indem man nicht viel mehr tut, als Konferenzen zu organisieren und sie unter ein Motto zu stellen.

Wie ich auch schon mehrere Male schrieb, geht es dem Leviathan nicht darum, die Welt in eine bestimmte Form zu bringen, sondern darum, an möglichst vielen wirtschaftlichen Transaktionen als Mittler beteiligt zu sein, wobei er Probleme verursacht, um zu sehen, wer sie zu lösen vermag, und diese dann überredet, auf seine Dienste zurückzugreifen, andernfalls sie nur selbst wieder neue Probleme bekämen.

Also hat er erst die Tüchtigen von ihren Fesseln befreit, um mittlerweile aber Plünderern ihre Raubzüge zu finanzieren, damit bloß alles in Bewegung bleibt und immer neue Dienstleistungen entstehen.

Doch da alles an seine Grenzen stößt, hat er sich auf die Neuregelung der internationalen Beziehungen verlegt, wozu er der Welt versprochen hat, als große aristotelische Selbstoptimierungsgemeinschaft glücklich zu werden. Auch wenn eine solche internationale Vertreterschaft durch keinen nationalen Stand geleitet werden kann, gibt es doch Abhilfe durch allerlei internationale Räte, welche stets das selbe fordern, was auch in den Zeitungen steht, so daß wir ja wohl zufrieden sein dürften. Nur daß es jetzt zu Kämpfen um den Grad kommt, zu welchem sich die einzelnen Nationen dem Leviathan intern unterwerfen mögen, wo der eine nicht mehr unter seine Gewalt kommen möchte als der andere, weil er sich der zersetzenden Wirkung des Giftes bewußt ist, welches dem Leviathan seine Stellung verschafft.

Und nun wird also ein echter Rat mit gesellschaftlichen Zielen auf den Plan treten und eine neue Dynamik anstoßen.

Was auch immer von dieser zu halten ist, an der alten Dynamik festzuhalten kann doch niemand bei Licht betrachtet befürworten: Daß niemand große Entscheidungen treffen mag, ist selbst ein Argument dafür, Entscheidungen nicht immer größer werden zu lassen.

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8. Mai 2020

Home to roost

I've been warning about this for years, now we're past the Rubicon. If you deny the virtue of the truth in a particular matter, then the greatest liar will rule that matter soon enough.

By now there's open mockery. Just two examples without wanting to mention names. As I've pointed out recently, denial of the holocaust isn't free speech, but obstruction of justice by withholding evidence, if it comes from a German who has lived through the Hitler years, for to claim that there were no signs of such a thing is an open falsehood - signs like empty Jewish quarters and such.

Yet not understanding the very elementary nature of the wrong of such a thing, vast swathes of the public have accepted too readily the idea that to disagree with scientific findings is the root of the evil and all instances of this should be likened to holocaust denial.

If, in light of the reliability of scientific findings, projections in particular, someone were to revise this stance and not call it evil, but critical thinking, when they are being challenged, he'd not done in itself anything wrong, but he would have, if he would, possibly even unknowingly, have inherited the asinine assumption that there's no difference between denying what has happened next door in a criminal case and not believing the weather report, and if we consider the legislative process, the way definitions are built upon other definitions, the way precedent is respected, it becomes almost inevitable that at some point someone, inheriting current madness, will make a boo-boo.

It's a general principle, and it erodes sanity in a very general way: Make yourself indiscriminating and see how much sense you can make of the world. Is it advisable to lobotomise judges?

Jürgen Rieger, head of the NPD at the point of his death and copyright owner of Günther's books on race, began his lecture on race with the admission that race, as opposed to biological differences, is a construct, owing to the difficulty to find discrete borders in a continuum. Now, since whether you're male or female is considered a construct, guess what? Now brave anthropologists step to the fore and suggest that race is no construct, just like whether you're male or female isn't.

Introduce idiotic conventions, let a be equal to b, although it isn't, let some idiots have fun with that equation and deride b, then defend b and by virtue of it a. More dangerous though than applying this to the usual suspects, holocaust denial and racism, is applying this to yet unknown a', b' that are in the same class as a, respectively b.

For instance, let a guilty person be equal to an innocent person in terms of prosecution.

You say, well, that's not so? But it is. No matter how you turn the General Flynn business, you'll always find someone who is innocent and prosecuted and/or someone who is guilty and not prosecuted.

So who's it going to be? Who will face prosecution on the grounds that his guilt or innocence doesn't matter? Almost as much fun as spinning a bottle.

And at the end of this, when the wrong of it is evident, you could add to the crime by declaring the most blatant criminals who were prosecuted martyrs and absolve them.

No, this has gone too far already. Legal pressure is building and insistence on considering personal as opposed to corporate guilt or innocence is fading. Reminds me of Max von Sydow's little speech in Cadaveri eccellenti. And how do you avoid this episode, when you can't undo the equation?

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Die Herrschaftsvereine der Herrschaftsformen des I Chings

Die Herrschaftsformen des I Chings gliedern sich in zwei Dreiergruppen, von denen die eine aus den Erneuerungen der Seelenteile besteht und die andere aus deren Herrschaft.

Herrschaftsformen der Erneuerung
  • Herrschaft der Unvernunft (Erneuerung der Sorge),
  • Herrschaft der Rücksichtslosigkeit (Erneuerung der Achtung) und
  • Herrschaft der Abgemessenheit (Erneuerung der Lust).
Herrschaftsformen der Seelenteile
  • Herrschaft der Sorge (oberes Trigramm Berg),
  • Herrschaft der Achtung (oberes Trigramm Abgrund) und
  • Herrschaft der Lust (oberes Trigramm Donner).
Jede Herrschaftsform besitzt nun einen Leitungsverein, welcher die politischen Entscheidungen trifft.

Leitungsvereine der Herrschaftsformen
  • ein Stand leitet die Herrschaft der Unvernunft,
  • ein Bund leitet die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit,
  • eine Schule leitet die Herrschaft der Abgemessenheit,
  • ein Orden leitet die Herrschaft der Sorge,
  • ein Verband leitet die Herrschaft der Achtung und
  • ein Rat leitet die Herrschaft der Lust.
Neben den Leitungsvereinen gibt es aber auch noch Bindungs- und Unterbindungsvereine, Bindungsvereine nur bei den Herrschaftsformen der Seelenteile, welchen sie dienen, indem sie die Verschreibung an den anderen Seelenteil einer Hochkultur an den herrschenden binden, und Unterbindungsvereine bei allen Herrschaftsformen, welchen sie dienen, indem sie die Fundamentlegung für den inaktiven Seelenteil einer Hochkultur, also jenen, welcher weder herrscht, noch erneuert wird, unterbinden.

Bindungsvereine der Herrschaftsformen
  • eine Andienschaft bindet die Achtung an die Sorge und eine Gefolgschaft die Lust,
  • ein Kult (statt Abgöttischaft) bindet die Sorge an die Achtung und eine Gefolgschaft die Lust und
  • ein Kult bindet die Sorge an die Lust und eine Andienschaft die Achtung.
Unterbindungsvereine der Herrschaftsformen
  • eine Vertreterschaft unterbindet die Achtung für die Sorge und der Orden selbst die Lust,
  • die Gefolgschaft unterbindet die Sorge für die Achtung und der Kult die Lust,
  • der Rat selbst unterbindet die Sorge für die Lust und eine Vertreterschaft die Achtung,
  • eine Vertreterschaft unterbindet die Achtung für die Unvernunft und ein Kult die Lust,
  • eine Gefolgschaft unterbindet die Sorge für die Rücksichtslosigkeit und ein Kult die Lust und
  • eine Gefolgschaft unterbindet die Sorge für die Abgemessenheit und eine Vertreterschaft die Achtung,
wobei wir folgende Verhinderungsbeziehungen benutzt haben:
  • ein Orden wird durch einen Kult verhindert,
  • eine Schule wird durch einen Orden oder einen Kult verhindert,
  • ein Verband wird durch eine Andienschaft verhindert,
  • ein Stand wird durch einen Rat oder eine Gefolgschaft verhindert,
  • ein Rat wird durch eine Gefolgschaft verhindert und
  • ein Bund wird durch eine Vertreterschaft verhindert
- die Hälfte von ihnen wurde bereits im vorigen Beitrag behandelt und die andere gilt auch, jedenfalls tendentiell.

Zugegebenermaßen stelle ich mich hier insgesamt auf den Standpunkt der empirischen Gegebenheit und verzichte auf eine Herleitung aus Prinzipien, und entsprechend asymmetrisch sieht das Ergebnis aus. Dennoch werde ich einige Dynamiken im allgemeinen betrachten.

1. Ende der Erneuerung

Auf die Erneuerung eines Seelenteils folgt stets die Herrschaft desselben. Der Unterbindungsverein wird dabei entweder übernommen, oder er verwandelt sich in den Leitungsverein: In beiden Fällen stellt er sich gegen den Leitungsverein, indem er entweder zu einem anderen Leitungsverein überwechselt oder sich selbst zu einem Leitungsverein wandelt.

Indogermanische Fälle
  • Vertreterschaft eines Standes unterstellt sich einem Orden (Soldatenwechsel),
  • Gefolgschaft eines Bundes unterstellt sich einem Verband (Gesindewechsel).
Semitische Fälle
Tibeto-japanische Fälle
2. Beginn der Erneuerung

Das Ende der Herrschaft eines Seelenteils ist stets das Ergebnis des Aufschwingens seines Bindungsvereins zum neuen Leitungsverein.

Indogermanische Fälle
Semitische Fälle
Tibeto-japanische Fälle
Anwendung auf die heutige Situation

Die indogermanische Herrschaft der Unvernunft kann heute nicht unmittelbar in die Herrschaft der Sorge übergehen, da die Ordensbildung nur aus der Not heraus erfolgen kann, so daß es zwischenzeitlich zur Herrschaft der Lust kommen wird.

Das heißt, daß der Stand, welcher unsere politischen Entscheidungen bestimmt, mit anderen Worten also wir selbst, die Wähler, als Leitungsverein durch einen Rat ersetzt werden wird, und unser Unterbindungsverein, unsere Vertreterschaft, sprich Beamtenschaft, wird dabei von diesem Rat übernommen werden. Auch wird er eine eigene Andienschaft zur Bindung ausbilden, doch ohne dabei sonderlich weit zu kommen.

Indogermanische Völker tolerieren die Herrschaft der Lust nicht. Es wird also zu zwei Strömungen kommen, welche ihr Ende anstreben:
  1. Bildung eines Ordens und Soldaten-, beziehungsweise Beamtenwechsel,
  2. Bildung eines Bundes in folge einer Dienerrebellion.
Die erste Strömung führt zur Herrschaft der Sorge, die zweite ohne Erneuerung der Sorge direkt zurück zur Herrschaft der Rücksichtslosigkeit.

Wenn wir noch einmal die folgende Abfolge betrachten,
so können wir den vorletzten Akkord mit der Bildung des Rates identifizieren und den letzten mit dem ungewissen Ausgang der Hinwendung seiner Vertreter- und Andienschaft.

Und wenn wir unseren Stand verlieren, werden vier Dinge wichtig für uns sein:
  1. den Rat im Auge zu behalten,
  2. ihm seine Vertreterschaft abspinstig zu machen,
  3. die Bildung eines Bundes möglichst zu verhindern und
  4. einen Orden zu bilden.
Auch wenn ich mich bisher sehr damit zurückgehalten habe, komme ich langsam zu der Überzeugung, daß die Zeit gekommen ist, zu welcher der vorletzte Akkord erklingt. Der Grund dafür ist letztlich, daß wir es zugelassen haben, bei unserer gegenseitigen standesmäßigen Berücksichtigung offensichtliche Falschheiten miteinzubeziehen, doch dazu werde ich noch einen eigenen Beitrag schreiben.

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7. Mai 2020

Die Vereine der höheren Kommunikation

Zu jeder Gattung höherer Kommunikation gehört ein Verein, welcher sie betreibt, nämlich
  • zur Berücksichtigung der Stand,
  • zur Frageaufwerfung der Rat,
  • zum Ausblick der (politische) Bund,
  • zur Gemahnung der Orden,
  • zum Nachweis der (pragmatische) Verband und
  • zur Einsicht die (exoterische) Schule.
Orden und Stand hier stimmen mit ihrer ursprünglichen Definition überein, die übrigen Vereine habe ich in dieser Form noch nicht betrachtet, das heißt, daß ich Schulen bisher über ihre esoterische Seite definiert habe, es hier aber auf ihre exoterische ankommt.

Unter einem Rat verstehe ich einen Verein, welcher seinen Mitgliedern dazu dient, sich gegenseitig ihre Frage zu beantworten.

Unter einem Bund verstehe ich einen Verein, welcher seinen Mitgliedern dazu dient, durch gemeinsame Verpflichtung ihre gemeinschaftlichen Möglichkeiten wahrzunehmen. Die Abgrenzung zum Stand ist zugegebenermaßen recht feinsinnig, aber wir werden im folgenden noch sehen, daß sie ihren praktischen Wert hat.

Unter einem Verband verstehe ich einen Verein, welcher es seinen Mitgliedern gestattet, ihre Erfahrungen weiterzugeben und von ihnen zu lernen.

Und unter einer Schule verstehe ich einen Verein, welcher es seinen Mitgliedern gestattet, einen Grundschatz an Einsichten unter einander voraussetzen zu können. Mit anderen Worten gehört hier jeder zur Schule, welcher sie besucht, und nicht nur jene, welche ihre Lehren gestalten.

Kommunikation ist hier und in den vorigen beiden Beiträgen die ehrliche Mitteilung des eigenen Denkens, geordnet nach den eigenen Gefühlen, und die hier beschriebenen Kommunikationsvereine dienen wie schon gesagt dazu, die eigene Sorge zu informieren und zu unterstützen. Gehören wir solchen Vereinen an, dann sollte es wohl schwerfallen, uns durch verfälschte Kommunikation zu täuschen, andernfalls aber leichter.

Betrachten wir also die Verfälschungen der einzelnen Gattungen der Kommunikation:
  • verfälschte Berücksichtigung ist Aufhetzung,
  • verfälschte Frageaufwerfung Ablenkung,
  • verfälschter Ausblick Reinreiten,
  • verfälschte Gemahnung Verblendung,
  • verfälschter Nachweis Reinlegen und
  • verfälschte Einsicht Irreleitung.
Wir sehen also, daß die Verfälschungen großteils mit den moralischen Defiziten aus Schwäche oder Bosheit übereinstimmen. Die Ablenkung gehört nicht zu ihnen, da erst in der Antwort auf die Frage die Substanz steckt, welche sich verzerren läßt, wobei wir Suggestivfragen ihr Fragesein absprechen und sie schlicht als Suggestionen behandeln, und das Reinlegen deshalb nicht, weil es aktive Partizipation voraussetzt, etwa wenn einer auf eine Scam-Mail antwortet.

Und, stimmt unsere Vermutung also? Fällt es schwerer
  • Standesmitglieder aufzuhetzen?,
  • Ratsmitglieder abzulenken?,
  • Bundesmitglieder reinzureiten?,
  • Ordensmitglieder zu verblenden?,
  • Verbandsmitglieder reinzulegen? und
  • Schulmitglieder irrezuleiten?
Das möchte ich wohl meinen. Der beste Schutz davor, durch verfälschte Kommunikation übervorteilt zu werden, besteht darin, einem ihr entsprechenden Kommunikationsverein anzugehören, und wo Übervorteilung an der Tagesordnung ist, da ist es Kommunikationsvereinsmitgliedschaft nicht.

Kommunikationsvereinsmitgliedschaft. Läßt sich das auch kürzer sagen? Wie wäre es mit Freiheit? Denn da liegt der Hase natürlich im Pfeffer. Machtausübung beruht fast immer darauf, Kommunikationsvereinsmitgliedschaft zu verhindern, was ich auch schon betrachtet habe. Die Freiheit hier ist natürlich nur eine relative, etwa das freie Eingestehen der eigenen Gezwungenheit im Rahmen der Berücksichtigung, und so lassen sich die im verlinkten Beitrag angestellten Betrachtungen vor dem hiesigen Hintergrund analysieren:
  • Abgöttischaft verhindert Ordensmitgliedschaft,
  • Vertreterschaft verhindert Bundesmitgliedschaft,
  • Gefolgschaft verhindert Standesmitgliedschaft und
  • Andienschaft verhindert Verbandsmitgliedschaft,
denn der Abgöttische und der Gefolgsmann täuschen sich, der Vertreter verpflichtet sich politisch und der sich Andienende pragmatisch.

Es wird viel Schindluder getrieben mit der Freiheit. Wo die Vereine der höheren Kommunikation blühen, da herrscht sie, und wo nicht, da nicht. Niemand sollte sich da etwas vormachen lassen, niemand sollte sich da reinlegen lassen.

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Die Gattungen der Kommunikation

Der vorige Beitrag führt auf die folgenden Gattungen der Kommunikation:
  • Bestetigung (Kommunikation der Erwartung),
  • Bemerkung (Kommunikation von Ärger, Angst, Schrecken, Gunst, Sicherheit, Eifer, Neugierde oder Kühnheit),
  • Berücksichtigung (Kommunikation von Leid, Erschöpfung, Übelkeit oder Begehren),
  • Eingebung:
    • Frageaufwerfung (Kommunikation der Vergessenheit),
    • Ausblick (Kommunikation der Wertschätzung),
    • Gemahnung (Kommunikation der Liebe),
    • Nachweis (Kommunikation der Anteilnahme: Glück oder Stolz),
    • Beweis (Kommunikation der Einsicht).

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6. Mai 2020

Kommunikation

Der Sinn aller Kommunikation besteht darin, uns über unsere Gefühle auszutauschen. Genauer gesagt dient Kommunikation dem sie Empfangenden dazu,
  • seine Lust zu unterstützen, wenn Erwartungen kommuniziert werden,
  • seine Achtung zu unterstützen, wenn Ärger, Angst, Schrecken, Gunst, Sicherheit, Eifer, Neugierde und Kühnheit kommuniziert werden,
  • seine Sorge zu informieren, wenn Leid, Erschöpfung, Übelkeit und Begehren kommuniziert werden und
  • seine Sorge zu unterstützen, wenn Vergessenheit, Wertschätzung, Liebe, Anteilnahme und Einsicht kommuniziert werden,
wobei Unterstützung bedeutet, einander entsprechende Seelenteile mehrerer Menschen quasi zu einem Seelenteil, einer Lust, einer Achtung oder einer Sorge, zusammenzuschließen, und Informierung, die Herrschaft der Sorge von der eigenen auf die Lust der Gemeinschaft auszudehnen.

Meistens ist die Kommunikation unbedenklich, also durch keine Erwägungen einzuschränken, lediglich in drei Fällen ist sie es nicht:
  • bei der Information der Sorge ist auf das Gleichgewicht zwischen Repräsentativität und Privatleben zu achten,
  • bei der Kommunikation der Kühnheit ist darauf zu achten, daß sie nur persönlich, also nicht anonym, und nur zwischen den Mitgliedern einer mit derselben Unternehmung befaßten Mannschaft stattfindet, also nicht etwa ein General öffentlich in der Zeitung schreibt, daß er zuversichtlich ist, einen Krieg gegen einen Nachbarn leicht gewinnen zu können, und
  • bei der Kommunikation der Wertschätzung ist darauf zu achten, daß sie auf Fälle gemeinsamer Wertschätzung beschränkt ist, also nicht etwa einer einem andern sagt, daß es ihm gefällt, ihn herumzukommandieren.
Was die Unterstützung der Lust und der Achtung und die Informierung der Sorge betrifft, so sehe ich keine Notwendigkeit, ihre einzelnen Unterfälle zu benennen, doch bei der Unterstützung der Sorge halte ich es für besser:
  • die Kommunikation der Vergessenheit bedeutet, eine Frage ins öffentliche Bewußtsein zu bringen,
  • jene der Wertschätzung, ein gemeinsames Interesse,
  • jene der Liebe, etwas Gebührendes oder Artgemäßes,
  • jene der Anteilnahme, etwas sich empirisch Erwiesenhabendes und
  • jene der Einsicht, etwas logisch Gültiges.
Leider erleben wir zurzeit eine groteske Verengung der öffentlichen Kommunikation auf die Vermittlung von Angst und Schrecken. Wie gesagt, ich halte die Kommunikation derselben prinzipiell für unbedenklich, bedenklich ist es aber, wenn nichts anderes kommuniziert wird:
  • in soweit, wie unsere Sorge nicht informiert wird, werden wir rücksichtslos,
  • in soweit, wie unsere Lust nicht unterstützt wird, zaghaft,
  • in soweit, wie unsere Achtung nicht unterstützt wird, unaufmerksam und
  • in soweit, wie unsere Sorge nicht unterstützt wird, gedankenlos.
Aber ich möchte es lieber jedem einzelnen meiner Leser überlassen, für sich selbst zu entscheiden, in wieweit ihm die Medien, welche ihm zur Verfügung stehen, die Teilhabe an der geheiligten Einrichtung der Kommunikation gestatten, anstatt irgendein Medium im speziellen zu kritisieren, denn ich verspreche mir nur davon eine Verbesserung der Lage, daß sich die Allgemeinheit, wie ich mir hier gerade, über die Mißlichkeit ihrer Lage bewußt wird und es unternimmt, ihr Abhilfe zu verschaffen.

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4. Mai 2020

Persönliche und gemeinschaftliche Denkweisen

Der Passus neben dem, was sie sonst noch sind im vorletzten Beitrag verdient offensichtlich noch eine Erläuterung, wie auch einiges andere.

Was sind eigentlich Analyse, Synthese und Sein? Was ist das Prinzip ihrer Homogenität?

Nun, wenn wir die folgende Tafel betrachten,

analytisch synthetisch ontisch
Orientierung Bedarfs-
orientierung
Verwertungs-
orientierung
Bildungs-
orientierung
Verständnis Eignungs-
verständnis
Hervorbringungs-
verständnis
Seins-verständnis
Wirkung Verhältnis-
wirkung
Kunst-
wirkung
Erhaltungs-
wirkung
sehen wir in ihren Spalten drei verschiedene Eigenläufe, welche aus drei unterschiedlichen Verständnissen hervorgehen, nämlich dem Eignungs-, Hervorbringungs- oder Seinsverständnis, und wenn wir das Prinzip der Homogenität dieser Verständnisse herausfinden, dann haben wir auch das von Analyse, Synthese und Sein als durch jene Verständnisse bestimmten Eigenläufe, oder, um es kürzer zu sagen, als mögliche Denkweisen herausgefunden, also als analytische, synthetische oder ontische Denkweise.

Ich sprach ja auch schon vorher von Analyse und Synthese, das heißt genauer gesagt von analytischen und synthetischen Wahrnehmungen, und wenn ich mir aus meiner jetzigen Perspektive heraus das damals Gesagte vor Augen führe, so läuft es darauf hinaus, daß eine analytische Wahrnehmung aus Einsicht heraus entspringt und eine synthetische als Ausdruck eines Gedankens.

Das ist eine ziemlich saubere Dichotomie, da Einsicht auf unwillkürlicher Verfolgung beruht und willkürliche Verfolgung gut durch das Ausdrücken von Gedanken abgedeckt wird. Ich sehe einstweilen nicht, daß es dort noch etwas zu klären gäbe, und werde es hier also dabei bewenden lassen.

Allerdings erhalten wir so nur zwei Verständnisse, das einsichtsgestützte Eignungsverständnis und das ausdrucksbezügliche Hervorbringungsverständnis, doch sind durch diese beiden alle Verständnisse begrifflicher Natur erfaßt, und somit bleibt nur das Verständnis der Begriffe selbst, und dieses Verständnis ist das Seinsverständnis, denn ein Begriff wird als ein Eindruck verstanden, welcher seine Gegenstände begleitet, also stets mit ihnen zusammen ist, womit wir hinreichend sicher sein können, alle Verständnisse betrachtet zu haben. (Das Seinsverständnis ist natürlich das Verständnis dessen, daß etwas ist, und damit zugleich das Verständnis dessen, wie es ist wahrzunehmen).

Freilich sehen wir ständig ein, drücken auch ständig aus und nehmen auch ständig wahr, und dennoch sind hiermit analytisches, synthetisches und ontisches Verständnis definiert und mit ihnen zusammen auch analytische, synthetische und ontische Denkweise, also Analyse, Synthese und Sein.

Die Denkweise der Jugend ist also ontisch, die des mittleren Alters synthetisch und die des hohen analytisch, indem die Jugend sich einübend auf Erfahrungen sinnt, das mittlere Alter erzeugend auf die Verbindung derselben und das hohe verwaltend auf die Übertragung der erzeugten Verbindungen.

Was sie sonst noch sind umfaßt also neben der Orientierung das zur selben Denkweise gehörende Verständnis und die zugehörige Wirkung, und zusammen bilden sie die persönliche Denkweise.

Daneben gibt es aber auch noch die gemeinschaftliche Denkweise des Zeitalters, in welchem eine Person lebt. Personlich ist die Denkweise eines Verwalters durch
  • Bedarfsorientierung,
  • Eignungsverständnis und
  • Verhältniswirkung
bestimmt, gleich in welchem Zeitalter er lebt, doch ist der Gegenstand seiner Beschäftigung im Zeitalter
  • der Wacht die Organisation, an welche sich die Orientierung der gemeinschaftlichen Analyse knüpft,
  • der Werke die Kultur, welche sich aus der Wirkung der gemeinschaftlichen Synthese ergibt und
  • der Wunder die Bildung, welche das Verständnis des gemeinschaftlichen Seins begründet
und entsprechend  verhält es sich mit den Einübenden und den Erzeugern, die persönliche Denkweise eines Einübenden ist durch
  • Bildungsorientierung,
  • Seinsverständnis und
  • Erhaltungswirkung
bestimmt, doch ist der Gegenstand seiner Beschäftigung im Zeitalter
  • der Wacht die Anerkennung, welche aus dem Verständnis der gemeinschaftlichen Analyse folgt,
  • der Werke die Unterstützung, welche die Orientierung der gemeinschaftlichen Synthese verkörpert und
  • der Wunder die Gewährung, welche die Wirkung des gemeinschaftlichen Seins ist
und die persönliche Denkweise eines Erzeugers durch
  • Verwertungsorientierung,
  • Hervorbringungsverständnis und
  • Kunstwirkung,
doch ist der Gegenstand seiner Beschäftigung im Zeitalter
  • der Wacht die Aufgabe, in welcher die Wirkung der gemeinschaftlichen Analyse wirkt,
  • der Werke die Lehre, welche zum Verständnis der gemeinschaftlichen Synthese beiträgt und
  • der Wunder die Teilhabe, welche die Orientierung des gemeinschaftlichen Seins befördert.

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3. Mai 2020

An die wortschöpferische Zunft

Ich könnte mich ja mitmeinen, aber wie im folgenden erhellt, tue ich es nicht.

Hab' mir dieses Interview angesehen und is' mir gleich wieder übel aufgestoßen, diese Liste:
  1. Coronaleugner,
  2. Klimaleugner,
  3. Holocaustleugner,
betrifft aber nicht nur den Interviewten, sondern mehr oder weniger alle, wie's aussieht.

Also, ihr, die ihr die Feder wie einen Zauberstab führt, holen wir das mal auf den Boden der Tatsachen zurück und betrachten das dort.

Wenn mein Nachbar einen umbringt, ich das zwar nicht sehe, aber den Umgebrachten des öfteren bei meinem Nachbarn gesehen habe, und jetzt die Polizei kommt und fragt, ob ich den Umgebrachten schon mal gesehen hätte, und ich das verneine, dann ist das strafbar!

Wenn ich neben einer Fabrik wohne und da einer kommt und was am Schornstein mißt und dann ein Journalist bei mir vorstellig wird und mich fragt, ob ich sehr unter meiner Nachbarschaft zu dieser Fabrik litte, und ich ihm sage, daß ich nie irgendwelche Probleme damit gehabt hätte, dann ist das nicht strafbar!

Und wenn ich mit einem Virus infiziert bin und sage, daß es mir gut geht, dann ist das auch nicht strafbar!

Jetzt könntet ihr ja meinen, das sei spitzfindiger Legalismus, antiquierte Gesetze und so, daß wir uns darüberhinaus schon längst weiterentwickelt hätten, aber da faßt ihr das wir zu weit.

Nicht wahr? Übrigens kann keine Analyse die Lage besser verdeutlichen als ein chronologischer Vergleich deutscher Synchronsprecher seit den 1970er Jahren mit einander. Also angefangen mit Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh, über Krieg der Sterne und James Bond - Moonraker bis zu dem, was heute synchronisiert wird. Ich habe mir gestern mal wieder Mathilde angesehen und hielt es schon nicht mehr aus und habe auf Französisch mit deutschen Untertiteln umgeschaltet, und dabei war es 2004 noch nicht einmal halb so schlimm wie heute, das Sprechen wird zerstört und mit ihm die Sprache.

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2. Mai 2020

Zukunftserwägung

Der Mensch durchläuft in seinem Leben drei Phasen, in welchen er Verschiedenes sucht,
  1. Erfahrungen,
  2. Erfahrungsverbindungen und
  3. Übertragungen dieser Verbindungen auf andere Erfahrungen,
zuerst fragt er, was die Welt sei, dann, wie sie zusammenpaßt und schließlich, ob sie auch weiterhin so zusammenpaßt. Ich benannte diese Phasen auch schon:
  1. Einübung,
  2. Erzeugung,
  3. Verwaltung,
doch habe ich etliches zu diesem Thema noch nicht betrachtet. In jeder Phase wird die Zukunft erwogen, doch was genau?
  1. Das Leben (gebundenes Heil), also Vorliebe, subjektiver Glaube und Gewissen,
  2. der Zeitgeist (freies Heil) und
  3. die Konstanz der Geschichte (das ewig Gültige).
Indem dies also erwogen wird, kommt ein jeder für sich zur Einsicht darüber, in welchem Zeitalter er lebt, indem nämlich folgende Festsetzung gilt:
ZeitalterEinübung Erzeugung Verwaltung
der Wacht Anerkennung Aufgabe Organisation
der Werke Unterstützung Lehre Kultur
der Wunder Gewährung Teilhabe Bildung
wobei
  • Aufgaben durch die Erfahrungsverbindung in der Haltung erzeugt werden,
  • Lehren durch die Erfahrungsverbindung im Verständnis und
  • Teilhabe durch die Erfahrungsverbindung in der Stellung (im objektiven Glauben),
siehe auch Orientierungen als Formen des Bedenkens.

Indem wir uns also unser Leben verfolgend in Anerkennung einüben, sehen wir ein, daß wir im Zeitalter der Wacht leben und analog auch alles weitere.

Es mag allerdings passieren, daß es uns nicht gelingt, nach der Erfahrung diese Erfahrung auch dem Zeitalter gemäß zu verbinden, sondern daß wir unverhofft auf die Notwendigkeit einer anderen Art der Verbindung stoßen, so daß wir zunächst wieder dieser Verbindung gemäß erfahren müssen - und am Ende eines Zeitalters muß es sich auch so zutragen.

Desweiteren ist zu bemerken, daß die übliche Reihenfolge: Sein, Analyse, Synthese, hier verletzt wird, denn
  1. ist Einübung ontisch, nämlich bildungsorientiert,
  2. Erzeugung synthetisch, nämlich verwertungsorientiert, und
  3. Verwaltung analytisch, nämlich bedarfsorientiert,
neben dem, was sie sonst noch sind, so daß es überpersönlicher Beziehungen bedarf, um die übliche Reihenfolge wiederherzustellen, ohne welche die Anstrengungen des Einzelnen unberücksichtigt blieben, denn
  • wozu bilden, wenn die Eignung nicht geprüft wird?,
  • wozu verwerten, wenn es nicht der Erhaltung dient? und
  • wozu den Bedarf decken, wenn daraus nichts verwertet wird?,
und das alles geschieht ja nicht, da
  • wir unsere Erfahrungen verbinden müssen, gleich welche sie auch sein mögen,
  • wir im Greisenalter nicht mehr den Schwung haben, uns auf der Grundlage unserer Verbindung neu einzuüben, und
  • wir nach dem Greisenalter tot sind.
Also gibt es die folgenden überpersönlichen Verbindungen, welche dem Abhilfe verschaffen, nämlich
  1. den Wettbewerb zwischen den unterschiedliche Erfahrungen gemacht Habenden,
  2. die Erneuerung durch die nächste Generation und
  3. die gesellschaftliche Anpassung an ein nahezu konstantes Umfeld.
Mit anderen Worten werden also alle Anstrengungen gemeinschaftlich belohnt, auch wenn ein einsam Lebender nichts von ihnen hat und auch ein gemeinschaftlich Lebender nur einen Bruchteil seines Lohns.

Freilich, wer auch nur einen Funken Verstand hat, der regt sich darüber nicht auf, sondern akzeptiert den fließenden Bau, dessen Teil er ist. Da es aber mit all dem nicht besonders gut bestellt ist, Wettbewerb gescheut wird, die Leute ewig leben wollen, aber alles ständig ändern, kann es mit dem Verstand, oder genauer gesagt der Vernunft, nicht besonders weit her sein, weshalb ich denn auch allen anderen Strömungen zum Trotz die These vertrete, daß wir unter der Herrschaft der Unvernunft leben.

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1. Mai 2020

Kein gefundenes Fressen

Es geht mir mittlerweile wieder gut genug, um es wagen zu können, die spirituelle Seite meiner Symptome vollständig, und nicht bloß minimalistisch, in den Blick zu nehmen.

Sie hängen nämlich von meiner Geisteshaltung ab, sind dabei aber von einer Widerwärtigkeit, welche sich nicht mit einer göttlichen Warnung oder Strafe in Einklang bringen läßt, sondern welche auf einen nach Genugtuung strebenden Geist schließen ließe.

Es wäre möglich, daß es sich bei ihnen um nachvollziehende Telepathie handelte, aber ich war mir im Grunde genommen von Anfang an, wenn auch unbewußt, sicher, daß es sich bei ihnen um materielle Spiegelung handelt.

Womit sich also die Frage stellt, was als rechtschaffen zu betrachten mir diese Erwiderung einbrachte.

Nun, die Antwort darauf habe ich bereits der Substanz nach im oben verlinkten minimalistischen Beitrag gegeben, aber um es auch formal passend zu sagen: Der Zeitgeist wird gegenwärtig durch die Gier nach und die Möglichkeit zur unsubstantiierten Beeinflussung vergiftet, und eine solche Beeinflussung ist zu einem solchen Grade nicht rechschaffen, daß es einzig rechtschaffen ist zu glauben, daß sie gebrochen wird, und auch danach zu handeln, indem man sämtliche dieser Gier Verfallenen vor dem eigenen Geist verdammt.

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