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12. Juli 2020

Einbrüche des Heils

Wahrscheinlich ist es besser, eine Übersicht über die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Heils anzugeben, auch wenn wenig Neues dabei zu Tage tritt.

Zunächst einmal gibt es die beurteilenden Gefühle der Sorge, also Wertschätzung, Liebe und Anteilnahme. Diese entsprechen meinem ursprünglichen Verständnis vom Wesentlichen, Schönen und Mächtigen, zur Unterscheidung vom jetzigen, kulturellen als natürlich Wesentliches, natürlich Schönes und natürlich Mächtiges referenziert, in dem Sinne, daß wir als wesentlich wertschätzen, als schön lieben und als mächtig anteilnehmen.

Und dann gibt es die Gefühle der Aufgerufenheit, weil wir das natürlich Wesentliche, natürlich Schöne oder natürlich Mächtige vernachlässigen, und dieses scharfe in Erinnerung Bringen habe ich als Vorliebe, Glaube und Gewissen bezeichnet, wobei Glaube aber auch für viele andere Dinge steht und hier noch nicht einmal der subjektive Glaube selbst gemeint ist, welcher dem natürlich Schönen entspricht, sondern eben der Aufruf dazu, es in Erinnerung zu bringen.

Damit ich nicht gezwungen bin, ständig Romane zu schreiben, wenn ich das Wort Glaube benutze, sei dieser Aufruf also auch als Glaubensmahnung bezeichnet.

Und um die seltsame Rede vom subjektiven und objektiven Glauben etwas eingängiger zu machen, möge folgende Alternative eingeführt werden: Wenn wir das Geliebte erwarten, glauben wir. (Das eben ist der subjektive Glaube, daß wir etwas lieben oder es für schön halten.)

Und wo wir das gerade am Wickel haben, möchte ich noch drei verschiedene Arten dieser Erwartung unterscheiden, nämlich
  1. die Anteilnahme Gottes an seinen Geschöpfen, daß Er sie hört, also daß das von ihnen Geliebte prinzipiell in die Schöpfung der Welt eingeht (unter gewissen Bedingungen, welche die Sünde betreffen, also in wiefern sie bereit sind, das Geliebte an sich selbst durch ihre eigene Entscheidung wahr werden zu lassen),
  2. die Segnung einer bestimmten Entwicklung, des Zeitgeistes, daß durch sie mehr vom Geliebten in die Welt tritt und
  3. die Wahrwerdung eines Versprechens, eines Geliebten.
Ich weiß wohl, daß ich geboren wurde, um Gerechtigkeit zu sehen, und diese Tage habe ich das Gefühl, daß ich sie auch sehen werde.

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