Bereitschaftsbeitrag

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27. Februar 2013

Treiben und Warten

Das Wirken der Geister, der unterschiedlichen Teile der menschlichen Seele in der Weltgeschichte kann auch als Treiben und Warten verstanden werden. Wenn wir den Abstieg im vorigen Beitrag neben den Abstieg im Beitrag Konkretisierung des Glaubens im ideellen Zykel stellen, so sehen wir die Ausweitung der Sorge, gefolgt von ihrer Verabschiedung, und mit der Achtung verhält es sich ähnlich, auch sie mag sich verabschieden, was nicht mit dem Kollaps einer einzelnen Organisation zu verwechseln ist: Ehrfurcht ist zugleich das Zeichen für eine einzelne Organisation, daß ihr Parasit eine höhere Funktion erfüllt und das Zeichen für eine ganze Gesellschaft, daß ihre organisationelle Verknüpfung gesund ist.

Wenn sich aber Teile der menschlichen Seele vom Treiben der Welt verabschieden, wie es ja bereits in Europa geschehen ist, so beginnen sie zu warten, und zwar auf die Zurücksetzung ihres jeweiligen Zykels. Sie werden zum zurücksetzenden Geist, die Sorge wird zum Seinsriß und zur Weltumgestaltung und die Achtung zu Spott und zu Aufbruch. Entladen tut sich die wartende Sorge indes erst, wenn ihr die wartende Achtung zur Seite tritt. Bis dahin brütet sie, doch dann genügt der kleinste Anlaß zu Lichterzucken.

Ich spüre den Geist der wartenden Achtung deutlich. Die Welt ist erfüllt von ihm. Das Gewitter zieht herauf. Es ist wohl keine Frage von Stunden, aber in der Geschichte zählt auch nicht die Geschwindigkeit, sondern die Richtung der Entwicklung. Was entwicklungslogisch erforderlich ist, das erfolgt auch, denn diese Welt besteht für sich selbst. Und also können wir die Zukunft absehen, soweit unser Verstand die Konsequenzen aus dem Lauf der Welt zu ziehen vermag.

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