Formen des Abfalls vom Glauben
Es gibt zwei verschiedene Beziehungen zu Gott, einmal die der Nachfolge und zum anderen die der Beteiligung an der Schöpfung, welche ich durch das Gleichnis der Waage, deren Waagschalen wir sind, veranschaulicht habe. Die erstgenannte Beziehung ist die der Jugend, die letztgenannte die der Reife, und zu beiden gibt es eine Form des Abfalls vom Glauben.
Die Motive für den jeweiligen Abfall vom Glauben unterscheiden sich indes sehr von einander, denn auch die Lage des Gläubigen unterscheidet sich jeweils sehr.
Für den Nachfolgenden gestaltet sich das Leben als eine lange Reihe von oftmals ermüdenden Prüfungen, an welchen er wohl manches Mal verzweifeln will. Und also begegnet ihm die Gefahr des Abfalls vom Glauben.
Die Lage des Wiegenden ist komplizierter. Zunächst einmal wird niemand zu einem bewußt Wiegenden, welcher nicht vor die Unmöglichkeit seines Daseins getreten ist. Tarkowski hat dies in Stalker sehr schön dargestellt (auch der erste Link unter Anempfohlene Filme auf der Frontseite). Und auch alles spätere Wiegen vollzieht sich in einer Spannung, nämlich der Distanz zum Ideal. Während also derjenige Nachfolgende vom Glauben abfällt, welcher sich von seinem Ideal abwendet, ist es bei den Wiegenden derjenige, welcher aus der Spannung zu seinem Ideal tritt, und dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum ersten mag sich sein Ideal verwirklichen, zum zweiten mag er es gegen ein anderes, leichter erreichbares eintauschen, darauf vertrauend, daß sich schon jemand anders um das erste kümmern wird, und zum dritten mag er vor der eigenen Rolle zurückschrecken, was insbesondere dann der Fall zu sein pflegt, wenn er über die Hinnehmbarkeit der seinem Dasein zu Grunde liegenden Unmöglichkeit in Zweifel gerät.
Dabei ist es natürlich so, daß gerade Unmöglichkeiten, welche Viele hinnehmen, wenn sie nicht hingenommen werden, die schönsten Äußerungen zeitigen. Die schönsten Blumen sind die zerbrechlichsten und die stärksten Bäume die gräßlichsten. Aber so muß es sein. Alles hat seinen Platz, und nichts ist so sicher wie der Tod.
Man kann es auch so ausdrücken: Nachdem sie alles, was lieblich war, niedergemäht haben, wartet auf sie nur noch das Häßliche, wenn die Geduld eines Esels erschöpft ist, erahnbar vielleicht in Robert Bresson's Film Au hasard, Balthazar.
Nun denn, mich brachte die folgende Dokumentation über Lonnie Frisbee auf dieses Thema. Mir liegt es fern expliziter zu werden, doch Narren sind sie alle, und verstehen tun sie nichts.
Die Motive für den jeweiligen Abfall vom Glauben unterscheiden sich indes sehr von einander, denn auch die Lage des Gläubigen unterscheidet sich jeweils sehr.
Für den Nachfolgenden gestaltet sich das Leben als eine lange Reihe von oftmals ermüdenden Prüfungen, an welchen er wohl manches Mal verzweifeln will. Und also begegnet ihm die Gefahr des Abfalls vom Glauben.
Die Lage des Wiegenden ist komplizierter. Zunächst einmal wird niemand zu einem bewußt Wiegenden, welcher nicht vor die Unmöglichkeit seines Daseins getreten ist. Tarkowski hat dies in Stalker sehr schön dargestellt (auch der erste Link unter Anempfohlene Filme auf der Frontseite). Und auch alles spätere Wiegen vollzieht sich in einer Spannung, nämlich der Distanz zum Ideal. Während also derjenige Nachfolgende vom Glauben abfällt, welcher sich von seinem Ideal abwendet, ist es bei den Wiegenden derjenige, welcher aus der Spannung zu seinem Ideal tritt, und dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum ersten mag sich sein Ideal verwirklichen, zum zweiten mag er es gegen ein anderes, leichter erreichbares eintauschen, darauf vertrauend, daß sich schon jemand anders um das erste kümmern wird, und zum dritten mag er vor der eigenen Rolle zurückschrecken, was insbesondere dann der Fall zu sein pflegt, wenn er über die Hinnehmbarkeit der seinem Dasein zu Grunde liegenden Unmöglichkeit in Zweifel gerät.
Dabei ist es natürlich so, daß gerade Unmöglichkeiten, welche Viele hinnehmen, wenn sie nicht hingenommen werden, die schönsten Äußerungen zeitigen. Die schönsten Blumen sind die zerbrechlichsten und die stärksten Bäume die gräßlichsten. Aber so muß es sein. Alles hat seinen Platz, und nichts ist so sicher wie der Tod.
Man kann es auch so ausdrücken: Nachdem sie alles, was lieblich war, niedergemäht haben, wartet auf sie nur noch das Häßliche, wenn die Geduld eines Esels erschöpft ist, erahnbar vielleicht in Robert Bresson's Film Au hasard, Balthazar.
Nun denn, mich brachte die folgende Dokumentation über Lonnie Frisbee auf dieses Thema. Mir liegt es fern expliziter zu werden, doch Narren sind sie alle, und verstehen tun sie nichts.
Labels: 05, metaphysik, φιλοσοφία