Von der Unmöglichkeit, Gutes zu tun.
Nicht, daß ich denke, im Beitrag von heute morgen etwas falsches geschrieben zu haben, aber er mag vielleicht etwas unfair scheinen, weshalb ich mich an dieser Stelle so verständnisvoll, wie es mir möglich ist, mit der Schwierigkeit, Gutes zu tun, beschäftigen möchte.
Wenn man sich als Bürger eines modernen Staates die Frage stellt, wie sich der eigene Staat verbessern ließe, wird man zwangsläufig auf die Verbesserung der Infrastruktur kommen.
Und da gibt es nun verschiedene Bereiche. Als einzelner Bürger wird man selbstverständlich nur eine ehrenamtliche Dienstleistung zur Verfügung stellen können, als kommunale Initiative auch örtliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Schwimmbäder. Nur wie man schon an diesem Beispiel sieht, sind damit Folgekosten verbunden, und letztlich weiß der Markt schon am besten, was rentabel ist und was nicht. Allenfalls blieben Parkanlagen, deren Instandhaltung eher günstig ist und welche nicht recht zur privaten Bewirtschaftung taugen. Ein anderes Beispiel wären Springbrunnen.
Aber auch mit der Verschönerung des öffentlichen Raumes ist das so eine Sache, nicht jeder hat Geschmack und schon bald täte man auch zu viel des Guten. Ein ernsthaftes Potential, den guten Willen der Menschen zu kanalisieren, besteht hier nicht.
Was bleibt?
Nun, die großen infrastrukturellen Aufgaben, zum Beispiel die ganzen Netze, Straßen-, Bahn-, Daten-, Telephon-, Gas-, Kanalisations- und Stromnetz. Hier nun privatisiert man immer mehr, warum auch immer, aber es ist ja so. Dennoch wäre hier noch ein gewisses Potential, allerdings nicht sonderlich weltbewegend, die Betreiber sind ja eingespielt und es ginge also nur darum, ihnen hier und da etwas mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Immerhin, das könnte man machen, sicherlich würde man bald als kleinkariert verspottet, aber das ginge wenigstens.
Indes gibt es auch noch andere große infrastrukturelle Aufgaben, bei welchen man sehr viel weniger tun kann, wie zum Beispiel beim Bildungswesen. Das Problem dabei besteht zum einen darin, daß sich zwar alle Wähler einerseits ein gutes Bildungssystem wünschen, andererseits aber auch gute Noten für ihre Kinder, und diese beiden Wünsche sind unvereinbar, außerdem besteht kein rechter Konsens darüber, was die Schule vermitteln sollte. Auf die motivationale Situation der Lehrerschaft in dieser ganzen Gemengelage möchte ich hier gar nicht eingehen. Im universitären Bereich kommt zu diesen Schwierigkeiten noch jene hinzu, daß der Staat überhaupt keine Ahnung davon hat, wann ein universitäres System gut funktioniert.
Nachdem also ein gutgewillter Mensch das alles erwogen und verworfen hat, auf was wird er schließlich verfallen?
Auf Maßnahmen zur Hilfe der Schwachen.
Schwach ist freilich, wer sich nicht organisieren kann, und dafür gibt es stets triftige Gründe, an welchen man nicht so ohne weiteres etwas ändern kann. Und also wird den Schwachen nicht bei dem geholfen, bei wem sie wirklich Hilfe brauchen. Die Hilfe der Gutwilligen gleitet geradezu zwangsläufig ab. Und nach dieser Erfahrung werden sie nun langsam sauer und destruktiv.
Anstatt anzuerkennen, daß eine Gesellschaftsordnung, welche gutem Willen einen Platz gibt, eine Neulegung der Fundamente erforderte, beginnen sie die Triftigkeit der oben erwähnten Gründe zu ignorieren und das kaputtzumachen, was sie kaputtmacht, wodurch aber niemandem geholfen ist.
Selbst ein Engel kann also zu einem Trotzkisten werden. Für denjenigen, welcher sich mit Hilfe anderer gerne über selbständige Menschen stellt, ist der Weg natürlich kürzer.
Sicher, es gibt auch Menschen, denen es genügt, dem örtlichen Hospital Geld zu spenden. Es ist letztlich eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung, welche man als natürlich ansieht. Und damit wären wir wieder beim Unterschied zwischen Ost- und Westeuropa.
Wenn man sich als Bürger eines modernen Staates die Frage stellt, wie sich der eigene Staat verbessern ließe, wird man zwangsläufig auf die Verbesserung der Infrastruktur kommen.
Und da gibt es nun verschiedene Bereiche. Als einzelner Bürger wird man selbstverständlich nur eine ehrenamtliche Dienstleistung zur Verfügung stellen können, als kommunale Initiative auch örtliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Schwimmbäder. Nur wie man schon an diesem Beispiel sieht, sind damit Folgekosten verbunden, und letztlich weiß der Markt schon am besten, was rentabel ist und was nicht. Allenfalls blieben Parkanlagen, deren Instandhaltung eher günstig ist und welche nicht recht zur privaten Bewirtschaftung taugen. Ein anderes Beispiel wären Springbrunnen.
Aber auch mit der Verschönerung des öffentlichen Raumes ist das so eine Sache, nicht jeder hat Geschmack und schon bald täte man auch zu viel des Guten. Ein ernsthaftes Potential, den guten Willen der Menschen zu kanalisieren, besteht hier nicht.
Was bleibt?
Nun, die großen infrastrukturellen Aufgaben, zum Beispiel die ganzen Netze, Straßen-, Bahn-, Daten-, Telephon-, Gas-, Kanalisations- und Stromnetz. Hier nun privatisiert man immer mehr, warum auch immer, aber es ist ja so. Dennoch wäre hier noch ein gewisses Potential, allerdings nicht sonderlich weltbewegend, die Betreiber sind ja eingespielt und es ginge also nur darum, ihnen hier und da etwas mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Immerhin, das könnte man machen, sicherlich würde man bald als kleinkariert verspottet, aber das ginge wenigstens.
Indes gibt es auch noch andere große infrastrukturelle Aufgaben, bei welchen man sehr viel weniger tun kann, wie zum Beispiel beim Bildungswesen. Das Problem dabei besteht zum einen darin, daß sich zwar alle Wähler einerseits ein gutes Bildungssystem wünschen, andererseits aber auch gute Noten für ihre Kinder, und diese beiden Wünsche sind unvereinbar, außerdem besteht kein rechter Konsens darüber, was die Schule vermitteln sollte. Auf die motivationale Situation der Lehrerschaft in dieser ganzen Gemengelage möchte ich hier gar nicht eingehen. Im universitären Bereich kommt zu diesen Schwierigkeiten noch jene hinzu, daß der Staat überhaupt keine Ahnung davon hat, wann ein universitäres System gut funktioniert.
Nachdem also ein gutgewillter Mensch das alles erwogen und verworfen hat, auf was wird er schließlich verfallen?
Auf Maßnahmen zur Hilfe der Schwachen.
Schwach ist freilich, wer sich nicht organisieren kann, und dafür gibt es stets triftige Gründe, an welchen man nicht so ohne weiteres etwas ändern kann. Und also wird den Schwachen nicht bei dem geholfen, bei wem sie wirklich Hilfe brauchen. Die Hilfe der Gutwilligen gleitet geradezu zwangsläufig ab. Und nach dieser Erfahrung werden sie nun langsam sauer und destruktiv.
Anstatt anzuerkennen, daß eine Gesellschaftsordnung, welche gutem Willen einen Platz gibt, eine Neulegung der Fundamente erforderte, beginnen sie die Triftigkeit der oben erwähnten Gründe zu ignorieren und das kaputtzumachen, was sie kaputtmacht, wodurch aber niemandem geholfen ist.
Selbst ein Engel kann also zu einem Trotzkisten werden. Für denjenigen, welcher sich mit Hilfe anderer gerne über selbständige Menschen stellt, ist der Weg natürlich kürzer.
Sicher, es gibt auch Menschen, denen es genügt, dem örtlichen Hospital Geld zu spenden. Es ist letztlich eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung, welche man als natürlich ansieht. Und damit wären wir wieder beim Unterschied zwischen Ost- und Westeuropa.
Labels: 06, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, φιλοσοφία