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17. November 2022

Perikopen nach Trinitatis

Zum Allgemeinen siehe den vorigen Beitrag.

1. Sonntag nach Trinitatis
Lk 10:16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.
I Joh 5:39–47 Klage über den Unglauben der Schriftgelehrten
IV Lk 16:19–31 Lazarus in Abrahams Schoß
2. Sonntag nach Trinitatis
Mt 11:28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
II Mt 11:25–30 Sanftes Joch
V Lk 14:15–24 Großes Abendmahl
3. Sonntag nach Trinitatis
Lk 19:10 Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
III Lk 15:1–10 Verlorenes Schaf
VI Lk 15:1–3.11b–32 Verlorener Sohn
4. Sonntag nach Trinitatis
I Lk 6:36–42 Splitter und Balken im Auge
IV Joh 8:3–11 Der werfe den ersten Stein.
5. Sonntag nach Trinitatis
I Mt 9:35 – 10:10 Aufgabe der zwölf Jünger
II Lk 5:1–11 Menschenfänger
V Joh 1:35–51 Erste Jünger
6. Sonntag nach Trinitatis
III Mt 28:16–20 Missionsbefehl
7. Sonntag nach Trinitatis
I Joh 6:30–35 Brot des Lebens
IV Joh 6:1–15 Speisung der 5000
8. Sonntag nach Trinitatis
II Joh 9:1–7 Heilung eines Blindgeborenen
IV Mk 12:41–44 Arme Witwe
V Mt 5:13–16 Salz und Licht
9. Sonntag nach Trinitatis
Lk 12:48 Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
III Mt 7:24–27 Haus auf Sand und Fels
IV Mt 25:14–30 Anvertraute Talente
VI Mt 13:44–46 Kostbare Perle
10. Sonntag nach Trinitatis

   Kirche und Israel
I Mk 12:28–34 Höchstes Gebot
IV Mt 5:17–20 Erfüllung des Gesetzes
   Gedenktag der Zerstörung Jerusalems
I Lk 19:41–48 Klage über Jerusalem
11. Sonntag nach Trinitatis
II Lk 18:9–14 Pharisäer und Zöllner
V Lk 7:36–50 Fußsalbung
12. Sonntag nach Trinitatis
III Mk 7:31–37 Heilung eines Tauben
VI Lk 13:10–17 Heilung einer Krummen am Sabbat
13. Sonntag nach Trinitatis
Mt 25:40 Christus spricht:‚Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.‘
I Mk 3:31–35 Jesu wahre Verwandte
IV Lk 10:25–37 Barmherziger Samariter
14. Sonntag nach Trinitatis
II Lk 19:1–10 Zachäus
V Lk 17:11–19 Dankbarer Samariter
15. Sonntag nach Trinitatis
III Lk 17:5–6 Glaube wie ein Senfkorn
VI Mt 6:25–34 Lilien auf dem Feld
16. Sonntag nach Trinitatis
I Joh 11:1-3,17–45 Auferweckung des Lazarus
IV Lk 7:11–16 Auferweckung zu Nain
17. Sonntag nach Trinitatis
II Mt 15:21–28 Brosamen für die Hunde
V Mk 9:17–27 Stummer Geist
18. Sonntag nach Trinitatis
III Mk 10:17–27 Kamel durch's Nadelöhr
19. Sonntag nach Trinitatis
I Joh 5:1–16 Nimm dein Bett.
IV Mk 2:1–12 Heilung und Vergebung der Sünden
20. Sonntag nach Trinitatis
II Mk 2:23–28 Ährenraufen am Sabbat
V Mk 10:2–16 Scheidungsverbot
21. Sonntag nach Trinitatis
III Mt 10:34–39 Nicht Frieden, sondern das Schwert.
IV Joh 15:9–17 Liebt euch untereinander.
VI Mt 5:38–48 Andere Backe
22. Sonntag nach Trinitatis
I Mt 18:21–35 Schalksknecht
III Mt 18:15–20 Brüderliche Zurechtweisung
23. Sonntag nach Trinitatis
II Mt 22:15–22 Dem Kaiser, was des Kaisers ist.
V Mt 5:33–37 Unart der Beteuerung
24. Sonntag nach Trinitatis
III/VI Mk 1:21–28 Austreibung eines unreinen Geists
Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres
Mt 5:9 Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
I Lk 6:27–38 Andere Backe
IV Lk 17:20–30 Noah und Menschensohn
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
II Lk 16:1–9 Ungerechter Verwalter
IV Lk 18:1–8 Richter und Witwe
V Mt 25:31–46 Schafe zur Rechten, Böcke zur Linken.
Buß- und Bettag
III Mt 7:12–20 Enge Pforte
IV Offb 3:1–6 Sardes, Mahnung zur Treue
VI Lk 13:1–9 Buße und fruchtloser Feigenbaum
Letzter Sonntag des Kirchenjahres

   Ewigkeitssonntag
Lk 12:35 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.
I Mt 25:1–13 Kluge und törichte Jungfrauen
II Offb 21:1–7 Neues Jerusalem
IV Mk 13:28–37 Austreibender Feigenbaum
   Totensonntag
I Joh 5:24–29 Gericht des Menschensohns
IV Joh 6:37–40 Auferweckung am Jüngsten Tag
Bemerkungen. Die ersten beiden Sonntage nach Trinitatis beschäftigen sich mit der Notwendigkeit, die christliche Gemeinde stets neu zu bilden und raten dem Kirchgänger also zur Vorsicht hinsichtlich der Frage, wer zu ihr gehört, und insbesondere, ob er selbst zu ihr gehört. Daran schließt sich die Aufmunterung, sich nicht selbst auszuschließen am dritten Sonntag an, und am vierten, Anderen gegenüber Augenmaß zu wahren. Dies ist von einigem Nutzen für die Kirchgänger, setzt aber wiederum voraus, daß sie bereits wissen, wohin sie wollen.

Die nächsten drei Sonntage sind wieder kirchliche Selbstbeweihräucherung.

Der achte und neunte Sonntag nach Trinitatis beschäftigen sich mit der Frage der Verantwortung und nützen den Kirchgängern wieder unter der genannten Voraussetzung.

Am zehnten Sonntag wird der historische Auftrag Christi beleuchtet.

Vom elften bis zum vierzehnten wird das Thema der ersten vier wieder aufgegriffen.

Am fünfzehnten wird es für einen Appell an die Festigkeit unterbrochen, welcher am sechzehnten mit dem Gelingen des Werkes Christi verbunden wird, um am siebzehnten und achtzehnten wieder zum vorigen Thema zurückzukehren.

Vom neunzehnten bis zum dreiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis werden philosophische Fragen erörtert:
  • am 19. Sinn und Notwendigkeit der Strafe, nicht zu zerstören, was man reparieren kann,
  • am 20. das Wesen der Vergehung, nicht am Buchstaben, sondern am Menschen,
  • am 21. die Verbundenheit von Streit und Liebe, nicht gleichgültig zu sein,
  • am 22. die Notwendigkeit des Richtens, die Ausgeglichenheit der Gemeinde zu bewahren,
  • am 23. das eigene Wirkungsfeld, was persönlich erreicht werden kann.
Der vierundzwanzigste steht damit in sofern in Verbindung, als daß sich unreine Geister oftmals auf oberflächliche Analysen stützen. Diese Gottesdienste helfen den Kirchgängern dabei, Antworten auf ihre Fragen zu finden, aber es sind keine grundsätzlichen Fragen, sondern solche, welche die Praxis aufwirft.

Am drittletzten Sonntag des Kirchenjahrs richtet sich der Blick dem Erfolg des Werkes zu, am vorletzten wird erwogen, daß es auf weltlichem Wege zu Stande kommt, am Buß- und Bettag, daß wir vom Falschen lassen müssen, am Ewigkeitssonntag werden wir zur Ausdauer beim Erwarten von Christi Wiederkehr ermahnt und am Totensonntag wird uns die Auferstehung verhießen.

Es ist ein wenig seltsam, daß dem Pastor hier die Entscheidung überlassen wird, ob er die Endzeit für gekommen hält oder nicht, als ob es genügte, den Kirchgängern einmal im Jahr zu sagen, sie mögen die Bibel studieren und sehen, was sich erfüllt, immerhin mehr, als sie auf die Auferstehung zu vertrösten, aber nicht gerade viel.

Doch vielleicht betrachtet mancher die Auferstehung auch gar nicht als Vertröstung, sondern als bevorstehenden Anbruch der tausendjährigen Herrschaft der Heiligen, in welchem Fall es aber auch nicht gerade viel ist, ihr einmal im Jahr entgegenzufiebern.

Da die protestantische Kirche sich an diesen Zyklus bindet, welche Rolle kann sie bei einer geistigen Erneuerung spielen?, beziehungsweise zu welcher Art Erneuerung ist sie nur fähig?

All diese Mühe für dieses Résumé? Nun, es ist besser zu verstehen, was etwas ist, als nur zu verstehen, was es nicht ist, selbst wenn das eigene Interesse nur auf letzteres geht: So hektisch sollte man nicht durch die Zeit rennen, daß man die Welt nicht wahrnimmt, und gerade wenn sich die Zeiten ändern, ist man gut beraten, eine Bestandsaufnahme zu machen, um zu verstehen, was sich wie ändert.

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