Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

11. Oktober 2021

Die industrielle Sicht auf unser Leben

Daraus, daß das Integral über das Skalarprodukt des Energiegradienten mit sich selbst im Laufe der Zeit monoton abnimmt, wenn keine Energie von außen in den betrachteten Bereich eindringt, folgt hier auf sonnenbeschienenen Erden, wiewohl erst nach einigen mathematischen Mühen, welche ich im Vertrauen auf die Fachliteratur aber nicht nachvollzogen habe, da ich diese Herleitung der Folge nicht brauche, daß die Bewegung der Moleküle im Laufe der Zeit bestehende Areale von Energie mit vergleichsweise großem Integral zunehmend schnell in Areale mit durchschnittlichem Integral überführt, was im Falle von Lebewesen zunächst bedeutet, daß sie zunehmend besser darin werden, Nahrung zu finden und zu verdauen, und im Falle des Menschen, daß er zunehmend besser darin wird, verfügbare Energieressourcen zu erschließen und zu verbrauchen, oder, um es möglichst einfach zu sagen, daß die Effizienz im Laufe der Zeit zunimmt, wenn auch nicht monoton.

Kein vernünftiger Mensch wird das bestreiten, weshalb die Herleitung aus dem Wachstum der Entropie eine reine Spielerei ist, wiewohl eine, welche der Vorstellung widerspricht, daß der Mensch Willensfreiheit besäße.

Es ist also vor diesem Hintergrund zu erwarten, daß die industrielle Tätigkeit des Menschen sich zunehmend den verschiedenen Molekülen und Atomgittern zuwendet, welche im Gestein eingeschlossen sind, um sie herauszulösen und neu zu verbinden, um aus ihnen Energie zu gewinnen oder Gerätschaften zu bauen, welche ihm bei der Energiegewinnung oder ihrem Verbrauch behilflich sind, gleich wie es auch die Wurzeln der Bäume tun.

Und in sozialer Hinsicht ist zu erwarten, daß, was an hellen und dunklen Geistern unsere Seele bewegt, so eingestellt werden wird, daß wir unserer Arbeit möglichst effizient nachgehen, wovon ich hier und da geschrieben habe, doch zu gallig, um es an dieser Stelle aufzuführen, lausche ich doch, während ich dies schreibe, Mozarts Klaviersonate Nr. 11 aus dem Film Hopscotch.

Nicht zu erwarten ist, daß sich daran irgendetwas ändert oder daß diesbezüglich bedeutende Unterschiede auf Erden bestehen könnten. Vergleichen wir in dieser Hinsicht etwa totalitäre Staaten wie die Sowjetunion, das Dritte Reich oder gegenwärtig China mit so genannten freien Gesellschaften, so betrifft der einzige Unterschied die Freizeitgestaltung der Arbeiter, welche in totalitären Staaten vom Staat entworfen wird, sei es in Form von Kreuzfahrten ans Nordkap oder Hotels auf Rügen oder Aussichtsstegen und -plattformen in Naturschutzgebieten, und in freien von Privatpersonen, sei es in Form eines eigenen Swimming- oder Whirlpools, Heimkinos oder Hobbys oder der Inanspruchnahme unterhaltsamer privater Angebote.

Hinsichtlich der Effizienz interessiert nur, zu wie reger Arbeitsbeteiligung die Freizeitgestaltung führt, so daß, wenn ein Staat dort versagt, er es durch das Zurückfallen seiner Wirtschaft im Kampf der (Freizeitgestaltungs-)Systeme büßen muß. Beispielsweise haben sich Filme wie Zurück in die Zukunft äußerst deprimierend auf die sowjetische Arbeitsmoral ausgewirkt, was schließlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion führte.

Heute hingegen scheint es so, daß die Neigung des Handels, die Abnehmer seiner Waren mit möglichst billigem Scheiß abzuspeisen, dem chinesischem System einen Motivationsvorsprung beschert. Und was liegt also näher, als das Konsumverhalten der westlichen Gesellschaften einmal kräftig durchzuschütteln, um zu altem Appetit zurückzufinden? Gelingt es nicht, so fallen wir bald wirtschaftlich zurück.

Mehr kann niemand von westlichen Reformern erwarten. Und doch, für einen Moment ist der Horizont weiter geöffnet. Sehen wir, was daraus wird.

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