Berichtigungen zum Glauben
Der Beitrag Die Besinnungsabhängigkeit voranschreitender und zurücksetzender transzendenter Akte ist sehr knapp gehalten und spiegelt die Betrachtungstiefe der Beiträge Transzendenz im Detail vom 14.5.2014 und Von Ursprung und Ziel der Erwartungen im eigentlichen Sinne vom 21.5.2014 nicht vollständig wider, weshalb ich sie noch einmal rekapitulieren werde.
Wir erwarten, was wir auslösen, ohne daß diese Erwartung notwendigerweise unseren Charakter, also unseren subjektiven Glauben, unsere Vorliebe und unser Gewissen, widerspiegeln würde. Dennoch glauben wir an das Ausgelöstwerdende in einem objektiven Sinne, und dieser objektive Glaube ändert sich erst dadurch, daß sich uns unser subjektiver Glaube durch unsere Gefühle offenbart.
Indem wir also beispielsweise Reue empfinden, gewinnen wir eine Information über uns, welche unsere Antizipation dessen, was wir auslösen werden, beeinflußt, und auf diese Weise gleicht sich der objektive Glaube dem subjektiven an. Normalerweise wird dies unter dem Aspekt der Entscheidungsfreiheit betrachtet, doch halte ich diese für eine Illusion und betrachte dies also unter dem Aspekt der Besitzergreifung des Charakters von unserem Geist, ein Prozeß, welcher sich bei Selbstvergessenheit auch wieder umkehren mag.
Wenn wir nun unsere Gefühle hinreichend kennengelernt haben, bildet sich in uns die Erwartung aus, daß es bestimmte Formen der Auslösung gibt, welche nichts mit der Bewegung unseres Körpers zu tun haben, genauer gesagt, daß es nicht nur Vorsätze gibt, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten oder aufzufassen, sondern auch Vorsätze, sich etwas bestimmtem auszuliefern.
Dieser Begriff der Auslieferung bezeichnet also eine spezielle Form des Auslösens, und zwar den transzendenten Akt. Er überschneidet sich damit mit dem Begriff der Auslieferung als der Verpflichtung zur Beteiligung, und zwar massiv, ist aber nicht mit ihm identisch.
Und erst, wenn wir objektiv an transzendente Akte glauben, handelt es sich bei unserem Glauben um mehr als eine Berechnung von Wahrscheinlichkeiten, mit anderen Worten also wiederum um Glauben, wobei dieses Verständnis des Begriffs das schöpferische Potential des subjektiven Glaubens unterstreicht.
Glaube ist also zugleich etwas subjektives und objektives, wobei der subjektive Glaube den objektiven nach in ihm liegenden Prinzipien formt.
Die voranschreitenden und zurücksetzenden transzendenten Akten sind nach der oben angeführten knappen Darstellung einlösungsbezüglich. Gemeint ist damit, daß sie um die Frage kreisen, welche Form etwas annehmen sollte, wobei dieses etwas wiederum eine Verfolgung, eine Einlösung oder eine Auslösung sein mag.
Genauer gesagt handelt es sich bei voranschreitenden transzendenten Akten um ein Festhalten an einer bestimmten Form der Besinnung und bei den zurücksetzenden um ein Festhalten am Besinnen selbst, oder, wie man es dann auch sagen kann, bei den voranschreitenden um ein Fallenlassen des Besinnens selbst und bei den zurücksetzenden um ein Fallenlassen einer bestimmten Form der Besinnung.
Entweder wir liefern uns der Verantwortung (Auslösung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Verantworten (Auslösen) selbst. Im ersten Fall steht das Unmögliche in Aussicht, im zweiten das Einfinden in die Natur, und in beiden Fällen spiegelt die Wirklichkeit das Prinzip, welches wir ergreifen.
Entweder wir liefern uns der Beteiligung (Verfolgung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Beteiligen (Verfolgen) selbst. Im ersten Fall steht die Eingliederung des Anderen in Aussicht, im zweiten die eigene, und in beiden Fällen wird unser Verbindungswunsch bemerkt.
Und entweder liefern wir uns der Ordnung (Einlösung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Ordnen (Einlösen) selbst. Im ersten Fall steht die Neugeburt der Welt in Aussicht (also die Gnade der Ordnung), im zweiten die eigene (also die Gnade der Erkenntnis), und in beiden Fällen manifestiert sich das Heil der erkannten Bedeutsamkeit gemäß.
Es ist ein bißchen peinlich, daß mir das Verhältnis zwischen der Gnade der Ordnung und der Gnade der Erkenntnis nicht vorher aufgegangen ist, aber ich meine, dessen ungeachtet doch nichts falsches über sie behauptet zu haben. Jedenfalls liegt hier der Schlüssel, warum die Enthebung als persönlich zurücksetzender (aber geschichtlich voranschreitender) ideeller transzendenter Akt unter die Beklommenheit fällt und die Auslieferung als persönlich voranschreitender (aber geschichtlich zurücksetzender) ideeller transzendenter Akt unter die Besessenheit, ohne daß damit etwas über das vorwaltende Prinzip in den verschiedenen Zeitaltern ausgesagt wäre, also das Heilsprinzip im Zeitalter der Werke, das Beteiligungsprinzip im Zeitalter der Wunder und das Wirkungsprinzip im Zeitalter der Wacht: Die Neugeburt eines Zeitalters erfolgt immer in Besessenheit und durch das Heilsprinzip, doch umgekehrt bemüht die Auslieferung im doppelten Sinne, also als transzendenter Akt und als Verpflichtung zur Beteiligung, nicht notwendigerweise das Heilsprinzip, sondern im Zeitalter der Wunder vorwiegend das Beteiligungsprinzip im Gebet um die eigene Bahn.
Wenn ich heute auf meinen Glauben blicke, so weiß ich, daß ich verpflichtet bin, an ihm festzuhalten und persönlich voranzuschreiten, auch wenn, oder auch gerade weil mich eine ungeheu're Glaubensbeliebigkeit umgibt. Das Bild am Ende von The Matrix Revolutions könnte falscher nicht sein: Was immer mir in meinem Leben auch an Feindseligkeit begegnet ist, es drückt keinen konkurrierenden Willen aus, sondern grenzenlose Ignoranz. Da steht keine Armee von Smithklonen, sondern ein Meer von Gänseblümchen, welche ihre Häupter im Wind neigen.
Einst mögen wir alle Teil des Windes werden; ist doch Gott ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.
Wir erwarten, was wir auslösen, ohne daß diese Erwartung notwendigerweise unseren Charakter, also unseren subjektiven Glauben, unsere Vorliebe und unser Gewissen, widerspiegeln würde. Dennoch glauben wir an das Ausgelöstwerdende in einem objektiven Sinne, und dieser objektive Glaube ändert sich erst dadurch, daß sich uns unser subjektiver Glaube durch unsere Gefühle offenbart.
Indem wir also beispielsweise Reue empfinden, gewinnen wir eine Information über uns, welche unsere Antizipation dessen, was wir auslösen werden, beeinflußt, und auf diese Weise gleicht sich der objektive Glaube dem subjektiven an. Normalerweise wird dies unter dem Aspekt der Entscheidungsfreiheit betrachtet, doch halte ich diese für eine Illusion und betrachte dies also unter dem Aspekt der Besitzergreifung des Charakters von unserem Geist, ein Prozeß, welcher sich bei Selbstvergessenheit auch wieder umkehren mag.
Wenn wir nun unsere Gefühle hinreichend kennengelernt haben, bildet sich in uns die Erwartung aus, daß es bestimmte Formen der Auslösung gibt, welche nichts mit der Bewegung unseres Körpers zu tun haben, genauer gesagt, daß es nicht nur Vorsätze gibt, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten oder aufzufassen, sondern auch Vorsätze, sich etwas bestimmtem auszuliefern.
Dieser Begriff der Auslieferung bezeichnet also eine spezielle Form des Auslösens, und zwar den transzendenten Akt. Er überschneidet sich damit mit dem Begriff der Auslieferung als der Verpflichtung zur Beteiligung, und zwar massiv, ist aber nicht mit ihm identisch.
Und erst, wenn wir objektiv an transzendente Akte glauben, handelt es sich bei unserem Glauben um mehr als eine Berechnung von Wahrscheinlichkeiten, mit anderen Worten also wiederum um Glauben, wobei dieses Verständnis des Begriffs das schöpferische Potential des subjektiven Glaubens unterstreicht.
Glaube ist also zugleich etwas subjektives und objektives, wobei der subjektive Glaube den objektiven nach in ihm liegenden Prinzipien formt.
Die voranschreitenden und zurücksetzenden transzendenten Akten sind nach der oben angeführten knappen Darstellung einlösungsbezüglich. Gemeint ist damit, daß sie um die Frage kreisen, welche Form etwas annehmen sollte, wobei dieses etwas wiederum eine Verfolgung, eine Einlösung oder eine Auslösung sein mag.
Genauer gesagt handelt es sich bei voranschreitenden transzendenten Akten um ein Festhalten an einer bestimmten Form der Besinnung und bei den zurücksetzenden um ein Festhalten am Besinnen selbst, oder, wie man es dann auch sagen kann, bei den voranschreitenden um ein Fallenlassen des Besinnens selbst und bei den zurücksetzenden um ein Fallenlassen einer bestimmten Form der Besinnung.
Entweder wir liefern uns der Verantwortung (Auslösung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Verantworten (Auslösen) selbst. Im ersten Fall steht das Unmögliche in Aussicht, im zweiten das Einfinden in die Natur, und in beiden Fällen spiegelt die Wirklichkeit das Prinzip, welches wir ergreifen.
Entweder wir liefern uns der Beteiligung (Verfolgung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Beteiligen (Verfolgen) selbst. Im ersten Fall steht die Eingliederung des Anderen in Aussicht, im zweiten die eigene, und in beiden Fällen wird unser Verbindungswunsch bemerkt.
Und entweder liefern wir uns der Ordnung (Einlösung) auf eine bestimmte Weise aus oder dem Ordnen (Einlösen) selbst. Im ersten Fall steht die Neugeburt der Welt in Aussicht (also die Gnade der Ordnung), im zweiten die eigene (also die Gnade der Erkenntnis), und in beiden Fällen manifestiert sich das Heil der erkannten Bedeutsamkeit gemäß.
Es ist ein bißchen peinlich, daß mir das Verhältnis zwischen der Gnade der Ordnung und der Gnade der Erkenntnis nicht vorher aufgegangen ist, aber ich meine, dessen ungeachtet doch nichts falsches über sie behauptet zu haben. Jedenfalls liegt hier der Schlüssel, warum die Enthebung als persönlich zurücksetzender (aber geschichtlich voranschreitender) ideeller transzendenter Akt unter die Beklommenheit fällt und die Auslieferung als persönlich voranschreitender (aber geschichtlich zurücksetzender) ideeller transzendenter Akt unter die Besessenheit, ohne daß damit etwas über das vorwaltende Prinzip in den verschiedenen Zeitaltern ausgesagt wäre, also das Heilsprinzip im Zeitalter der Werke, das Beteiligungsprinzip im Zeitalter der Wunder und das Wirkungsprinzip im Zeitalter der Wacht: Die Neugeburt eines Zeitalters erfolgt immer in Besessenheit und durch das Heilsprinzip, doch umgekehrt bemüht die Auslieferung im doppelten Sinne, also als transzendenter Akt und als Verpflichtung zur Beteiligung, nicht notwendigerweise das Heilsprinzip, sondern im Zeitalter der Wunder vorwiegend das Beteiligungsprinzip im Gebet um die eigene Bahn.
Wenn ich heute auf meinen Glauben blicke, so weiß ich, daß ich verpflichtet bin, an ihm festzuhalten und persönlich voranzuschreiten, auch wenn, oder auch gerade weil mich eine ungeheu're Glaubensbeliebigkeit umgibt. Das Bild am Ende von The Matrix Revolutions könnte falscher nicht sein: Was immer mir in meinem Leben auch an Feindseligkeit begegnet ist, es drückt keinen konkurrierenden Willen aus, sondern grenzenlose Ignoranz. Da steht keine Armee von Smithklonen, sondern ein Meer von Gänseblümchen, welche ihre Häupter im Wind neigen.
Einst mögen wir alle Teil des Windes werden; ist doch Gott ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.
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