Zur Verschiebung der Machtbasis in der Spätphase des gegenwärtigen Zeitalters
Die traditionelle Machtbasis des Adels ist die Willensgemeinschaft. Doch mit dem Anbruch des Überseehandels verschob sie sich zur Gelegenheitsauslobung hin.
Länder, in welchen dies frühzeitig geschah, wie Holland und England, etablierten bald konstitutionelle Formen der Monarchie, da es im gewandelten Interesse ihres Adels lag, Länder, in welchen sich die Machtbasis des Adels nicht verschob, wie Deutschland und Rußland, hielten an Autokratien fest. Aber auch in letzteren machte sich die Macht der Gelegenheitsauslobung bemerkbar, und in vielen Fällen spielte der Status der Monarchie für das tägliche Leben keine entscheidende Rolle.
Ein von Willensgemeinschaft dominierter Körper zeichnet sich durch seine Willkür aus, ein von Gelegenheitsauslobung dominierter durch Talentförderung und ein Streben nach Berechenbarkeit, wenn keine Willensgemeinschaft vorliegt, und nach Erforschung, wenn sich die Gelegenheitsauslobung mit Willensgemeinschaft verbindet.
Die Verwaltung im Zeitalter der Wacht ist ein Beispiel für Gelegenheitsauslobung, welche sich nicht mit Willensgemeinschaft verbindet, also diplomatischer Natur und als nach Berechenbarkeit strebend konservativ. Die Gelegenheitsauslobung der Moderne verbindet sich hingegen traditionell mit Willensgemeinschaft und ist also progressiv.
Die Gelegenheitsauslobung stellt ein hinterfragendes Element dar, welches, wenn es sich selbst überlassen bleibt, in Unschlüssigkeit verfällt, und, wo es auf Willensgemeinschaft trifft, dem blinden Drange Fortschrittskriterien zur Seite stellt. Allerdings kommt es hier zu folgender Komplikation.
Während sich die Willensgemeinschaft auflöst, bildet sich kein diplomatisches Verhalten, vielmehr kommt es zur Vergröberung der Gemeinschaft, also ihrer Ausrichtung auf das Niedere, welches umso unbedingter gewollt wird, je fundamentaler es ist. Und im Rahmen dessen wird die Erforschung immer verwegener, die Willensgemeinschaft selbst gerät in das Ansehen der Herstellbarkeit, und Versprechen werden bereits für Erfolge gehalten. Die Fluidität der Verhältnisse nimmt zu und mit ihr die Verschätzung, und indem sich der Fortschritt als unbefriedigend erweist, bricht sich die Unberechenbarkeit Bahn. Daß es nicht gutgehen kann, liegt auf der Hand, wenn man die Sache aus der nötigen Distanz betrachtet:
Länder, in welchen dies frühzeitig geschah, wie Holland und England, etablierten bald konstitutionelle Formen der Monarchie, da es im gewandelten Interesse ihres Adels lag, Länder, in welchen sich die Machtbasis des Adels nicht verschob, wie Deutschland und Rußland, hielten an Autokratien fest. Aber auch in letzteren machte sich die Macht der Gelegenheitsauslobung bemerkbar, und in vielen Fällen spielte der Status der Monarchie für das tägliche Leben keine entscheidende Rolle.
Ein von Willensgemeinschaft dominierter Körper zeichnet sich durch seine Willkür aus, ein von Gelegenheitsauslobung dominierter durch Talentförderung und ein Streben nach Berechenbarkeit, wenn keine Willensgemeinschaft vorliegt, und nach Erforschung, wenn sich die Gelegenheitsauslobung mit Willensgemeinschaft verbindet.
Die Verwaltung im Zeitalter der Wacht ist ein Beispiel für Gelegenheitsauslobung, welche sich nicht mit Willensgemeinschaft verbindet, also diplomatischer Natur und als nach Berechenbarkeit strebend konservativ. Die Gelegenheitsauslobung der Moderne verbindet sich hingegen traditionell mit Willensgemeinschaft und ist also progressiv.
Die Gelegenheitsauslobung stellt ein hinterfragendes Element dar, welches, wenn es sich selbst überlassen bleibt, in Unschlüssigkeit verfällt, und, wo es auf Willensgemeinschaft trifft, dem blinden Drange Fortschrittskriterien zur Seite stellt. Allerdings kommt es hier zu folgender Komplikation.
Während sich die Willensgemeinschaft auflöst, bildet sich kein diplomatisches Verhalten, vielmehr kommt es zur Vergröberung der Gemeinschaft, also ihrer Ausrichtung auf das Niedere, welches umso unbedingter gewollt wird, je fundamentaler es ist. Und im Rahmen dessen wird die Erforschung immer verwegener, die Willensgemeinschaft selbst gerät in das Ansehen der Herstellbarkeit, und Versprechen werden bereits für Erfolge gehalten. Die Fluidität der Verhältnisse nimmt zu und mit ihr die Verschätzung, und indem sich der Fortschritt als unbefriedigend erweist, bricht sich die Unberechenbarkeit Bahn. Daß es nicht gutgehen kann, liegt auf der Hand, wenn man die Sache aus der nötigen Distanz betrachtet:
Open the gates
and let opportunity
wash the pillars away.
Shut the gates
and let audacity
take their place.
Labels: 33, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία