Sinn und Zweck des Unfaßbaren
Ich schrieb bereits über dieses Thema (10 Jahre ist es her!) und habe an und für sich auch schon alles über es gesagt, aber aufgrund seiner fortgesetzten Aktualität möchte ich ein paar Dinge explizit durchgehen.
Weil Wissen Macht ist, wird Wissen bisweilen geheim gehalten, aber die Geheimhaltung erfüllt auch noch einen anderen, wenn auch nahe verwandten Zweck, nicht Andere von seiner Macht auszuschließen, sondern sie dazu zu bewegen, in einer bestimmten Angelegenheit den eigenen Rat zu suchen.
Gewiß, sie würden diesen Rat nicht suchen, wenn sie von seiner Macht nicht ausgeschlossen würden, aber es ist dennoch nicht dasselbe, denn es kommt oft genug vor, daß sie an und für sich genug wissen oder in Erfahrung bringen können, um eine Aufgabe zu bewältigen und sich nur deshalb nicht an ihr versuchen, weil sie den Eindruck haben, selber weniger zu wissen.
Mit anderen Worten erfüllt auch die Geheimhaltung von ohnmächtigem Unwissen einen Zweck, nämlich eben jenen, den Anschein eigener Autorität zu steigern, und genau das ist das Unfaßbare: ohnmächtiges Unwissen.
Dabei ist das Unfaßbare buchstäblich nicht zu fassen, also inexistent, und muß es auch sein, um unfaßbar zu bleiben, wobei etwas nur teilweise erfaßtes bereits faßbar ist und auch sein muß, da wir nur das Mittel der Erfassung selbst, die Logik, vollständig erfassen.
Nach dem vorigen wird das Unfaßbare also gerade dort von Nutzen sein, wo das offen zu Tage Liegende hierarchisch behandelt wird, das heißt in Politik, Militär, Religion und Psychiatrie.
Andererseits muß das Unfaßbare selbstverständlich auch eine angenommene Relevanz besitzen, von welcher wir wissen, daß sie geeignet sein muß, das Urteil der Lebenserfahrung über die gegenwärtige Entwicklung zu erschüttern, und wodurch kann sie das?
Nun, sie muß entweder inexistente Gesetzesaufhebungen behaupten oder inexistente Faktoren unterstellen, wobei erstere stets auf letztere zurückgeführt werden können und es aus Gründen der leichteren Vorstellbarkeit auch werden, Faktoren, welche entweder das Wollen oder das Können betreffen.
Das Können betreffen in unseren Tagen geheim gehaltene Reserven, Technologien und Pläne und das Wollen böse Geister und Geisteskrankheiten. Da sich die militärische Führung hinsichtlich des Könnens rechtfertigen muß und nicht hinsichtlich des Wollens, stützt sie sich auf erstere drei, und zum Teil tut dies auch die Politik, aber nur zum kleineren. In der Hauptsache stützt sie sich, wie die Religion, welche es ausschließlich tut, auf böse Geister und die Psychiatrie eben, ebenfalls ausschließlich, auf Geisteskrankheiten.
Böse Geister und Geisteskrankheiten unterscheiden sich dabei nicht bloß bezüglich der Geistesauffassung, sondern auch hinsichtlich ihrer Verwendung. Die Gegenwart böser Geister muß nachweisbar sein, muß sich in äußeren Zeichen zeigen, das heißt in unüblichen Übeltaten: Kommen solche also an's Licht, so wissen die Bürger, beziehungsweise die Gemeinde, daß ein böser Geist von jemandem Besitz ergriffen hat und es nur noch darauf ankommt, diesen jemand zu finden, dessen Wollen also nicht auf gewöhnliche Weise aus seinem Handeln abgeleitet werden kann, worauf es in der hierarchischen Politik und Religion auch ankommt, denn wenn es keine solche Aufhebung der Vorhersehbarkeit gäbe, hätte die politische oder religiöse Führung ein vor den unüblichen eingetretenes übliches Übel ja vorhersehen müssen und wäre also, wenn es dennoch eintritt, entweder unfähig oder mit ihm einverstanden gewesen.
Ich bin freilich der Meinung, daß wir uns dies nicht bieten lassen sollten, am einfachsten, indem wir die politische oder religiöse Führung in einem solchen Fall zur Verantwortung ziehen. Und auch Generälen, welche Kriege mit dem Verweis auf Wunderwaffen in die Länge ziehen, sollte man nicht folgen, denn derartige Waffen entwickelt ein fähiges Militär vor dem Krieg.
Und was die Geisteskrankheiten betrifft, so müssen sie so beschaffen sein, daß sie den Geist gerade um so viel ohnmächtiger machen, als er tatsächlich ist, um die üblichen Zurechtweisungs-, Förderungs- oder Beistandsmaßnahmen als aussichtslos erscheinen zu lassen.
Und das ist der Sinn und Zweck des Unfaßbaren: eine widerliche Ausnutzung des Glaubens der Menschen daran, daß es mehr gibt als das, was sie verstehen, welche es der Made erlaubt, sich über die Menschen zu setzen. Nicht im Verborgenen liegt die Macht des Okkulten, sondern offen vor aller Augen steht sie.
Weil Wissen Macht ist, wird Wissen bisweilen geheim gehalten, aber die Geheimhaltung erfüllt auch noch einen anderen, wenn auch nahe verwandten Zweck, nicht Andere von seiner Macht auszuschließen, sondern sie dazu zu bewegen, in einer bestimmten Angelegenheit den eigenen Rat zu suchen.
Gewiß, sie würden diesen Rat nicht suchen, wenn sie von seiner Macht nicht ausgeschlossen würden, aber es ist dennoch nicht dasselbe, denn es kommt oft genug vor, daß sie an und für sich genug wissen oder in Erfahrung bringen können, um eine Aufgabe zu bewältigen und sich nur deshalb nicht an ihr versuchen, weil sie den Eindruck haben, selber weniger zu wissen.
Mit anderen Worten erfüllt auch die Geheimhaltung von ohnmächtigem Unwissen einen Zweck, nämlich eben jenen, den Anschein eigener Autorität zu steigern, und genau das ist das Unfaßbare: ohnmächtiges Unwissen.
Dabei ist das Unfaßbare buchstäblich nicht zu fassen, also inexistent, und muß es auch sein, um unfaßbar zu bleiben, wobei etwas nur teilweise erfaßtes bereits faßbar ist und auch sein muß, da wir nur das Mittel der Erfassung selbst, die Logik, vollständig erfassen.
Nach dem vorigen wird das Unfaßbare also gerade dort von Nutzen sein, wo das offen zu Tage Liegende hierarchisch behandelt wird, das heißt in Politik, Militär, Religion und Psychiatrie.
Andererseits muß das Unfaßbare selbstverständlich auch eine angenommene Relevanz besitzen, von welcher wir wissen, daß sie geeignet sein muß, das Urteil der Lebenserfahrung über die gegenwärtige Entwicklung zu erschüttern, und wodurch kann sie das?
Nun, sie muß entweder inexistente Gesetzesaufhebungen behaupten oder inexistente Faktoren unterstellen, wobei erstere stets auf letztere zurückgeführt werden können und es aus Gründen der leichteren Vorstellbarkeit auch werden, Faktoren, welche entweder das Wollen oder das Können betreffen.
Das Können betreffen in unseren Tagen geheim gehaltene Reserven, Technologien und Pläne und das Wollen böse Geister und Geisteskrankheiten. Da sich die militärische Führung hinsichtlich des Könnens rechtfertigen muß und nicht hinsichtlich des Wollens, stützt sie sich auf erstere drei, und zum Teil tut dies auch die Politik, aber nur zum kleineren. In der Hauptsache stützt sie sich, wie die Religion, welche es ausschließlich tut, auf böse Geister und die Psychiatrie eben, ebenfalls ausschließlich, auf Geisteskrankheiten.
Böse Geister und Geisteskrankheiten unterscheiden sich dabei nicht bloß bezüglich der Geistesauffassung, sondern auch hinsichtlich ihrer Verwendung. Die Gegenwart böser Geister muß nachweisbar sein, muß sich in äußeren Zeichen zeigen, das heißt in unüblichen Übeltaten: Kommen solche also an's Licht, so wissen die Bürger, beziehungsweise die Gemeinde, daß ein böser Geist von jemandem Besitz ergriffen hat und es nur noch darauf ankommt, diesen jemand zu finden, dessen Wollen also nicht auf gewöhnliche Weise aus seinem Handeln abgeleitet werden kann, worauf es in der hierarchischen Politik und Religion auch ankommt, denn wenn es keine solche Aufhebung der Vorhersehbarkeit gäbe, hätte die politische oder religiöse Führung ein vor den unüblichen eingetretenes übliches Übel ja vorhersehen müssen und wäre also, wenn es dennoch eintritt, entweder unfähig oder mit ihm einverstanden gewesen.
Ich bin freilich der Meinung, daß wir uns dies nicht bieten lassen sollten, am einfachsten, indem wir die politische oder religiöse Führung in einem solchen Fall zur Verantwortung ziehen. Und auch Generälen, welche Kriege mit dem Verweis auf Wunderwaffen in die Länge ziehen, sollte man nicht folgen, denn derartige Waffen entwickelt ein fähiges Militär vor dem Krieg.
Und was die Geisteskrankheiten betrifft, so müssen sie so beschaffen sein, daß sie den Geist gerade um so viel ohnmächtiger machen, als er tatsächlich ist, um die üblichen Zurechtweisungs-, Förderungs- oder Beistandsmaßnahmen als aussichtslos erscheinen zu lassen.
Und das ist der Sinn und Zweck des Unfaßbaren: eine widerliche Ausnutzung des Glaubens der Menschen daran, daß es mehr gibt als das, was sie verstehen, welche es der Made erlaubt, sich über die Menschen zu setzen. Nicht im Verborgenen liegt die Macht des Okkulten, sondern offen vor aller Augen steht sie.
Labels: 34, formalisierung, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία