Gemeinschaftliche Verortung
Ich stand gestern unter dem Eindruck eines geistigen Ringens, welches ich nicht recht verstand, aber aus irgendeinem Grund wollte ich Raumschiff Enterprise (TNG) sehen. Ich traf dann noch eine Entscheidung, und meine Situation änderte sich. Die letzte Nacht schlief ich dann gut, bis mich die Aufregung darüber, daß es schneit, aufweckte.
Ich weiß, wenn es schneit. Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, und freute mich darüber, daß es schneit. Die Luft ist anders, wenn es schneit, kühler und trockener. Nun, nach ein, zwei Stunden ging ich doch 'raus, um nachzusehen und: Es schneite.
Als Raumschiff Enterprise damals im Fernsehen lief, machte ich gerade mein Abitur. Irgendwie hängt das alles zusammen, von solchen Einsichten gehe ich aus. Schnee... Alle Kinder freuen sich, wenn es schneit. Alle Kinder spritzen im flachen Wasser, und alle Kinder freuen sich darüber, wenn es schneit. Aber Schneebälle zu formen muß man ihnen doch erst zeigen.
Nun, der Schlüssel liegt im Abitur. Das Abitur ist ein Wettkampf. Und an so einem Wettkampf teilzunehmen ist etwas ganz anderes, als was ich gestern vor dem Stimmungswandel empfand. So ein Wettkampf hat etwas feierliches, alle Beteiligten, ob aktiv oder passiv, ehren die Disziplin, in welcher der Wettkampf ausgetragen wird. Die Menschen raffen sich auf und stellen ihre Eigeninteressen für seine Dauer zurück und schaffen Kultur, indem sie dafür die Verantwortung übernehmen, eine Disziplin zu ehren, indem sie Leistungen in ihr ehren.
Und wenn es schneit? Da könnte man nun scherzen, daß dann die Winterspiele angesagt sind: Schneeschieben, Eis von der Windschutzscheibe kratzen, rechtzeitig vor scharfen Kurven bremsen. Aber die Sache ist viel einfacher: Der Schnee ist überall, und wir müssen alle mit ihm fertigwerden. Auf einen Schlag übernehmen wir gemeinschaftlich die Verantwortung für ihn, auf einen Schlag verorten wir uns gemeinsam als Katastrophenhelfer, wobei Schneefall natürlich die lustigste Katastrophe ist, welche es gibt.
Ja, Irgendwelche haben andere Pläne, Irgendwelche würden uns lieber verrotten sehen und Pilze ansetzen. Was ist Wahn? Logisch gesehen nicht mehr, als sich bezüglich eines Wirkungszusammenhangs zu irren, meistens das menschliche Wirken betreffend. Aber wenn er das menschliche Wirken betrifft, so hat er auch Folgen für den menschlichen Umgang: Wahn und soziales Verhalten gehören dann zusammen, und der Wahn ist dann bereits als anerkannt Gültiges die Grundlage einer potentiellen gesellschaftlichen Norm, das heißt, er ist teilbar und Grundlage einer potentiellen gemeinschaftlichen Verortung, nämlich die betroffene Norm aufrechtzuhalten.
Und was unterscheidet das erste also vom zweiten? Daß es sich nicht täuscht, ja. Aber es gibt Gründe dafür, genauer gesagt zwei:
Praktisch heißt das, daß wir behaupteten Wirkungszusammenhängen, welche den Vorrang über das von uns Beobachtbare beanspruchen, mit systematischem Mißtrauen begegnen sollten, wohl wissend, daß wir uns ignorant erweisen könnten, aber verstehend, daß die einzig vernünftige Verhandlungsstrategie unserer Interessen darin besteht, für gravierende Behauptungen klare Beweise zu verlangen, und auf der Grundlage wird die gemeinschaftliche Verortung auch, wie es ihr gemäß ist, lokal erfolgen, denn es gibt zu Vieles, wofür es keine global klaren Beweise gibt.
Ich weiß, wenn es schneit. Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, und freute mich darüber, daß es schneit. Die Luft ist anders, wenn es schneit, kühler und trockener. Nun, nach ein, zwei Stunden ging ich doch 'raus, um nachzusehen und: Es schneite.
Als Raumschiff Enterprise damals im Fernsehen lief, machte ich gerade mein Abitur. Irgendwie hängt das alles zusammen, von solchen Einsichten gehe ich aus. Schnee... Alle Kinder freuen sich, wenn es schneit. Alle Kinder spritzen im flachen Wasser, und alle Kinder freuen sich darüber, wenn es schneit. Aber Schneebälle zu formen muß man ihnen doch erst zeigen.
Nun, der Schlüssel liegt im Abitur. Das Abitur ist ein Wettkampf. Und an so einem Wettkampf teilzunehmen ist etwas ganz anderes, als was ich gestern vor dem Stimmungswandel empfand. So ein Wettkampf hat etwas feierliches, alle Beteiligten, ob aktiv oder passiv, ehren die Disziplin, in welcher der Wettkampf ausgetragen wird. Die Menschen raffen sich auf und stellen ihre Eigeninteressen für seine Dauer zurück und schaffen Kultur, indem sie dafür die Verantwortung übernehmen, eine Disziplin zu ehren, indem sie Leistungen in ihr ehren.
Und wenn es schneit? Da könnte man nun scherzen, daß dann die Winterspiele angesagt sind: Schneeschieben, Eis von der Windschutzscheibe kratzen, rechtzeitig vor scharfen Kurven bremsen. Aber die Sache ist viel einfacher: Der Schnee ist überall, und wir müssen alle mit ihm fertigwerden. Auf einen Schlag übernehmen wir gemeinschaftlich die Verantwortung für ihn, auf einen Schlag verorten wir uns gemeinsam als Katastrophenhelfer, wobei Schneefall natürlich die lustigste Katastrophe ist, welche es gibt.
Ja, Irgendwelche haben andere Pläne, Irgendwelche würden uns lieber verrotten sehen und Pilze ansetzen. Was ist Wahn? Logisch gesehen nicht mehr, als sich bezüglich eines Wirkungszusammenhangs zu irren, meistens das menschliche Wirken betreffend. Aber wenn er das menschliche Wirken betrifft, so hat er auch Folgen für den menschlichen Umgang: Wahn und soziales Verhalten gehören dann zusammen, und der Wahn ist dann bereits als anerkannt Gültiges die Grundlage einer potentiellen gesellschaftlichen Norm, das heißt, er ist teilbar und Grundlage einer potentiellen gemeinschaftlichen Verortung, nämlich die betroffene Norm aufrechtzuhalten.
Und was unterscheidet das erste also vom zweiten? Daß es sich nicht täuscht, ja. Aber es gibt Gründe dafür, genauer gesagt zwei:
- daß die gemeinschaftliche Verortung auf der Grundlage des der Gemeinschaft unmittelbar Bekannten erfolgt, etwa welchen Nutzen eine Disziplin besitzt oder daß Schnee liegt und welche Eigenschaften er hat, und
- daß die Informationsverbreitung funktioniert, und insbesondere die Verbreitung öffentlich zugänglicher Informationen.
Praktisch heißt das, daß wir behaupteten Wirkungszusammenhängen, welche den Vorrang über das von uns Beobachtbare beanspruchen, mit systematischem Mißtrauen begegnen sollten, wohl wissend, daß wir uns ignorant erweisen könnten, aber verstehend, daß die einzig vernünftige Verhandlungsstrategie unserer Interessen darin besteht, für gravierende Behauptungen klare Beweise zu verlangen, und auf der Grundlage wird die gemeinschaftliche Verortung auch, wie es ihr gemäß ist, lokal erfolgen, denn es gibt zu Vieles, wofür es keine global klaren Beweise gibt.
Labels: 34, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα