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18. Juli 2022

Die Bedürfnisse der Seelenteile

Die Sorge bedarf der Gewiesenheit durch eine bedeutsamkeitspendende Vorhaltungsweise, welche durch eine Haltung realisiert wird, durch welche sich eine heilige Stimmung einstellt, die Achtung bedarf der Getragenheit durch eine zuversichtspendende Umgangsweise, welche durch die geleiteten und ungeleiteten Regierungs-, Handels- und Bedingungsbeziehungen realisiert wird, und offenbart dadurch ihre Angewiesenheit auf die Lust, und die Lust bedarf der Bestätigung durch eine aufgerufenheitspendende Selbsterfahrung (Rechenschaftsgebung; etwas geschmeidiger, wie Umgang für Ausrichtung und Vorhaltung für Berücksichtigung) und offenbart dadurch ihr Bedürfnis, zur Achtung aufzusteigen, mustergültig, wenn man sich im Vollbesitz seiner Kräfte seine Zukunft ausmalt.

Der Wunsch nach Gewiesenheit, Getragenheit und Bestätigung mag aber auf Abwege geraten, wo man zunächst zwar noch Bedeutsamkeit, beziehungsweise Zuversicht oder Aufgerufenheit verspürt, aber dann ab einem Moment der Depression, beziehungsweise Verblüffung (über das eigene Tun) oder Ernüchterung nicht mehr, und diese Abwege sind Gier, Obsession und Sucht, womit ich den verlinkten Beitrag (wieder einmal) auf den aktuellen Stand bringe.

Beispielsweise mag uns der Widerschein des Goldes eine Weile bedeutsam scheinen, oder auch die Exzellenz von Sammlungsstücken, aber das mündet in die Depression, wir mögen uns in eine Aufgabe verbeißen und eine Weile Zuversicht dabei empfinden, doch schließlich sind wir verblüfft, und der Konsum von Modegetränken mag uns eine Weile zu einem Lebensstil aufrufen, doch schließlich weicht die Aufgerufenheit der Ernüchterung.

Andererseits liegt in den Erweckungen der Seelenteile der Schlüssel zum rechten Weg,
  • das verzierende Kind und der ergreifende Künstler weisen die Sorge,
  • das artige Kind und der gefallende Künstler (predictability is a very comforting quality) tragen die Achtung und
  • das dirigierende Kind und der aufführende Künstler (Michael Bay) bestätigen die Lust.
Reden wir zum Schluß noch etwas über Daimonen. Jeder Mensch hat ja so seine ganz spezielle Weise, auf andere Menschen zuzugehen, seinen eigenen Humor, seine eigenen Stratageme, welchen er vertraut, wie man es ungetrübt an Kindern ablesen kann. Dabei handelt es sich um, beziehungsweise dahinter steht, eine Umgangsweise, welche ihn von Kindesbeinen an trägt. Sie mag unter dem Licht der Weisung aufblühen oder auch nicht. In jedem Fall ist sie das, was die Griechen den Daimon eines Menschen genannt haben. Aber indem sich eine Kultur von der Natur entfernt, weicht der eigene Daimon zunehmend Obsessionen, welche ebenfalls Umgangsweisen sind und ebenso als Daimonen bezeichnet werden können und es auch wurden, nämlich im Neuen Testament. Eine Obsession bannt einen, es bildet sich eine geradezu physische Spannung, welche im Moment der Verblüffung abreißt, und das heißt es, Daimonen auszutreiben. Manchmal genügt dazu schon ein leichter Regenschauer.

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