Die anthropozentrisch verstandene Welt
Ich habe mich im Rahmen des gestrigen Beitrags noch einmal mit den Sassaniden beschäftigt, und angesichts dieser Bilder
dürfte es klar sein, daß das europäische Mittelalter in militärischer Hinsicht, also was Ausrüstung und Berufsethos angeht, eine Fortsetzung der persischen Aswaran war, was sich auch damit deckt, daß der Stahl von Ulfberhtschwertern wohl aus Persien importiert wurde.
Und was nun das Berufsethos angeht, so ist er doch dadurch geprägt, etwas darzustellen, und zwar als freiwillige Entscheidung. Was sind die diesbezüglichen Alternativen?
Also kommen wir zu den Geistern zurück,
Freilich, abstrakt läßt sich einräumen, daß alles drei stimmt, doch persönlich hängt jeder nur an einem von diesen dreien. Auch ist nicht gesagt, daß sich Menschen in dem, was sie darstellen, anstoßen und sich wünschen, nicht verrennen können. Daß die Könige der Sassaniden philosophisch gesinnt waren, ist durchaus anzunehmen, hatten sie doch die Macht, die Darstellung zu wählen, aus welchem Grund auch Platon die Philosophen unter den Kriegern sucht, also weil er letztere, wie die Nomoi verdeutlichen, für Darstellende hält, doch heißt das natürlich nicht, daß ihre Könige sonderlich gute Philosophen waren, und in dem Punkt sind die christlichen Ritter ihnen dann auch überlegen, da nicht ihr König, sondern die Kirche bestimmte, was sie darstellten.
dürfte es klar sein, daß das europäische Mittelalter in militärischer Hinsicht, also was Ausrüstung und Berufsethos angeht, eine Fortsetzung der persischen Aswaran war, was sich auch damit deckt, daß der Stahl von Ulfberhtschwertern wohl aus Persien importiert wurde.
Und was nun das Berufsethos angeht, so ist er doch dadurch geprägt, etwas darzustellen, und zwar als freiwillige Entscheidung. Was sind die diesbezüglichen Alternativen?
- Die Zeit zu prägen,
- auf der Höhe der Zeit zu sein und
- der Zeit zu widerstehen.
Also kommen wir zu den Geistern zurück,
- Gestimmte versuchen die Zeit zu prägen,
- Fordernde auf der Höhe der Zeit zu sein und
- Erregte der Zeit zu widerstehen,
- das Verfolgte das Dargestellte ist, in bezug auf welches sich der einzelne erklärt,
- das Ausgelöste das möglichst ordentlich Angestoßene und
- das Eingelöste das Erwünschte, worauf sich die Absicht des einzelnen richtet.
- sich Gott aus Sicht des Gestimmten in der Welt darstellt,
- aus Sicht des Fordernden Gott die Welt anstößt und
- aus Sicht des Erregten sich Gott die Welt wünscht,
- der Gestimmte als Teil der göttlichen Darstellung sieht,
- der Fordernde als Teil des göttlichen Anstoßes und
- der Erregte als Teil des göttlichen Wunsches,
Freilich, abstrakt läßt sich einräumen, daß alles drei stimmt, doch persönlich hängt jeder nur an einem von diesen dreien. Auch ist nicht gesagt, daß sich Menschen in dem, was sie darstellen, anstoßen und sich wünschen, nicht verrennen können. Daß die Könige der Sassaniden philosophisch gesinnt waren, ist durchaus anzunehmen, hatten sie doch die Macht, die Darstellung zu wählen, aus welchem Grund auch Platon die Philosophen unter den Kriegern sucht, also weil er letztere, wie die Nomoi verdeutlichen, für Darstellende hält, doch heißt das natürlich nicht, daß ihre Könige sonderlich gute Philosophen waren, und in dem Punkt sind die christlichen Ritter ihnen dann auch überlegen, da nicht ihr König, sondern die Kirche bestimmte, was sie darstellten.
Labels: 27, charaktere, formalisierung, geschichte, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία