Freundschaft
Und weiter geht's in meinem Farbzykel der geheiligten Lust, oder, genauer gesagt, meinem Farbzykel der Formen geheiligter Lust, denn substantiell bin ich bisher nicht geworden und werde es auch im folgenden nicht tun. Heute also kommt Orange dran, die Farbe der Freundschaft als Vertreter des Genusses.
So wie es keine sinnvollen zwischenmenschlichen Beziehungen ohne archetypisches Bewußtsein geben kann, weil die Interessen von Anderen ohne es nicht vorhersehbar sind, so kann es auch keine Freundschaft geben, ohne daß Menschen einander sinnvoll beschenken können, wobei sinnvoll bedeutet, daß es für den Schenkenden einen kleineren Aufwand bedeutet, das Geschenk aufzutreiben als für den Beschenkten.
Freundschaft ist also unmittelbar mit der wirtschaftlichen Lage der Menschen verbunden. Sie kann nur bestehen, wo es erstens Selbständigkeit (oder die Bereitschaft, vom Arbeitgeber zu stehlen) und zweitens zwar Arbeitsteilung, aber keine derartige Überspezialisierung gibt, daß die eigenen Produkte für den jeweils vorherrschenden Verbraucher nutzlos sind.
Ein weiterer Fall von sinnvollem Beschenken liegt vor, wenn bestimmte Aufgaben eine Mindestanzahl von Arbeitenden voraussetzen, unabhängig davon, ob die ihnen zu Grunde liegende Arbeitsteilung durch spezielle Qualifikationen bedient wird oder nicht, und eine Entartung dieses Falles, nämlich der Sportwettbewerb, ist auch für die meisten Freundschaften heutzutage verantwortlich.
Die übrigen Freundschaften heute beruhen auf dem Umstand, daß man hin und wieder etwas, das man besser beaufsichtigte, auch einmal nicht beaufsichtigen möchte oder es handelt sich um politische (oder marktinterne) Absprachen, also Korruption.
Nun, in Einzelfällen mag es auch heute noch andere Formen von Freundschaft geben, aber im Großen und Ganzen sind Arbeit und Konsum fein säuberlich von ihr getrennt worden.
Eine freundschaftlichere Zeit ist also eine wirtschaftlich örtlich verwobenere, dabei auf Selbständigkeit oder krimineller Verschworenheit beruhend.
Und so, wie die Zukunft autonomer, feiner, betrauter und archetypisch bewußter wird, so wird sie auch freundschaftlicher.
Es scheint mir übrigens, wenn ich den bisherigen Stand betrachte, durchaus den zu erwartenden Zusammenhang zwischen den verschiedenen Farben zu geben, die Betrautheit ist die Voraussetzung der Autonomie, die Autonomie die Voraussetzung des archetypischen Bewußtseins und das archetypische Bewußtsein die Voraussetzung der Freundschaft.
Sehen wir also hoffentlich demnächst, zu welcher Form der Sexualität die Freundschaft führt. Und danach die Form des Schmerzes, und mit etwas Glück ist der Zykel geschlossen.
So wie es keine sinnvollen zwischenmenschlichen Beziehungen ohne archetypisches Bewußtsein geben kann, weil die Interessen von Anderen ohne es nicht vorhersehbar sind, so kann es auch keine Freundschaft geben, ohne daß Menschen einander sinnvoll beschenken können, wobei sinnvoll bedeutet, daß es für den Schenkenden einen kleineren Aufwand bedeutet, das Geschenk aufzutreiben als für den Beschenkten.
Freundschaft ist also unmittelbar mit der wirtschaftlichen Lage der Menschen verbunden. Sie kann nur bestehen, wo es erstens Selbständigkeit (oder die Bereitschaft, vom Arbeitgeber zu stehlen) und zweitens zwar Arbeitsteilung, aber keine derartige Überspezialisierung gibt, daß die eigenen Produkte für den jeweils vorherrschenden Verbraucher nutzlos sind.
Ein weiterer Fall von sinnvollem Beschenken liegt vor, wenn bestimmte Aufgaben eine Mindestanzahl von Arbeitenden voraussetzen, unabhängig davon, ob die ihnen zu Grunde liegende Arbeitsteilung durch spezielle Qualifikationen bedient wird oder nicht, und eine Entartung dieses Falles, nämlich der Sportwettbewerb, ist auch für die meisten Freundschaften heutzutage verantwortlich.
Die übrigen Freundschaften heute beruhen auf dem Umstand, daß man hin und wieder etwas, das man besser beaufsichtigte, auch einmal nicht beaufsichtigen möchte oder es handelt sich um politische (oder marktinterne) Absprachen, also Korruption.
Nun, in Einzelfällen mag es auch heute noch andere Formen von Freundschaft geben, aber im Großen und Ganzen sind Arbeit und Konsum fein säuberlich von ihr getrennt worden.
Eine freundschaftlichere Zeit ist also eine wirtschaftlich örtlich verwobenere, dabei auf Selbständigkeit oder krimineller Verschworenheit beruhend.
Und so, wie die Zukunft autonomer, feiner, betrauter und archetypisch bewußter wird, so wird sie auch freundschaftlicher.
Es scheint mir übrigens, wenn ich den bisherigen Stand betrachte, durchaus den zu erwartenden Zusammenhang zwischen den verschiedenen Farben zu geben, die Betrautheit ist die Voraussetzung der Autonomie, die Autonomie die Voraussetzung des archetypischen Bewußtseins und das archetypische Bewußtsein die Voraussetzung der Freundschaft.
Sehen wir also hoffentlich demnächst, zu welcher Form der Sexualität die Freundschaft führt. Und danach die Form des Schmerzes, und mit etwas Glück ist der Zykel geschlossen.
Labels: 05, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesetze, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία