Geworfenheit: Wunsch nach Verständnis und Aufbäumen
Ich unterbreche meinen Farbzyklus an dieser Stelle, um über ein paar Dinge zu sprechen, welche mit ihm zusammenhängen, und ja, den Ausdruck Geworfenheit habe ich mir von Heidegger geborgt.
Es ist wohl unser aller Bestreben in die Formen geheiligter Lust hineinzufinden, aber leider sind wir in diese Welt geworfen.
Wie reagieren wir darauf?
Nun, ich sehe mir umstandsbedingt in letzter Zeit ziemlich oft Doctor Snuggles an, und diese Serie ist vor dem Hintergrund von archetypischem Bewußtsein und Freundschaft doch recht interessant. Ganz offensichtlich ist das Kerntrio, Snuggles, Knabber und Dennis, ausgesprochen archetypisch entworfen worden, ebenso wie die übrigen Charaktere, wobei bei ihnen Klassenaspekte einfließen, welche ich hier nicht diskutieren möchte, und ihr Umgang mit einander nimmt sehr auf diese Archetypen Rücksicht.
Freunde sind sie deshalb aber noch nicht, Freundschaft ist es aber, was die Serie zuvörderst zu verherrlichen sucht. Und ich würde eingedenk des letzten Beitrags sagen, daß sie sich dabei auch nicht gänzlich ungeschickt anstellt, auf die wirtschaftlichen Umstände kann sie ja keinen Einfluß nehmen, aber immerhin kann sie die geistigen Voraussetzungen der Freundschaft schaffen, indem sie ein Gefühl für archetypisches Bewußtsein gibt.
Nun, vielleicht rührt mein augenblickliches Interesse an Doctor Snuggles ja auch nur daher, daß er wie Schopenhauer aussieht, nicht?
Früher oder später mußte das jemand tun. Also weiter im Text.
Worauf ich auf diese Weise kommen wollte, war der Gegensatz zwischen meinem augenblicklichen Interesse an Doctor Snuggles und meinem damaligen, als ich noch ein Kind war.
Damals war ich nämlich nicht sonderlich von Doctor Snuggles angetan, mein Interesse galt eher Captain Future, welcher in Hinsicht auf archetypisches Bewußtsein das genaue Gegenteil Doctor Snuggles' ist. Wo bei letzterem jeder Charakter mit der größten Selbstverständlichkeit seine Eigenart auslebt, auch wenn die einmal nicht gerade vorbildlich ist, wird Captain Future's Universum von einem Haufen gänzlich ungefestigter Persönlichkeiten bevölkert, welche sich aus lauter Unsicherheit ständig in die Wolle kriegen (Otto und Grag). Letztlich will jeder wie Captain Future sein, und Captain Future selbst ist mehr Programm als Mensch.
Ich muß also konstatieren, daß meine kindliche Natur die Bebilderung meiner damaligen Geworfenheit dem Aufbäumen gegen sie vorzog, und vielleicht ist es ja immer so, vielleicht träumen Kinder lieber als zu kämpfen.
Nun, jedenfalls stünde die Engstirnigkeit des Kampfes eines Kindes zu befürchten.
Aber früher oder später kommt natürlich die Zeit, in welcher man sich gegen seine Geworfenheit aufbäumt. Ich bleibe beim Thema Freundschaft, und der Widrigkeit unserer Zeit ihr gegenüber, wenn ich an dieser Stelle von einem Beispiel des Aufbäumens gegen sie berichte, welches mir sehr imponierte. Der Ansatz war der folgende. Wenn man in den wichtigen Dingen auch keine Struktur vorfindet, in welcher Freundschaft möglich ist, so kann man doch jedes Ding für sich persönlich, und die Leute, welche einen umgeben, wichtig machen. Was sollte man lieben, wenn nicht solch prinzipientreue Unvernunft? Woraus sollte je etwas erwachsen, wenn nicht aus nicht berechnendem Beharren? Stur, wie es ist, kann es sich selbst zwar nicht entwickeln, aber es stört den Fluß der Zeit, ohne erst wissen zu müssen, wozu.
Nicht, daß es mir damals bewußt gewesen wäre, aber ich erwarte von einer Frau gerade dies, zu bocken gegen die Welt. Ich hatte das Thema ja auch schon unter eher egoistischen männlichen Gesichtspunkten behandelt, vielleicht ist es nur recht, hier seine edlere Seite nachzutragen. Und ebenso recht, daß wir unsere Instinkte haben.
Es ist wohl unser aller Bestreben in die Formen geheiligter Lust hineinzufinden, aber leider sind wir in diese Welt geworfen.
Wie reagieren wir darauf?
Nun, ich sehe mir umstandsbedingt in letzter Zeit ziemlich oft Doctor Snuggles an, und diese Serie ist vor dem Hintergrund von archetypischem Bewußtsein und Freundschaft doch recht interessant. Ganz offensichtlich ist das Kerntrio, Snuggles, Knabber und Dennis, ausgesprochen archetypisch entworfen worden, ebenso wie die übrigen Charaktere, wobei bei ihnen Klassenaspekte einfließen, welche ich hier nicht diskutieren möchte, und ihr Umgang mit einander nimmt sehr auf diese Archetypen Rücksicht.
Freunde sind sie deshalb aber noch nicht, Freundschaft ist es aber, was die Serie zuvörderst zu verherrlichen sucht. Und ich würde eingedenk des letzten Beitrags sagen, daß sie sich dabei auch nicht gänzlich ungeschickt anstellt, auf die wirtschaftlichen Umstände kann sie ja keinen Einfluß nehmen, aber immerhin kann sie die geistigen Voraussetzungen der Freundschaft schaffen, indem sie ein Gefühl für archetypisches Bewußtsein gibt.
Nun, vielleicht rührt mein augenblickliches Interesse an Doctor Snuggles ja auch nur daher, daß er wie Schopenhauer aussieht, nicht?
Früher oder später mußte das jemand tun. Also weiter im Text.
Worauf ich auf diese Weise kommen wollte, war der Gegensatz zwischen meinem augenblicklichen Interesse an Doctor Snuggles und meinem damaligen, als ich noch ein Kind war.
Damals war ich nämlich nicht sonderlich von Doctor Snuggles angetan, mein Interesse galt eher Captain Future, welcher in Hinsicht auf archetypisches Bewußtsein das genaue Gegenteil Doctor Snuggles' ist. Wo bei letzterem jeder Charakter mit der größten Selbstverständlichkeit seine Eigenart auslebt, auch wenn die einmal nicht gerade vorbildlich ist, wird Captain Future's Universum von einem Haufen gänzlich ungefestigter Persönlichkeiten bevölkert, welche sich aus lauter Unsicherheit ständig in die Wolle kriegen (Otto und Grag). Letztlich will jeder wie Captain Future sein, und Captain Future selbst ist mehr Programm als Mensch.
Ich muß also konstatieren, daß meine kindliche Natur die Bebilderung meiner damaligen Geworfenheit dem Aufbäumen gegen sie vorzog, und vielleicht ist es ja immer so, vielleicht träumen Kinder lieber als zu kämpfen.
Nun, jedenfalls stünde die Engstirnigkeit des Kampfes eines Kindes zu befürchten.
Aber früher oder später kommt natürlich die Zeit, in welcher man sich gegen seine Geworfenheit aufbäumt. Ich bleibe beim Thema Freundschaft, und der Widrigkeit unserer Zeit ihr gegenüber, wenn ich an dieser Stelle von einem Beispiel des Aufbäumens gegen sie berichte, welches mir sehr imponierte. Der Ansatz war der folgende. Wenn man in den wichtigen Dingen auch keine Struktur vorfindet, in welcher Freundschaft möglich ist, so kann man doch jedes Ding für sich persönlich, und die Leute, welche einen umgeben, wichtig machen. Was sollte man lieben, wenn nicht solch prinzipientreue Unvernunft? Woraus sollte je etwas erwachsen, wenn nicht aus nicht berechnendem Beharren? Stur, wie es ist, kann es sich selbst zwar nicht entwickeln, aber es stört den Fluß der Zeit, ohne erst wissen zu müssen, wozu.
Nicht, daß es mir damals bewußt gewesen wäre, aber ich erwarte von einer Frau gerade dies, zu bocken gegen die Welt. Ich hatte das Thema ja auch schon unter eher egoistischen männlichen Gesichtspunkten behandelt, vielleicht ist es nur recht, hier seine edlere Seite nachzutragen. Und ebenso recht, daß wir unsere Instinkte haben.
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