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17. Januar 2023

Entfaltungsphasen

Ich möchte in diesem Beitrag die im vorigen angedeuteten Lebensphasen genauer betrachten.

Viel sagte ich ja nicht, nur daß wir Kommentare auf unser Abklopfen des Möglichen erführen, und daß dies im Gegensatz dazu stünde, uns auf den Weg zu machen.

Zunächst einmal brauchen wir eine allgemeine Bezeichnung derartiger Erfahrungen, für welche wir in einem Gebet um die nämliche Erfahrungsweise gebetet haben. Es sind transzendente Entfaltungseinleitungen, beim Abklopfen des Möglichen eben Kommentare, welche uns in Abhängigkeiten hineinversetzen und uns dadurch zum Abklopfen des Möglichen anhalten.

Und dann müssen wir die Homogenität des Abklopfens und Sich auf den Weg-Machens bestimmen. Nun, das Abklopfen ist eine Form des Rechenschaftsgebens und das Sich auf den Weg-Machen eine des Ausrichtens. Es handelt sich also um anknüpfende Rechtfertigungen, und die dritte ihrer ist das Berücksichtigen.

Das ist immerhin schon einmal etwas, aber wie verallgemeinert sich das Abklopfen des Möglichen, oder, wie ich es von nun an nennen möchte, die Möglichkeitsbestimmung, auf die Phasen des Ausrichtens und Berücksichtigens?

Seltsamerweise ist die Antwort im Falle des Berücksichtigens klar: Seine Phase wird durch Modellakzeptanz gekennzeichnet, und die transzendente Entfaltungseinleitung, welche die Modellakzeptanz einleitet, ist die Variation, welche uns in einen der Fälle des Modells hineinversetzt.

Und die Entfaltungsphase nach der Möglichkeitsbestimmung und vor der Modellakzeptanz wird durch die Entfaltungswahl gekennzeichnet und vom Schub transzendent eingeleitet, indem derselbe uns in neue Umstände hineinversetzt.

Also, noch einmal zusammenfassend, die Entfaltungsphasen sind
  1. Möglichkeitsbestimmung,
  2. Entfaltungswahl und
  3. Modellakzeptanz,
und sie werden durch
  • Kommentare, beziehungsweise
  • Schübe oder
  • Variationen
transzendent eingeleitet. Ein praktisches Beispiel der Variation ist die Befragung des I Ching's über die Zukunft, wovon ich jedoch abrate. Indes deckt sich dies mit der Behauptung, daß es sich bei den ostasiatischen Kulturen um alte, also vollständig entfaltete, Kulturen handelt. Ich selbst bin nun bald 49 Jahre alt, 5 Tage, nachdem es Christian Bale ist und 7, bevor Alex Jones es ist, und habe bisher jedenfalls in der ersten Entfaltungsphase gesteckt.

Indes ist dieselbe der Reflexion, Kunst, Wissenschaft und Philosophie, angemessen, auch wenn sich das mit der Vermarktung nicht so verhält, was sich am interessantesten an John Boorman studieren läßt, welcher mit Deliverance die Dinge, welche ihn bewegen, nur streifte, aber gerade deshalb großen Erfolg hatte, um ihnen dann, etwas weniger entfaltungswählend und mehr möglichkeitsbestimmend, in Zardoz größeren Raum zu verschaffen, jedoch unter allgemeinem Kopfschütteln. Andererseits hat Robert Bresson mit Au Hasard Balthazar eine vollständig reflektierte Gesellschaftsstudie vorgelegt und dennoch sein Publikum gefunden, und Andrei Tarkowski hatte bei Solaris und Stalker erkennbar Gottes Beistand, ohne welchen es ihm wie Boorman ergangen wäre und ja auch später, in Schweden, ergangen ist. Indes, so lange sich einer nur rückhaltlos in einer Entfaltungsphase bemüht, hat er vielleicht auch Gottes Beistand.

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