Bereitschaftsbeitrag

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30. Mai 2022

Führungsverrat

Es gibt drei Weisen, auf welche eine Führung ihre Gefolgschaft verraten kann.

Wenn sie ihre offensichtlich schädlichen Absichten zurückstellt, so sind die Verräter Schläfer. Schläfer kommen nur dort zum Einsatz, wo einzelne Aktionen großen Schaden anrichten können, da offensichtlich schädliche Verfügungen bald als solche erkannt werden.

Sind die Absichten der Führung hingegen nicht offensichtlich schädlich, so gibt es auch keinen Grund, sie zurückzustellen. Es gibt aber zwei verschiedene Gründe, warum schädliche Absichten nicht offensichtlich sind.

Wenn die Gefolgschaft meint, daß eine Gruppe ihr feindlicher gesinnt ist, als sie es in Wirklichkeit ist, bleiben ihr Bemühungen ihrer Führung, die Beziehungen zu dieser Gruppe zu verschlechtern, verborgen. Die Verräter sind in diesem Fall Provokateure, welche nur dort zum Einsatz kommen, wo Sympathien bestehen (möglicherweise anfänglich beidseitig: Die Provokateure müssen dann zunächst ihre Gefolgschaft davon überzeugen, daß die andere Gruppe keine Sympathien für sie hat).

Wenn die Führung hingegen nicht versucht, die Ausrichtung einer anderen Gruppe zu beeinflussen, sondern die ihrer eigenen Gefolgschaft, und zwar zu deren Schaden, so kann das der Gefolgschaft nur darum verborgen bleiben, daß ihr vorgespielt wird, daß der Nutzen in einer Angelegenheit mehr wiegt als der Schaden in einer anderen. Die Verräter sind dann Impresarios, welche nur dort zum Einsatz kommen, wo hinreichend vieldimensionale Konflikte bestehen.

Um also zu verhindern, daß sie von ihrer Führung verraten wird, sollte eine Bewegung darauf achten, daß sie
  1. stetig voranschreitet,
  2. bei aller Bestimmtheit freundlich gegenüber aller Welt bleibt und
  3. ein klar definiertes Ziel besitzt, welches eindeutigen Vorrang vor anderen hat.
Mahatma Gandhi hat das alles mustergültig beherzigt - und mußte es wohl auch.

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