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29. März 2012

Verschiedene Bemerkungen zu den vorangegangenen Beiträgen

Zunächst möchte einige Begriffe in Bezug auf die drei Existenzebenen definieren.

Wie gesagt existieren Manifestationen noch auf zwei andere Weisen, nämlich als Funktionen und Willen. Und also können wir zu ihnen noch stets jene mitdenken oder anders ausgedrückt, sie als jene ansehen.

In sofern wir Manifestationen als Willen oder Ideen ansehen, sind sie uns Vorbilder oder Widersacher, je nachdem, ob wir sie mit unserem Willen verbinden wollen oder es vorzögen, die sie konstituierenden Verbindungen aufzulösen.

In sofern wir Manifestationen als Funktionen ansehen, sind sie uns Einwohner oder Teilhaber, je nachdem, ob sie unabhängig von uns agieren oder wir mit ihnen einen eingespielten Verband bilden.

In sofern wir Manifestationen als solche ansehen, sind sie uns Gegenstände oder Entsprechungen, je nachdem, ob wir sie als noch zu ordnen betrachten oder als schon geordnet.

Vorbilder, Einwohner und Gegenstände sind die Urzustände und Widersacher, Teilhaber und Entsprechungen die Endzustände.

Vor diesem Hintergrund ist der Streit um die ewige Wiederkehr zu verstehen, also der Streit zwischen dem augustinischen Christentum und der antiken Philosophie. Während letztere aus der Leblosigkeit der Endzustände die Notwendigkeit zur Zurücksetzung des jeweiligen Zykels ableitet, behauptet Augustinus die Möglichkeit stetigen Fortschritts, also, in Anbetracht meiner Betrachtungen zu diesem Thema, die Zurücksetzung eines Zykels im Rahmen des Fortschritts des ihm übergeordneten Zykels.

Nur was passiert in dem Falle, daß es keine Vorbilder mehr gibt, sondern nur noch Widersacher?

Die Bibel selbst spricht in dem Fall vom Zusammenbruch, also von der Zurücksetzung des intentionalen Zykels, wie ich es im letzten Beitrag geschildert habe. Zugleich wird dabei ein vager Fortschritt versprochen, aber die Ebene, auf welcher dieser liegt, ist uns nicht recht bewußt, Potenz sagt ja nicht gerade viel aus.

Interessant in gewisser Weise, daß Jesus Christus in dieser Betrachtung mit der Neubegründung eines intentionalen Zykels identifiziert wird, man könnte auch sagen, mit dem Willen verbindenden Prinzip. Mir will es nicht recht scheinen, daß dies wirklich der charakteristische Zug des Christentums ist, also daß es die Willensverbindung mehr als jede andere Religion zu seinem Gesetz erhebt, aber unbestritten ist sie ein wichtiges Gesetz des Christentums, also konkret zu versuchen, das Vorbildliche am Gegenüber zu erkennen.

Mir wird dabei zugegebenermaßen etwas mulmig, denn natürlich fällt man umso tiefer, desto höher man steigt. Es will mir gar scheinen, daß es der blanke Wahnsinn ist, so hoch wie möglich hinaus zu wollen. Freilich, letztlich ist der Fall nur psychologisch, denn was ist Todesangst sonst? Aber - man muß doch aber sagen - wozu die verdammte Unbedingtheit? Wären eine Reihe kleinerer Stürze nicht besser?

Nun kann ich das der Bibel natürlich nicht direkt unterstellen, Paulus geht es nur um die Herrschaft der Kirche, nicht um die unbedingte Herrschaft des Willen verbindenden Prinzips, doch zu letzterer ist es gekommen, noch über die Lebzeiten der Kirche hinaus und dieses Prinzip ist es, welches den Rücksetzungsdruck stetig ansteigen läßt, mehr als es jede planmäßige Sabotage der Kirche jemals vermöchte, wobei ich sicher bin, daß es derartige Sabotagen von Seiten der Kirche gegeben hat und sie auch folgenreich sind.

Nun, sie sind natürlich auch geboten, aber das heißt natürlich, daß Johannes vorhergesehen hat, daß nach dem Sturz der Kirche das Willen verbindende Prinzip wirksam bleiben würde und es durch die Verkürzung der Tage untergraben werden muß, damit der Fall nicht zu tief würde.

Schon lustig, wie biblisch Ted Kaczynski ist. Aber all diese Sabotagen sind harmlos, verglichen mit dem gottbestimmten Fall.

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