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15. Januar 2013

Erscheinungsweisen Gottes

In sofern Gott uns zu immanenten Taten inspiriert, ist er Geist der Befreiung oder auch des Wandels.

Aber durch das, was ich im letzten Beitrag Aan nannte, das, was alle Wahrnehmung zusammenfaßt, über Aufkommen, Art und Grenzen entscheidet, ist uns ein weiterer Weg geebnet. Während wir den Geist der Befreiung aus einer Stimmung des Mangels heraus suchen, um uns zu Höherem zu bilden, mithin unsere Sorge um das uns Heilige in uns wirken lassen, ein Heiliges, welches als Ursprung aller gehobenen Stimmung gedacht wird, also anders ausgedrückt uns unserer Sorge als das Streben unserer Stimmung vorbehaltlos hingeben, manche sagen, unser Herz öffnen, führt uns die Auswegslosigkeit unserer Lage zu jenem Ort, an welchem wir darüber entscheiden, was uns werden soll.

Und wenn wir dort anlangen, öffnet sich uns eben auch die Möglichkeit uns Gottes Berücksichtigung unserer Lage anzuvertrauen, was ich als transzendente Wirkung unserer Seele gedeutet hatte. Sie wirkt transzendent, indem sie nach Gottes Berücksichtigung ruft, wobei die Art der Berücksichtigung, also die Art des transzendenten Aktes, vom rufenden Teil der Seele abhängt, siehe Von der transzendenten Sorge um die Verfassung und auch Natürliche Autorität.

Es ist dies eine Lehre vom Gebet und zugleich eine Lehre von Weltumläufen ganz ähnlich dem I Ching, am konzentriertesten vielleicht im Beitrag Von der Notwendigkeit der Änderung unserer Bedingtheit ausgedrückt.

Aber ist damit unser Spielraum ausgemessen?

Oder anders gefragt, müssen wir uns Gott lediglich als Vater vorstellen, welcher zusieht, daß wir heranreifen und uns gegebenenfalls auch mal aus unseren Schwierigkeiten heraushaut?

Gewiß will ich mir Gott nicht als weniger vorstellen, das ist unverhandelbar. Aber wenn sich der Umlauf vollenden soll, genügt da wirklich bloße Berücksichtigung oder muß nicht vielmehr an jedem neuen Anfang, wann sich das Alte auflöst, die Lust an etwas Neuem stehen? Ganz einfach, weil eine jede Form ohne Notwendigkeit aus dem Nichts tritt?

Und soll dies blind vor allen Verkörperungen geschehen oder soll sich ihnen doch die Möglichkeit bieten, sich dem Strom der Erneuerung zu öffnen und an ihr teilzuhaben?

Wird also nicht jedem zurücksetzendem Gebet eine Glaubens- und Wunderfülle folgen?

Johannes (der Täufer), Jesus, Johannes (der Evangelist): Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

Nein, ich glaube, wir dürfen uns Gott beizeiten auch als Erheber vorstellen, welcher neue Gleichgewichte in die Welt einführt und uns die Möglichkeit bietet, zunächst durch Transzendenz an ihnen Teil zu haben, bis sie Teil unserer Immanenz werden.

Die Zeit der Verheißung am unabwendbaren Ende des Alten, das Wunder der Schöpfung des Neuen. Die Zeit der gereichten Hand. Ich denke, es gibt sie. Ich denke, es ist genau diese Zeit, welche Konfuzius mit den Worten:
Dinge, deren Ton übereinstimmt, schwingen gemeinsam. Dinge, deren innerste Wesen einander verwandt sind, suchen einander. Wasser fließt zu Nassem, Feuer wendet sich Trockenem zu. Die Wolken folgen dem Drachen, die Winde dem Tiger. So steigt der Weise auf, und aller Kreaturen Augen folgen ihm. Was der Himmel gebar, fühlt sich dem Oberen zugehörig. Was die Erde gebar, fühlt sich dem Unteren zugehörig. Ein jedes folgt seiner Art.
meint. Absichten und Umfänge dieser Veränderungen diskutiere ich nicht. Die Festlegung auf bestimmte Zeiträume ist ebenso sinnlos. Und auch ihre Wirkungsweise genauer zu bestimmen, wird wohl kaum einen Zweck haben. Die Gewißheit liegt im Anfang, nicht im Ende des Bewußtseins.

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