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5. März 2017

Magnum, P.I.: Fragments

Die Apokalypse ist Gegenstand vieler Hollywood-Filme, zu den besseren zählen etwa The Prophecy mit Christopher Walken und The Seventh Sign mit Jürgen Prochnow, aber letztlich eignet ihnen immer ein phantastisches Element, welches die Wahrheit der Offenbarung verdeckt, wobei die beiden genannten Filme dieses Element immerhin aus historisch dokumentierten jüdischen und christlichen Legenden entnehmen, beziehungsweise den Privatmeinungen einzelner Rabbis.

In der hier besprochenen Magnum-Episode wird hingegen das Wesen der Offenbarung en detail erklärt.

In ihrem Zentrum steht das Nebeneinander von Magnzm's innerer Stimme und Laura's Visionen, und in ihrem Laufe wird ihr jeweiliges Wesen und die Beziehung zwischen ihnen offenbar.

Das zentrale Motiv von Laura's Visionen ist die Weinflasche mit dem Hakenkreuz auf dem Etikett. Geschickt wird der Anschein erweckt, als ob sich um sie ein Verbechen rankt.

Unterdessen macht es Magnum stutzig, vom Gebrauchtwagenhändler Archie entgegen seiner sonstigen Art prompt bezahlt zu werden.

Magnum's Stimme sorgt sich darum, was Magnum widerfährt, Laura's Visionen hingegen sind regellose Ausblicke, Magnum's Intuition ist ein vages Ganzes, Laura's Intuition ein klares Zersplittertes.

Und der Zusammenhang zwischen ihnen ist zufällig.

Magnum sagt, daß er der Vision seines Todes nur entkommen kann, wenn er sich ihr stellt.

In dem Moment, in welchem er dies sagt, weiß der erfahrene Zuschauer zwar schon, daß er sich eine kugelsichere Weste anziehen wird, aber die Vernünftigkeit dieser Aussage sieht er noch nicht ein, das folgt erst später, wenn er versteht, daß es Magnum überall hätte treffen können, und daß in der Vision also immerhin der Vorteil steckt, daß sie Magnum darüber aufklärt, wann er sich eine kugelsichere Weste anziehen sollte und welchen Teil seines Körpers er zu schützen hat.

Wenn wir nun auf die Offenbarung schauen, so ist zunächst einmal zu bemerken, daß sie sowohl ein vages Ganzes enthält, als auch ein klares Zersplittertes. Aufgrund der Vagheit des Ganzen läßt es sich relativ leicht mit einem anderen verwechseln, denn schließlich ist jedes solche Ganze ja an die Person gebunden, um deren Fährnisse es sich sorgt, und nur wer Johannes ist, hat also Zugang zu seinem Ganzen.

Abhängig vom Ganzen ist aber der Sinn, welchen die klaren Splitter haben. Für Magnum bestand der Sinn schlicht darin, sich zu wappnen. Das ist im Falle der Offenbarung selbstverständlich weit komplizierter.

Die meisten, welche die Offenbarung lesen, denken, ihr Sinn bestünde darin zu erkennen, in wessen Herz das Böse haust. Dies fügt sich in ein vages Ganze, welches das Böse zu bekämpfen sucht. Aber Johannes ging es nicht darum, sondern darum, daß die Herrlichkeit Gottes manifest werde.

Der Sinn der klaren Splitter ist also ein anderer. Zunächst einmal dienen sie wie in Magnum's Fall schlicht dazu zu erkennen, daß die Zeit gekommen ist. Aber nicht die Zeit sich zu wappnen, auch nicht die Zeit zu kämpfen, sondern die Zeit zu predigen, und dann geben sie auch Hinweise darauf, was zu predigen ist, denn wie es besser ist, sich eine kugelsichere Weste anzuziehen, wenn man einen Ort betritt, von welchem man weiß, daß man an ihm beschossen wird, so ist es auch besser, rechtzeitig von etwas abzuraten, dessen Zeit gekommen ist, und wer die Offenbarung versteht, rät explizit von diesen dreien ab:
  1. dem New Yorker Humanismus und allen seinen Vasallen,
  2. dem cäsarischen Imperialismus und
  3. dem Judenhaß.
Gleichzeitig aber ist es klug, nichts von dem umgehen zu wollen, denn vor diesen Fallstricken sind wir wenigstens gewarnt. Ganz in dem Sinne, wie Magnum seine Vorwarnung verstand.

Dies ist der Dienst der offenbarten Visionen. Wer Ohren hat, der höre auch.

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