Umnachtende Lügen
Zu jeder der drei ethischen Umnachtungen ruft eine umnachtende Lüge auf, nämlich
Beispielsweise wurden unlängst liberté, égalité, fraternité zu diversité, égalité, inclusivité objektiviert, und durchaus nicht abwegig, da sich Freiheit für gewöhnlich in größerer Vielfalt ausdrückt und Brüderlichkeit für gewöhnlich in Einbezogenheit, doch natürlich sind diese Objektivierungen hochgradig reduktiv, wobei in der Ersetzung der Freiheit durch die Vielfalt so viel Schiefes steckt, daß ich es an dieser Stelle nicht ausbreiten möchte, sondern mich auf die Ersetzung der Brüderlichkeit durch die Einbezogenheit beschränken, welche auch schon eine längere Tradition hat. Nun, Einbezogenheit läßt sich mit Gewalt erzwingen, oder jedenfalls eine hinreichend gute Simulation derselben, und das wird auch schon seit Jahrzehnten getan, doch während sie also gewährleistet wird, entfernen wir uns zunehmend von anderen Aspekten der Brüderlichkeit, wie der Anteilnahme am Schicksal unserer Nächsten. Bisweilen mag die gewaltsame Erzwingung der Einbezogenheit mehr genützt als geschadet haben, aber ich bin mir sicher, daß die Reduktion des Maßstabs der Brüderlichkeit zur Einbezogenheit durchweg mehr geschadet als genützt hat.
- zum irrelevanten ethischen Empfinden die Lüge, daß der Mensch das Bestimmende nicht erkennen könne, welche zur Auflösung der Zuversicht oder Lethargie führt,
- zur ausschöpfenden Beherzigung die Lüge, daß sich das Entscheidende nicht ändere, welche zur Verengung der Aufgerufenheit oder Fanatismus führt, und
- zur freien Verfügung über das Göttliche die Lüge, daß das Gute keine wirksame Kraft sei, sondern des Menschen Lohn, welche zur Entstellung der Bedeutsamkeit oder Nihilismus führt.
Beispielsweise wurden unlängst liberté, égalité, fraternité zu diversité, égalité, inclusivité objektiviert, und durchaus nicht abwegig, da sich Freiheit für gewöhnlich in größerer Vielfalt ausdrückt und Brüderlichkeit für gewöhnlich in Einbezogenheit, doch natürlich sind diese Objektivierungen hochgradig reduktiv, wobei in der Ersetzung der Freiheit durch die Vielfalt so viel Schiefes steckt, daß ich es an dieser Stelle nicht ausbreiten möchte, sondern mich auf die Ersetzung der Brüderlichkeit durch die Einbezogenheit beschränken, welche auch schon eine längere Tradition hat. Nun, Einbezogenheit läßt sich mit Gewalt erzwingen, oder jedenfalls eine hinreichend gute Simulation derselben, und das wird auch schon seit Jahrzehnten getan, doch während sie also gewährleistet wird, entfernen wir uns zunehmend von anderen Aspekten der Brüderlichkeit, wie der Anteilnahme am Schicksal unserer Nächsten. Bisweilen mag die gewaltsame Erzwingung der Einbezogenheit mehr genützt als geschadet haben, aber ich bin mir sicher, daß die Reduktion des Maßstabs der Brüderlichkeit zur Einbezogenheit durchweg mehr geschadet als genützt hat.
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