Das Paradoxon des huldvollen Herrschers
Man findet an verschiedener Stelle das Idealbild des huldvollen Herrschers, welchem ebenso wie dem freien Markt ein Widerspruch in den ihn charakterisierenden Forderungen innewohnt.
Aber wenn er eine höhere moralische Autorität als sich selbst anerkennt, herrscht er nicht mehr unbedingt.
Doch genug von den Phantastereien und hinüber zur praktischen Seite der Angelegenheit. Was ist der Unterschied zwischen dem Umfeld eines Königs und dem eines Tyrannen? Wodurch gewinnt der Edelmut gegenüber der Macht an Gewicht?
Nun, durch die Abhängigkeit des Herrschers von Parteien, welche den Edelmut einfordern. Doch unter welchen Umständen tut eine Partei das?
Nicht so ganz einfach eine Antwort darauf zu finden, aber wenn man sich umgekehrt fragt, was man wohl von seinem Diener fordern würde, kommt man doch noch drauf. Das Wesentliche ist offenbar, daß eine Partei den Herrscher mit ihrem eigenen Wohlergehen betraut und ihn auch dafür zur Rechenschaft zieht.
Es gibt sicherlich mehrere Situationen, in welchen das geschehen mag. Die Wahl eines Heerführers ist eine von ihnen. Aber auch die Kirche mag einen König zum Zwecke der gedeihlichen Entwicklung eines Landes wählen. Und selbstverständlich könnte auch ein Volk in allgemeiner Wahl seine Herrscher zu diesem Zwecke wählen, wie es die parlamentarische Demokratie vorgibt zu tun.
Daß letztere es nicht tut, liegt daran, daß sie von Anfang an unter ganz anderen Gesichtspunkten eingerichtet wurde, nämlich dem Könige unter der Kirche gleich das Land gedeihlich zu entwickeln, nur nicht nach deren Maßgabe, sondern nach Maßgabe der von den Medien gepredigten politischen Ideologie.
Denn da liegt der Hase im Pfeffer, um das Parlament zur Rechenschaft zu ziehen, bräuchte das Volk eine ganz anders geartete Institution, als die Medien es sind, es müßte sich in der Lage befinden, im Rahmen seiner eigenen Diskussionen Fragen an es zu richten, und bei ungenügenden Antworten gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Nur dann wäre es ein Staat, welcher dem Volke gehörte, ich schrieb schon davon in den Grundlagen der Polis. Und nur dann könnte man von Parlamentariern Edelmut im Sinne des Volkes erwarten.
Am Tyrannen hingegen zählt einzig seine Fähigkeit, die Ordnung aufrecht zu erhalten, ohne daß sich daran Hoffnungen des eigenen Wohlergehens im Sinne geteilter Überzeugungen anknüpfen würden, mit anderen Worten gibt es keinen Anspruch auf die Heiligkeit bestimmter Prinzipien unter seiner Führung.
- Es entspricht seiner Würde, unbedingt zu herrschen.
- Er verkörpert die Ideale seiner Untertanen.
Aber wenn er eine höhere moralische Autorität als sich selbst anerkennt, herrscht er nicht mehr unbedingt.
Doch genug von den Phantastereien und hinüber zur praktischen Seite der Angelegenheit. Was ist der Unterschied zwischen dem Umfeld eines Königs und dem eines Tyrannen? Wodurch gewinnt der Edelmut gegenüber der Macht an Gewicht?
Nun, durch die Abhängigkeit des Herrschers von Parteien, welche den Edelmut einfordern. Doch unter welchen Umständen tut eine Partei das?
Nicht so ganz einfach eine Antwort darauf zu finden, aber wenn man sich umgekehrt fragt, was man wohl von seinem Diener fordern würde, kommt man doch noch drauf. Das Wesentliche ist offenbar, daß eine Partei den Herrscher mit ihrem eigenen Wohlergehen betraut und ihn auch dafür zur Rechenschaft zieht.
Es gibt sicherlich mehrere Situationen, in welchen das geschehen mag. Die Wahl eines Heerführers ist eine von ihnen. Aber auch die Kirche mag einen König zum Zwecke der gedeihlichen Entwicklung eines Landes wählen. Und selbstverständlich könnte auch ein Volk in allgemeiner Wahl seine Herrscher zu diesem Zwecke wählen, wie es die parlamentarische Demokratie vorgibt zu tun.
Daß letztere es nicht tut, liegt daran, daß sie von Anfang an unter ganz anderen Gesichtspunkten eingerichtet wurde, nämlich dem Könige unter der Kirche gleich das Land gedeihlich zu entwickeln, nur nicht nach deren Maßgabe, sondern nach Maßgabe der von den Medien gepredigten politischen Ideologie.
Denn da liegt der Hase im Pfeffer, um das Parlament zur Rechenschaft zu ziehen, bräuchte das Volk eine ganz anders geartete Institution, als die Medien es sind, es müßte sich in der Lage befinden, im Rahmen seiner eigenen Diskussionen Fragen an es zu richten, und bei ungenügenden Antworten gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Nur dann wäre es ein Staat, welcher dem Volke gehörte, ich schrieb schon davon in den Grundlagen der Polis. Und nur dann könnte man von Parlamentariern Edelmut im Sinne des Volkes erwarten.
Am Tyrannen hingegen zählt einzig seine Fähigkeit, die Ordnung aufrecht zu erhalten, ohne daß sich daran Hoffnungen des eigenen Wohlergehens im Sinne geteilter Überzeugungen anknüpfen würden, mit anderen Worten gibt es keinen Anspruch auf die Heiligkeit bestimmter Prinzipien unter seiner Führung.
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