Ein Raster für's Leben
Mein kleines Kartenspiel, welches der heiteren Absicht entsprang, den Menschen zu zeigen, wie abhängig alles im Leben ist, hat in mir etwas anderes bewirkt, nämlich Verwirrung und Verängstigung: Auf einmal zogen an mir all die Dinge vorbei, welche mein Leben nicht ist, aber an und für sich ja auch sein könnte.
Betrachten wir die drei so genannten beseelenden Dichotomien nun also genauer.
Heilige Einrichtung versus Heilige Gunst.
In jedem Leben gibt es Freiheit und Gebundenheit, Verwaistheit und Verwurzelung, in meinem Leben all die Freiheit und Gebundenheit, welche ich mir wünsche: die Verwaistheit überwiegt und mein Herz ist zu Frieden.
Die Äußerungen der Verwurzelung sind mir fremd und wirken leicht feindlich auf mich, erwecken mein Mißtrauen, und insofern zu Recht, als einem nichts gelingen kann, wenn man in seiner Stellung nicht zu Frieden ist.
Kulturgeschichtlich möchte ich noch auf den Gegensatz zwischen Hinduismus und Sozialismus in puncto Verwurzelung hinweisen: Während die Verwurzelsten in ersterem nichts mehr als aus ihren Bindungen heraus wollten, beruht letzterer wesentlich auf dem Neid auf die Möglichkeiten, welche aus der Verwurzelung heraus erwachsen.
Doch bei all dem bleibt die Verantwortungsdimension sehr übersichtlich. Bei der Stabilität liegen die Dinge komplizierter, denn es ist ja durchaus möglich, daß die Verhältnisse in einem Bereich stabil sind und in einem anderen nicht.
Der öffentliche Bereich, auf welchen sich meine gottesliebenden Bemühungen beziehen, ist stabil, jedenfalls bisher noch, mein privater Bereich, in welchem sich meine nächstenliebenden Bemühungen entfalten, nicht. Und so kenne ich wohl die Überzeugung und den Nutzen als gemeinschaftsbildende Prinzipien, nicht aber die Zufriedenstellung, denn Frieden gibt es in meiner kleinen Welt nicht, lediglich Feuerpausen.
An sich wäre Frieden möglich, das Problem ist bloß, daß der Fatalismus, mit welchem ich der Zukunft begegne, gleichzeitig warm, unverzagt und schonungslos, so nicht bei meiner Frau zu finden ist - genauer gesagt ist sie weich statt warm, was zu mehr Dissonanz führt, als man meinen sollte.
Es ist eine Art Buße, in einer Welt, in welcher freilich sehr viel zu büßen ist, eine Art Teilnahme an den allgemeinen Einbußen des Lebens, dem Gedanken folgend, daß Leid zu teilen ist - und das ist es wohl, wenn die eigene Erfahrung relevant sein soll: Ich fühle mich im Ungewissen, und ich bin ja auch im Ungewissen, jeweils, was das Leibliche betrifft. Es hält die Erinnerung an die Notwendigkeit der Veränderung wach.
Und gleichzeitig erlaubt mir die öffentliche Stabilität das Unterfangen meiner Überzeugung.
Betrachten wir die drei so genannten beseelenden Dichotomien nun also genauer.
Heilige Einrichtung versus Heilige Gunst.
- Dies ist eine Eigenschaft der Verhältnisse, nämlich wie stabil sie sind.
- Dies ist eine Eigenschaft der Stellung, nämlich wieviel Verantwortung einer trägt.
- Dies ist eine Eigenschaft des Willens, nämlich auf welche Weise er über die eigenen Bedürfnisse hinausreicht.
In jedem Leben gibt es Freiheit und Gebundenheit, Verwaistheit und Verwurzelung, in meinem Leben all die Freiheit und Gebundenheit, welche ich mir wünsche: die Verwaistheit überwiegt und mein Herz ist zu Frieden.
Die Äußerungen der Verwurzelung sind mir fremd und wirken leicht feindlich auf mich, erwecken mein Mißtrauen, und insofern zu Recht, als einem nichts gelingen kann, wenn man in seiner Stellung nicht zu Frieden ist.
Kulturgeschichtlich möchte ich noch auf den Gegensatz zwischen Hinduismus und Sozialismus in puncto Verwurzelung hinweisen: Während die Verwurzelsten in ersterem nichts mehr als aus ihren Bindungen heraus wollten, beruht letzterer wesentlich auf dem Neid auf die Möglichkeiten, welche aus der Verwurzelung heraus erwachsen.
Doch bei all dem bleibt die Verantwortungsdimension sehr übersichtlich. Bei der Stabilität liegen die Dinge komplizierter, denn es ist ja durchaus möglich, daß die Verhältnisse in einem Bereich stabil sind und in einem anderen nicht.
Der öffentliche Bereich, auf welchen sich meine gottesliebenden Bemühungen beziehen, ist stabil, jedenfalls bisher noch, mein privater Bereich, in welchem sich meine nächstenliebenden Bemühungen entfalten, nicht. Und so kenne ich wohl die Überzeugung und den Nutzen als gemeinschaftsbildende Prinzipien, nicht aber die Zufriedenstellung, denn Frieden gibt es in meiner kleinen Welt nicht, lediglich Feuerpausen.
An sich wäre Frieden möglich, das Problem ist bloß, daß der Fatalismus, mit welchem ich der Zukunft begegne, gleichzeitig warm, unverzagt und schonungslos, so nicht bei meiner Frau zu finden ist - genauer gesagt ist sie weich statt warm, was zu mehr Dissonanz führt, als man meinen sollte.
Es ist eine Art Buße, in einer Welt, in welcher freilich sehr viel zu büßen ist, eine Art Teilnahme an den allgemeinen Einbußen des Lebens, dem Gedanken folgend, daß Leid zu teilen ist - und das ist es wohl, wenn die eigene Erfahrung relevant sein soll: Ich fühle mich im Ungewissen, und ich bin ja auch im Ungewissen, jeweils, was das Leibliche betrifft. Es hält die Erinnerung an die Notwendigkeit der Veränderung wach.
Und gleichzeitig erlaubt mir die öffentliche Stabilität das Unterfangen meiner Überzeugung.
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