Bereitschaftsbeitrag

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1. Februar 2013

Die Seele des Bösen

Ich schlief letzte Nacht schlecht, Herzrasen, Kopfschmerzen... ich hatte wohl schlecht zu Abend gegessen.

Gegen morgen wohl schien es mir dann, als ob der Teufel selbst gegenwärtig wäre, oder sagen wir lieber nahe, sich vorbereitend, kurz davor die letzte Tür aufzustoßen, welche kein Hindernis mehr, sondern Sichtschutz ist.

Aber was für ein Geist war das? Ein ränkeschmiedender Verstoßener, welcher unschuldige Seelen zunächst verführt und dann langsam quält?

Nein, ganz und gar nicht, ein jäher, maßloser Geist, hungrig auf das, was sich seiner Gewalt nicht erwehren kann, hungrig wie das Feuer auf den verdorrten Busch.

Er verführt nicht, er hypnotisiert und wartet, bis sich die Menschen ihm übergeben, bis sie selbst die Einfriedungen, welche sie einst zu ihrem Schutz anlegten, ausreißen und die Fackel ihrer Verbindung zu Gott ersticken.

Ganz zahm ist er gegen den, nicht das zarteste Pflänzlein rührt er an, solange es sich ihm nicht ausliefert. Was in Gottes Licht bleibt, ist sicher vor ihm, doch weiß er, daß ihm die Zeit die Beute zutreibt, stetig vergrößert sich das Rinnsal aus Niedertracht und Bosheit, durch die Gekränkten wird es zum Strom.

Legen sie sich ihm schließlich zu Füßen, nimmt er sie auf, wie die Kehrichtschaufel den Staub. Die Seele des Bösen ist die Lust an der Verdammung.

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