Bereitschaftsbeitrag

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6. Juli 2013

Bevölkerungsentwicklung

Menschliches Leben ist, wie jedes andere Leben auch, expansiv, also auf die Erschließung von funktionalen Nischen ausgerichtet, wächst also gemäß den Anwendungsmöglichkeiten der ihm jeweils zu Grunde liegenden Überlebensmethode.

Und darin ist bereits enthalten, daß die Verantwortungsübernahme durch eine Funktion und die Größe der Menge ihrer Vertreter antiproportional zu einander sind, oder, anders ausgedrückt, Hierarchien stets pyramidenförmig sind.

Aufgrund dieses Sachverhalts ist die Menge der Konkurrenten, welche die selbe Funktion ausfüllen, je nach deren Stufe innerhalb eines verbreiteten Hierarchiemodells, mehr oder weniger überschaubar, was zu unterschiedlichem reproduktiven Verhalten führt.

Ist sie nämlich sehr klein, die eigenen Konkurrenten also im Detail bekannt, so liegt es in der menschlichen Natur, ihre Schwächen herauszukehren und den Wettbewerb mit ihnen zu suchen. Ist sie hingegen uferlos groß, so wird der Wettbewerb überhaupt nicht mehr als solcher wahrgenommen und also auch nicht als mögliches Ärgernis in Betracht gezogen. Dazwischen gibt es aber einen Bereich, in welchem der Wettbewerb zwar spürbar ist, die Wettbewerber aber anonym bleiben, und in welchem die Vertreter der betreffenden Funktionen ihn also durch ihr reproduktives Verhalten zu vermeiden suchen.

Der Mittelstand ist also eine Art Abfluß, welcher den Überschuß aus der Ober- und Unterschicht entsorgt, und in einer global organisierten Welt mögen sich ganze Nationen im Mittelstand befinden und langfristig entsorgt werden. Das läßt sich schwerlich vermeiden. Natürlich kann man darauf hinarbeiten, Ober- und Unterschicht weitgehend abzuschaffen, um diesen Prozeß zu bremsen, oder auch darauf, global dieselben Anteile der verschiedenen globalen Stände an den verschiedenen Nationen zu schaffen, aber das sind Mammutaufgaben ohne reale Aussicht auf absehbaren Erfolg.

Freilich, das Gesagte gilt in einer Welt ohne Kriege. Und das ist eine zweite Tendenz menschlicher Gesellschaften, daß sie aus einem Zustand innerer und äußerer Harmonie zu fallen pflegen, wie ja just an dem eben erwähnten Vorhaben ersichtlich. Kriege dienen also der Wiederbelebung gesellschaftlicher Eintracht - sofern sie verloren werden.

Wollten wir diese Wendung der Geschichte vermeiden, müßten wir zunächst einmal zurückstehen und nicht zu regeln versuchen, was über unsere Kraft geht, nach vertrauenswürdigen Partnern Ausschau halten und schließlich die Harmonie nach Kräften erhalten.

Ich glaube allerdings nicht, daß wir ohne wenigstens kleinere Scharmützel dahinkommen. Nun, es liegt an der Einsicht der Menschen, was geschehen wird, ob sie die Feindlichkeit der Mühlen erkennen, in welche sie hineingeraten sind, oder nicht.

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